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HUK Coburg-Arena gestürmt - SG H2Ku Herrenberg gewinnt beim Staffelfavoriten

29.09.2013
29.09.2013 · Home, 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: PM

HUK Coburg-Arena gestürmt - SG H2Ku Herrenberg gewinnt beim Staffelfavoriten

Mit einem im Vorfeld kaum erwarteten 24:23 (9:12) beim HSC 2000 Coburg setzte die SG H2Ku Herrenberg am Samstagabend ein dickes Ausrufezeichen. Zwar verbleibt der Gäu-Club vorerst auf dem 14. Tabellenrang in der 3. Liga Süd, allerdings wurde mit dem Erfolg der Anschluss an das Mittelfeld gewahrt. Außerdem dürfte das Team von Nico Kiener in Coburg reichlich Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben getankt haben.

Lähmendes Entsetzen auf der einen Seite, grenzenloser Jubel auf der anderen. Was sich am Samstag um kurz vor 21 Uhr in der HUK Coburg-Arena abspielte, passiert wohl nicht alle Tage in Deutschlands Handballhallen. 

Es war noch exakt eine Minute zu spielen. Die SG H2Ku liegt mit einem Tor im Hintertreffen (22:23). Coach Nico Kiener nimmt eine Auszeit, um letzte taktische Anweisungen zu geben und den möglichen überraschenden Punktgewinn zu erzielen. Der folgende Angriff der Gäste verpufft aber wirkungslos. Allerdings macht Mihailo Djurdjevic sein Wurfpech von kurz zuvor mit einem Ballgewinn in der offenen Manndeckung wieder wett. In den letzten Sekunden agiert Simon Geist als siebter Feldspieler, und tatsächlich gelingt Christian Rau der Ausgleichstreffer für die SG zehn Sekunden vor dem Ende. Was danach kam, war an Dramatik nicht mehr zu überbieten. Coburg ist im Angriff. Der zuvor auf Coburger Seite sehr gut agierende Torhüter Oliver Krechel stürmt mit nach vorn und wirft zwei Sekunden vor dem Ende selbst aufs Tor. Der Versuch wird aber eine sichere Beute von SG-Torwart Markus Eipperle. Der Haslacher setzt im eigenen Kreis zum Wurf an und trifft über das gesamte Spielfeld in der letzten Sekunde ins verwaiste Tor des HSC Coburg. Der Schlusspfiff ging im Jubel der Herrenberger Spielertraube unter.

Dass das Spiel einen solchen Verlauf nehmen würde, war nach der Startviertelstunde allerdings kaum absehbar. Der Gastgeber führte fast schon standesgemäß mit 9:3. Der SG H2Ku gelang es bis dahin nur selten, ein erfolgreiches Angriffsspiel aufzuziehen. Dass mit Jona Schoch ein wichtiger Rückraumspieler fehlte, war sicherlich ein weiteres Handicap. In der Auszeit schien aber Nico Kiener die richtigen Worte gefunden zu haben. Konzentriert in der Abwehr zu Werke gehend, wurden vor allem Ende der ersten und bis Mitte der zweiten Halbzeit Tempogegenstöße durch Eike Schmiederer und Ingo Krämer konsequent genutzt. Und da auch Kapitän Christian Dürner seine Siebenmeter eiskalt verwandelte, schwand der Vorsprung des HSC 2000 stetig. Zudem boten die Torhüter wieder eine hervorragende Vorstellung. Markus Eipperle vernagelte über sechzig Minuten seinen Kasten förmlich und Steffen Dold konnte sich mit zwei gehaltenen Siebenmetern auszeichnen. Zehn Minuten vor dem Ende des Spiels konnte die SG dann erstmals ausgleichen (20:20). Allerdings konnte ab diesem Zeitpunkt Christian Dürner verletzungsbedingt nicht mehr eingreifen. In die Bresche sprang dafür nahtlos Christian Rau, der alle seine drei Treffer in den letzten zehn Minuten erzielte. Und so ging es dann mit wechselnden Torerfolgen in die letzte Minute. Der Rest ist bekannt.

Für den Coach der SG H2Ku war vor allem die taktische Umsetzung seiner Vorgaben wichtig. „Alle haben das umgesetzt, was ich gefordert habe“, freute sich Nico Kiener nach Spielende. Allerdings dürfe man sich auf diesem Erfolg nicht ausruhen. „Heute werden wir den Erfolg gebührend auskosten, ab Montag geht es aber wieder zielgerichtet auf das nächste Heimspiel gegen Hochdorf“, wies er schon am Samstag auf eine intensive Trainingswoche hin.