Keeper Marco Bitz trifft vierfach – Nußloch besiegt Pfullingen
Keeper Marco Bitz trifft vierfach – Nußloch besiegt Pfullingen
Beim Handball-Drittligisten SG Nußloch war zunächst etwas Sand im Getriebe, unter dem Strich feierte der Favorit aber einen 33:23-Sieg gegen den VfL Pfullingen. Nach zehn Minuten sah dabei alles nach einer Sensation aus, die Badener lagen mit 2:5 zurück. Bis zum Pausenpfiff gelang indes der Ausgleich, danach zeigte Nußloch, aus welchem Holz es geschnitzt ist und überrannte Pfullingen förmlich. „Gott sei dank geht ein Handballspiel 60 Minuten“, musste auch SGN-Coach Christian Job tief durchatmen: „Unser Ziel war es, am Ende ein Tor mehr zu haben.“ Lob für die Leistung bekam sein Team obendrauf – und zwar für beide Abschnitte: „Das die Mannschft in der ersten Halbzeit ein paar Probleme hatte – naja, vom kämpferischen her hatten wir keine Probleme und das ist für mich das Entscheidende. Das war in beiden Hälften überragend.“
Es dauerte eine Weile, bis die SG Nußloch in der Partie angekommen war. Sinnbildlich dafür war der unter der Woche angeschlagene Simon Kuch: Er stellte sich bereits in der vergangenen Partie in den Dienst der Mannschaft, hatte auch dieses Mal mit Reizhusten zu kämpfen. Bei seinen ersten beiden Würfen war das noch zu sehen – sie fanden nämlich nicht ihren Weg ins Pfullinger Tor. Nach sechs Minuten durfte er kurz zum Luft holen raus. Die Verschnaufspause tat gut, nach zehn Minuten und einem 2:5-Rückstand kam die SGN ins Rollen. „Für die Abwehr hat es gereicht“, sagte Kuch zu seinem Fitness-Zustand. Auch offensiv markierte er vollkommen humorlos das 4:5, sorgte kurze Zeit später mit dem 5:6 für den erneuten Anschluss. Dann verzockte sich Gästetrainer Till Fernow und brachte den siebten Feldspieler, was im Ausgleich von Nußlochs Keeper Marco Bitz endete. Kuch legte sogar den Führungstreffer nach, die Begegnung nahm Fahrt auf – nicht unbedingt das, was sich die Blauen erhofft hatten. Die Gäste fegten einen 5:0-Lauf aufs Parkett, zudem musste Nußlochs Max Schmitt eine kurze Behandlungspause einlegen. „In der ersten Halbzeit hatten wir die große Chance Nußlochs Druck gnadenlos auszunutzen“, wusste auch Pfullingens Fernow: „Da haben wir uns mit Undiszipliniertheiten, mit Unkonzentriertheiten selbst bestraft.“ Die Gastgeber ließen aber nicht nach, kamen wieder heran und profitierten dabei auch von diversen Überzahlspielen: Unter anderem hatte sich Nico Hiller bei Rigterink eingehakt und ihn so unsanft zu Boden gebracht, dass die Schiedsrichter auf Rot entschieden. Bis zur Pause stand es wieder 13:13. „Wir standen lange gut in der Abwehr, bekommen dann ein dummes Tor“, ärgerte sich auch Lars Crocoll über die erste Hälfte: „Das zieht sich auch nach vorne in den Angriff, da hat man vielleicht auch nicht so das Selbstvertrauen.“
Alles auf Anfang also und dieses Mal lief es besser für Nußloch. VfL-Trainer Fernow musste nach 38 Minuten die zweite Auszeit nehmen, denn die SGN war bereits mit 18:14 davon geeilt. Der erste Spielzug nach der Besprechungspause, er landete in den Armen von Keeper Bitz – bezeichnend für den zweiten Abschnitt. In den folgenden vier Minuten sahen die Zuschauer in der Olympiahalle weitere drei Treffer, alle auf Seiten der Blauen. Der Blick auf die Anzeigetafel verriet: die SG Nußloch hat die beiden zu verteilenden Punkte fest umklammert. In Zahlen hieß das 21:14 nach 42 Minuten – die Vorentscheidung. Der VfL Pfullingen ließ sich Hillers Fehlen deutlich anmerken. Er gab zwar nicht auf, hatte der SGN allerdings auch kaum noch etwas dagegen zu setzen. Selbst Torhüter Bitz schraubte sein Treffer-Konto noch auf vier hoch – die besten Schützen des Abends hatten lediglich ein Tor mehr erzielt. Das es nicht ganz zum besten Torschützen gereicht hat, nahm er mit Humor: „Das war der eine Versuch, der abgefangen wurde“, lachte Bitz. Auch Crocoll kommentierte die Leistung des Keepers mit Witz: „Da müssen wir uns etwas einfallen lassen – der Mannschaftsrat oder die Mannschaft wird sich da schon etwas ausdenken.“
SG Nußloch: M.Bitz 4, Lieb; Kuch 3, Körner 1, Crocoll 5, Fehringer, Freudl 5/2, Rigterink 2, Schmitt, Buse 5, Ganshorn 5, Pauli 3.
VfL Pfullingen: Tölke, Schlipphak; Schliedermann 5, Klusch, Wittlinger 2, Breckel 3, Keupp 1, Hipp 1, Thiemann 5/1, Jabot 1, Friedrich 2, Hertwig 1, Hiller, List 2/1.