d56dac0ad50fadc.jpg

In Halbzeit zwei gehen die Kräfte aus - HC Oppenweiler/Backnang unterliegt mit 25:31 bei der TSG Haßloch

26.03.2018
26.03.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

In Halbzeit zwei gehen die Kräfte aus - HC Oppenweiler/Backnang unterliegt mit 25:31 bei der TSG Haßloch

Der HC Oppenweiler/Backnang musste sich zum ersten Mal im Jahr 2018 auswärts geschlagen geben. Bei der derzeit ohnehin im Hoch befindlichen TSG Haßloch unterlag der Drittligist mit 25:31 und versäumte es damit, Punkte für den Ligaverbleib zu sammeln. Dem personell dezimierten Gästeteam gingen in der zweiten Hälfte die Kräfte aus. Wohl lag bis zur 57. Minute noch etwas drin, dann machten die Pfälzer den Sack aber vollends zu.

Die personellen Voraussetzungen beim HCOB waren nicht besonders gut: Philipp Schöbinger fehlte verletzt, Chris Hellerich und Felix Raff mussten krankheitsbedingt passen. Auch bei Kevin Wolf sah es die Woche über nicht gut aus, er stand immerhin für ein paar Kurzeinsätze zur Verfügung.

Die Gastgeber konfrontierten den HCOB mit einer offensiven Abwehrvariante, allerdings hatten sich die Schützlinge von Trainer Matthias Heineke gut darauf eingestellt. Sie ließen den Ball laufen und fanden die Lücken, um regelmäßig zum Torerfolg zu kommen. Weil aber auch die TSG ihre Torgelegenheiten zielstrebig nutzte, vor allem die Aufbauspieler Oliver Zeller und durch Flügelspieler Florian Kern taten sich dabei hervor, lagen die Pfälzer meist knapp in Führung.

Als sie ihre Abwehr defensiver auslegten, tat sich der HCOB kurzzeitig damit schwer. Die Gäste leisteten sich Fehlwürfe und Ballverluste, ruckzuck hatten die nach grandiosen Siegen gegen Nußloch und Pforzheim ohnehin mit größtem Selbstvertrauen ausgestatten Gastgeber eine 13:8-Führung herausgeworfen (17. Minute).

Die Gäste hielten aber dagegen und stabilisierten sich in der Abwehr. Sie ließen wenige Großchancen zu und konnten sich auf einen gut aufgelegten Torwart Thomas Fink verlassen, der elf Minuten kein Gegentor zuließ. Die Murrtaler nutzten dies zum Ausgleich, vor allem Tobias Hold traf immer wieder aus dem Rückraum. Zur Pause war beim 14:14 alles offen.

Nach dem Seitenwechsel war es wiederum Hold, der den HC Oppenweiler/Backnang mit seinem achten Treffer sogar in Führung brachte. Allerdings ließ die Antwort der Hausherren nicht lange auf sich warten. Nach 40 Minuten lag die Mannschaft von Trainer Tobias Job wieder mit 20:17. Sie hatte mit Anspielen an den Kreis nun ein Mittel gegen die in den Minuten vor der Pause so stabile HCOB-Abwehr gefunden, Kreisläufer Andreas Zellmer erzielte viele Tore für seine Mannschaft.

Die Murrtaler kämpften um den Anschluss. Sie hatten Glück, dass Dennis Götz einen Siebenmeter für Haßloch an den Pfosten warf, kurz darauf verkürzte Florian Frank per Gegenstoß auf 21:23. Noch war alles drin. Nur: Im Angriff taten sich die Gäste zunehmend schwer. Ein wenig schienen nun auch die Kräfte auszugehen. Über den Kreis und die Außen ging wenig, und die Würfe aus dem Rückraum zischten nun einige Male an den Pfosten oder knapp vorbei. Auch TSG-Keeper Daniel Schlingmann bot eine gute Leistung.

So wuchs der Vorsprung mal auf vier Tore an, beim 21:26 (52.) waren es sogar fünf Tore Differenz, aber die Moral bei den Gästen stimmten. Sie spielten in höchster Zeitspielnot einen Kempa-Trick (Vorarbeit Philipp Maurer, Tor Tobias Hold), nutzten einen Konter zum 24:27 – und hatten anschließend zweimal die Chance, bei noch vielversprechender Restspielzeit auf zwei Tore zu verkürzen. Keeper Schlingmann wusste dies zu verhindern, auf der Gegenseite machten seine Mitspieler den Sack vollends zu.

Dass die Partie sogar mit sechs Toren Differenz endete, war des Guten dann zu viel – schlussendlich aber auch nicht mehr von großer Relevanz, die Punkte waren so oder so weg.

