HSG Konstanz überzeugt mit drei starken Auftritten beim Testspiel-Marathon
HSG Konstanz überzeugt mit drei starken Auftritten beim Testspiel-Marathon
Nach dem erlösenden Schlusspfiff war erst einmal Abkühlung angesagt. Müde aber ausgelassen sprangen die Drittliga-Spieler der HSG Konstanz nach dem Testspiel-Marathon mit drei Partien innerhalb von nicht einmal 72 Stunden in das kühle Nass des direkt vor der Konstanzer Schänzle-Sporthalle vorbeifließenden Seerheins. Zuvor hatten sie ein hartes Programm erfolgreich hinter sich gebracht, das mit dem letzten Spiel am Freitag gegen den Schweizer Nationalliga A-Klub TSV Fortitudo Gossau (24:22, HZ: 10:12) noch einmal richtig an die Substanz der Akteure gegangen war. Zum einen sorgte die schwülwarme Atmosphäre in der aufgeheizten Schänzlehalle für reichlich Schweiß, zum anderen schenkten sich die beiden Mannschaften überhaupt nichts. Zwar war der Beginn des Kräftemessens mit den Eidgenossen von der Nervosität beider Teams geprägt, doch das Tempo war von Anfang an recht hoch. Manchmal wohl zu hoch, denn gerade die Konstanzer machten sich das Leben durch einige Unkonzentriertheiten selbst unnötig schwer. So wurde aus einer 4:2-Führung durch zwei technische Fehler der HSG innerhalb weniger Sekunden ein 4:4. Mit zunehmender Spieldauer wurde Konstanz jedoch immer ballsicherer und setzte sich auch dank eines stark aufspielenden Max Folchert im HSG-Tor, dem es immer wieder gelang selbst im direkten Duell bei freien Tempogegenstößen der Schweizer als Sieger hervorzugehen, durch einen Gegenstoß über Alexander Lauber auf 9:6 davonzuziehen. Fehlpässe, Latten- und Pfostentreffer der Eblen-Sieben ermöglichten Gossau bis zur Pause allerdings den Führungswechsel (10:12). Dabei hatte die HSG-Offensive einige Probleme mit der offensiven und sehr beweglichen TSV-Abwehr, auch wenn der Einsatz stimmte und die Fehler in der Vorwärtsbewegung einige Male durch gutes, schnelles Zurücklaufen umgehend wieder ausgebügelt werden konnten.
Im zweiten Durchgang legte Konstanz auch ohne den aufgrund einer Knöchelverletzung pausierenden Rückraumkanonier Mathias Riedel aber erst so richtig los. Nach dem 10:13 schloss die HSG zunächst zum 15:15 auf – Matthias Stocker hatte mit einem schönen Spielzug Kreisläufer Sebastian Groh mustergültig in Szene gesetzt – und setzte sich nach dem 17:17 Schritt für Schritt unaufhaltsam auf 21:17 ab. Vor allem Spielmacher Matthias Stocker deutete sein großes Potenzial in dieser Phase des Öfteren an, vollendete immer wieder in trickreicher, explosiver Manier entweder selbst, oder setzte seine Nebenleute herrlich in Szene. Als Cheftrainer Daniel Eblen kurz danach kräftig durchgewechselt hatte, ging der Spielfluss jedoch verloren und Gossau konnte bis aus 22:23 verkürzen bevor die HSG Konstanz mit dem Treffer zum 24:22 (10:12)-Endstand kurz darauf den Schlusspunkt in einer abwechslungsreichen Partie setzte. „Wir haben gut angefangen, die Abwehr war okay – nur der Zusammenbruch nach den Wechseln war schon eklatant“, war Daniel Eblen mit der Schlussviertelsunde überhaupt nicht zufrieden, „die Abschlüsse und Pässe waren nicht gut. Natürlich waren wir müde von den zwei Spielen an den Tagen zuvor, der Wille da – aber die Konzentration hat merklich gefehlt.“
Das, worauf Daniel Eblen die Müdigkeit seiner Spieler zurückführte, war auch die Partie einen Tag zuvor in Esslingen gegen Zweitligist HSC 2000 Coburg. Nach einer sehr ansprechenden Leistung unterlag die HSG Konstanz den Oberfranken letztlich knapp mit 23:26 (13:13). Mathias Riedel (Knöchelverletzung) und Simon Flockerzie waren nicht mitgereist, Matthias Faißt war mit einer starken Erkältung nur bedingt einsatzfähig und doch war es Konstanz, das im Trainingslager der Bayern zunächst den Ton angegeben hatte. Max Folchert sorgte auch gegen Coburg dafür, dass seine Vorderleute gut in das Spiel gefunden hatten und in Führung gehen konnten. Coburg merkte man die große körperliche Belastung im Trainingslager an. Trotzdem konnte sich der HSC nach dem guten Beginn der Konstanzer mit seinem starken und breiten Kader immer besser durchsetzen. „Wir konnten aber zu jeder Zeit mithalten und haben durchgehend eine gute Abwehr gespielt und uns gegen die 6:0-Abwehr der Coburger in der ersten und die 3:2:1-Abwehr in der zweiten Halbzeit auch im Angriff wiederholt gut durchgesetzt. Trotz des großen Aufwandes mit der Anfahrt im Stuttgarter Berufsverkehr hat sich das Spiel richtig gelohnt“, war Daniel Eblen vor allem mit den gewonnen Erkenntnissen in diesem echten Härtetest zufrieden.
