HSG Hannover-Badenstedt gewinnt auch beim ärgsten Verfolger
HSG Hannover-Badenstedt gewinnt auch beim ärgsten Verfolger
So etwas kann man einen „Big-Point“ nennen. Am Mittwochabend kam es in der 3. Liga Nord zum Spitzenspiel zwischen SV Henstedt-Ulzburg und der HSG Hannover-Badenstedt. Beide Mannschaften haben sich an der Spitze des Feldes abgesetzt und eigentlich ist klar, dass die Meisterschaft unter diesen beiden Teams ausgespielt wird. Mit einem 28:26 (15:9) Sieg ist Hannover ein ganz wichtiger Sieg gelungen und die JUNGEN WILDEN können sich mit nun 5 Punkten, bei noch fünf ausstehenden Spielen, absetzen.
Hoch konzentriert und nicht nervös, wie man vorher hätte vermuten können, kam das Team aus Hannover mit einem 3:0 gut in das Spiel. Zweimal Saskia Rast per 7m und Lena Seehausen brachten ihre Mannschaft in Führung. Erst bei 5:44 Minuten gelang dem Tabellenzweiten aus Henstedt-Ulzburg der erste Treffer. Die Marotzke-Sieben stellte eine ganz starke Abwehr, mit einer wiedermal hervorragend aufgelegten Frauke Kemmer zwischen Pfosten. Die Heimmannschaft musste sich fast jedes Tor hart erarbeiten und wurde sehr oft in das Zeitspiel gezwungen. In der 18. Minute ging die HSG erstmals mit 4 Toren in Front (4:8). Sechs Minuten später stellte die seit Wochen gut aufgelegte Bogna Dybul einen 6 Tore Unterschied zwischen der HSG und dem SVHU her. Sie war es auch, die 15 Sekunden vor dem Halbzeitpfiff das 8:15 erzielt, leider gab es noch einen unglücklichen Gegentreffer kurz vor dem Kabinengang. Nach dem Spiel attestierte Trainer Marotzke der Jugendnationalspielerin Isabelle Dölle, insbesondere in der 1. Halbzeit, eine starke Leistung. Sie steuerte drei Treffer in diesem wichtigen Spiel bei, die dem Bundestrainer der Jugendnationalmannschaft Frank Hamann wahrscheinlich nicht so richtig schmeckten, ist er doch auch der Co-Trainer von Henstedt-Ulzburg. Marotzke: „Die Mannschaft hat im Vorfeld sehr gut trainiert und hat keine Nervosität erkennen lassen, das wiederum hat mich sehr optimistisch in Partie schauen lassen. Die Saison hat bis hierher meiner jungen Mannschaft viel Selbstvertrauen gegeben. Sie wissen, was sie können und wenn sie in der Lage sind, ihr Potenzial abzurufen, wird es für jeden Gegner schwierig uns zu bezwingen.“
Auch in der zweiten Halbzeit hatten die JUNGEN WILDEN den Gegner stets im Griff, ständig lag der Tabellenführer mit vier, fünf Toren vorne – jedenfalls bis zur 53. Spielminute. Zu Anfang der zweiten Hälfte konnte man Henstedt-Ulzburg anmerken, dass unbedingt noch einmal alles versucht werden sollte, um den Abstand zu verkürzen. Die Abwehr der HSG stand aber weiter sehr gut und Frauke Kemmer nahm, immer im richtigen Moment, durch ihre Paraden, den FROGS-Ladies die Hoffnung, das Spiel noch drehen zu können. Und dann kam eben diese 53. Minute. Bogna Dybul erzielte das 21:26, wieder fünf Tore Vorsprung, die ca. 50 mitgereisten Badenstedt-Fans unterstützten die Mannschaft hervorragend und waren eigentlich schon siegessicher. Aber jetzt schlich sich Unkonzentriertheit ein, bekamen die JUNGEN WILDEN Fracksausen? Trainer Florian Marotzke nach dem Spiel: „Man muss nicht immer alles auf die Jugend des Teams schieben, eine lebenserfahrene Mannschaft hätte diese intensive Abwehrarbeit vielleicht gar nicht so lange durchhalten können. Ich habe wenig gewechselt und dann war klar, dass die Konzentration irgendwann mal nachlässt. Die Mannschaft hat das aber gemeinsam sehr gut gelöst und wir haben schließlich nicht irgendwen als Gegenüber gehabt.“ Die FROGS kamen noch zweimal bis auf ein Tor heran, aber Saskia Rast mit ihrem 10. Siebenmeter (9 davon verwandelt) und Lena Seehausen, mit dem letzten Treffer des Tages, ließen Hannover endgültig jubeln. Mit Ausnahme der letzten drei Minuten, hatte der Tabellenführer das Spiel komplett im Griff und trat die Rückreise mit einem hoch verdienten Sieg an. Dieses BIG-POINT-Spiel verschafft dem Tabellenführer eine 5 Punkte-Führung. Jetzt geht es in den Saisonendspurt und am 20. März erwarten die JUNGEN WILDEN die DOLPHINS des Rostocker HC. Auch im Anschluss dieses Spiels hat Trainer Marotzke noch keinen Rasur Termin angesetzt, sein „Gesichtspullover“ soll erst bei der nächsten Niederlage weichen.
Es spielten: Frauke Kemmer, Marnie Schierholz – Saskia Rast (11/9), Bogna Dybul (5), Isabelle Dölle (3), Denise Friebe (3), Lena Seehausen (2), Esther Pollex (2), Leonie Neuendorf (1), Tina Wagenlader (1), Rabea Pollakowski, Marie-Kristin Gerber, Judith Baumeister und Alina Defayay.