HCOB-Trainer Matthias Heineke: „Man muss anerkennen, dass es ein starkes Spiel von Haßloch war, wir hingegen nur rund 35 Minuten eine gute Leistung gezeigt haben. Wir haben es bis dahin spielerisch gut gelöst und Tobias Hold hat heute aus allen Lagen getroffen. Dann aber hat Haßloch gute Lösungen über den Kreis gefunden und wir waren defensiv nicht mehr so stabil. Wir haben alles versucht, auch eine offensive Abwehr, aber es hat heute einfach nicht gereicht, weil wir einen starken Gegner hatten. Man hat gesehen, dass wir ein wenig auf dem Zahnfleisch dahergekommen sind, da kommt die Osterpause recht, da wollen wir uns den letzten Impuls für die letzte Phase dieser Saison holen.“

TSG-Trainer Tobias Job: „Entscheidend war, dass wir es in der zweiten Halbzeit dann konsequent zu Ende gespielt haben. Davor haben wir uns das Leben teilweise selber schwer gemacht.“

TSG Haßloch: Malte Röpcke, Daniel Schlingmann (Tor), Elvijs Borodovskis (5), Florian Kern (6), Maximilian Zech (1), Ales Muhovec (n.e.), Karsten Keiser (1), Tim Freitag, Kevin Seelos (3), Andreas Zellmer (6), Dennis Gregori (1), Dominik Hartstern, Oliver Zeller (7), Dennis Götz (1). – Trainer: Tobias Job.

HC Oppenweiler/Backnang: Thomas Fink, Sven Grathwohl (Tor), Florian Schöbinger (1), Benjamin Röhrle (3/2), Tobias Hold (11), Ruben Sigle (3), David Szilagyi (n.e.), Kevin Wolf (2), Tom Kuhnle, Florian Frank (2), Philipp Maurer (1), Dominik Koch, Lukas Köder (2). – Trainer: Matthias Heineke.

Schiedsrichter: Matthias Hallmann (Solingen) und Lars Lieker (Solingen).

Zuschauer: 380.

Siebenmeter: 0/1 : 2/3 (Götz wirft an den Pfosten – Röhrle wirft über das Tor).

Zeitstrafen: 2:2 Minuten (Zeller – Koch).

Spielverlauf: 8:7, 13:8, 14:14 – 19:16, 23:21, 27:24, 31:25.

Analyse

„Kommen ein wenig auf dem Zahnfleisch daher“ - Die Pause über Ostern kommt den HCOB-Handballern durchaus recht

Im Kampf um den Ligaverbleib ist jede Niederlage ein Rückschlag. Am Wochenende unterlag freilich nicht nur der HCOB, sondern auch die Konkurrenz aus Dansenberg, Neuhausen/Erms, Hochdorf und Köndringen/Teningen. Weshalb sich die einen ärgerten, dass es durch den Nuller in Haßloch nicht gelang, den Vorsprung – aktuell drei Punkte auf Neuhausen – auszubauen, die anderen aber dahingehend aufatmeten, weil die Konkurrenz nicht näherkam. Trainer Matthias Heineke richtet den Fokus ohnehin mehr auf sich und sein Team. „Wir schauen zuerst nach uns selbst“, sagte er nach der Partie in Haßloch. „Man hat gesehen, dass wir ein wenig auf dem Zahnfleisch dahergekommen sind, da kommt die Osterpause recht, da wollen wir uns den letzten Impuls für die letzte Phase dieser Saison holen.“

Heineke gratulierte den Hausherren zu einem seiner Ansicht nach verdienten Erfolg. „Man muss anerkennen, dass es ein starkes Spiel von Haßloch war, wir hingegen nur rund 35 Minuten eine gute Leistung gezeigt haben. Wir haben es bis dahin spielerisch gut gelöst und Tobias Hold hat heute aus allen Lagen getroffen. Dann aber hat Haßloch gute Lösungen über den Kreis gefunden und wir waren defensiv nicht mehr so stabil. Wir haben alles versucht, auch eine offensive Abwehr, aber es hat heute einfach nicht gereicht, weil wir einen starken Gegner hatten.“

TSG-Trainer Tobias Job meinte: „Entscheidend war, dass wir es in der zweiten Halbzeit dann konsequent zu Ende gespielt haben. Davor haben wir uns das Leben teilweise selber schwer gemacht.“ Er hatte mit Karsten Keiser einen Spieler aufgeboten, der einst einige Jahre in der ersten und der zweiten Mannschaft des TV Oppenweiler gespielt hatte und der sich natürlich besonders auf das Duell mit seinen ehemaligen Weggefährten gefreut hatte. Keiser, nach seinem beruflich bedingten Aufenthalt im Württembergischen nun seit einigen Jahren in seiner Pfälzer Heimat zurück und in der TSG-Reserve aktiv, hatte ausgeholfen, weil mit Stefan Job einer von zwei Kreisläufern ausgefallen war, „so habe ich zehn Minuten lang den Andreas Zellmer entlastet.“

Am Dienstagabend (19.15 Uhr, Gemeindehalle Oppenweiler) trifft der HCOB in einem Testspiel auf die Polizei-Auswahlmannschaft von Baden-Württemberg, die sich aktuell auf die Deutsche Meisterschaft vorbereitet. Die Gastgeber wollen vor allem den Akteuren, die zuletzt nicht so viel auf dem Feld standen, umfangreiche Spielzeiten einräumen.