Wiederum einen Tag vor dem Spiel gegen Coburg waren die Erkenntnisse für Daniel Eblen im Kräftemessen mit dem Schweizer Meister und Pokalsieger sowie Champions League-Teilnehmer Kadetten Schaffhausen erwartungsgemäß weniger aufschlussreich. Bei den Beach Days an der wunderschönen Seepromenade Überlingen standen beim Beachhandball auf Sand eindeutig der Spaß und ein toller Event mit einzigartiger Atmosphäre im Vordergrund. In einer auf dreimal zehn Minuten angesetzten Partie setzten sich die Kadetten mit 2:1 Sätzen durch. Der erste Satz ging mit 17:12 deutlich an die Eidgenossen, Konstanz glich durch tolle Tricktore mit dem Gewinn des zweiten Satzes (17:16) zum 1:1 aus, bevor die Entscheidung nach spektakulären Toren im letzten Satz zu Gunsten von Schaffhausen fiel (25:14). „Es war ein tolles Event und ein kurzes Ausdauertraining auf Sand“, so Daniel Eblen und Co-Trainer und Sportlicher Leiter Andre Melchert ergänzte: „Es war eine sehr gelungene Veranstaltung mit toller Kulisse.“ Die Veranstalter meldeten über 1.000 Zuschauer bei diesem hochklassigen Einlagespiel, das für viel Applaus und intensive Emotionen von den Tribünen sorgte. Torhüter Max Folchert sah es ähnlich: „Super Stimmung, fast ausschließlich Trickwürfe und eine überragende Trefferquote von mir und Matze Stocker“, bevor er lächelnd anfügte: „Bei zwölf Versuchen ist uns beiden leider kein Tor gelungen.“ Kurt Böhm vom Veranstalterteam war bei Trickwürfen (Kempa-Trick, Pirouette, Purzelbaum, Spitzbubenleiter u. Ä. m.) vor allem von Sebastian Groh und Fabian Schlaich als Trickschütze angetan, wohingegen er ihn mit seinen Torhüter-Qualitäten weniger zu überzeugen wusste. „Ein super Auftritt beider Mannschaften“, meinte Kurt Böhm, „wir als Veranstalter fanden es superklasse, dass beide sich mitten in der Vorbereitungsphase und vor den anstrengenden Vorbereitungsspielen diesen Spaß mitgemacht haben.“
Die Pause für die Spieler nach den drei Testspielen ist allerdings kurz. Schon am kommenden Mittwoch, 13. August, empfängt die HSG Konstanz um 20.00 Uhr mit den Lakers Stäfa den nächsten Nationalliga A-Klub in der Schänzle-Sporthalle. Die in der vergangenen Saison auf Platz neun der Schweizer Eliteklasse gelandeten Lakers aus dem Kanton Zürich mussten bis zuletzt um den Klassenerhalt zittern, schafften aber durch zwei souveräne Siege in der Relegation doch noch den Klassenverbleib. In der Vorbereitung auf die vergangene Saison war in Albstadt ebenfalls ein Testspiel gegen Stäfa absolviert worden und nach einer Partie auf Augenhöhe behielten die Innerschweizer damals knapp mit 33:30 die Oberhand. Vor dem erneuten Wettstreit am Mittwoch können die neuen Dauerkarten für die Saison 2014/15 mit aufgedruckten Spielterminen abgeholt werden. Es findet zudem ein Dauerkartenverkauf statt.
Die weiteren Testspiele und Turniere im Überblick
• Mittwoch, 13. August, 20.00 Uhr, Schänzle-Sporthalle Konstanz: HSG Konstanz – Lakers Stäfa (Nationalliga A)
• Freitag, 15. August, 20.30 Uhr, Riesenberg-Sporthalle Allensbach: HSG Konstanz – Nationalmannschaft Lettland
• Sonntag, 17. August, ab 11.50 Uhr, Bönnigheim: Joker Jeans Stromberg-Cup mit GC Amicitia Zürich (Nationalliga A), SG Leutershausen (3. Liga Süd), Leichlinger TV (3. Liga West), TuS Fürstenfeldbruck (3. Liga Süd), TV Germania Großsachsen (3. Liga Süd), TSB Heilbronn-Horkheim (3. Liga Süd), TSV Friedberg (3. Liga Süd) und der HSG Konstanz (3. Liga Süd)
• Dienstag, 19. August, 20.30 Uhr, Schänzle-Sporthalle Konstanz: HSG Konstanz – SG Horgen (Nationalliga B)
• Donnerstag, 21. August, 19.00 Uhr, Stäfa: Lakers Stäfa (Nationalliga A) – HSG Konstanz