Kleenheim pustet Gedern/Nidda mal eben weg und erklimmt die Tabellenspitze
Kleenheim pustet Gedern/Nidda mal eben weg und erklimmt die Tabellenspitze
Eine besondere Motivation war überhaupt nicht nötig. Die SG Kleenheim hatte das Hinspiel bei der HSG Gedern/Nidda mit 21:23 verloren und wollte diese Scharte unbedingt auswetzen. Und das gelang eindrucksvoll, nämlich mit 39:25 (18:10) vor 230 Zuschauern in Oberkleen. „Wir haben von Anfang an ganz konzentriert gespielt“, sagte Trainer Constantin Lazăr Cojocar. „Das hatte ich von der Mannschaft verlangt.“ Über die gelungene Umsetzung braucht nach diesem Ergebnis nicht nachgedacht zu werden – erst recht nicht, weil die SG Kleenheim dank des 22:25-Patzers der SG TSG/DJK Bretzenheim beim Tabellenvierten 1. FC Köln nun an der Spitze der 3. Liga West thront – mit zwei Pluspunkten mehr (28), aber genauso vielen Minuszählern (sechs) wie Bretzenheim und der TuS Lintfort.
Das Cojocar-Team legte ideal vor: mit sehr hohem Tempo und hellwach. Es waren nicht einmal sieben Minuten absolviert, da hatte Jonna Jensen schon zum 6:1 getroffen und Christian Breiler, den Trainer der HSG Gedern/Nidda, zu einer Auszeit gezwungen. Und siehe da: Der Tabellenachte kam tatsächlich etwas besser ins Spiel und auf drei Treffer heran. Wen wundert’s, dass das Constantin Lazăr Cojocar nicht so richtig gefallen hatte? Und bei der 14:10-Führung seiner Mannschaft nahm der Coach der SG Kleenheim auch eine Auszeit. Mit perfekter Wirkung in Form eines 4:0-Laufes: Anna-Lena Leib, Desiree Euler, Jonna Jensen und Katharina Leib trafen zur mehr als beruhigenden 18:10-Pausenführung für die neuen Spitzenreiterinnen.
Dieses komfortable Polster machte Lust auf mehr, und die SG Kleenheim ließ eine Mischung aus Rausch- und Spaß-Handball folgen. Olivia Reeh sorgte dann schon in der 37. Minute erstmals für eine Zehn-Tore-Führung des Teams von Constantin Lazăr Cojocar (23:13). Der 44-jährige Trainer, der sich in der 48. Minute über den 30. Treffer durch Lisa Tietböhl (30:18) freuen durfte, hatte somit schon frühzeitig die Möglichkeit, allen Spielerinnen Einsatzzeiten zu gönnen.
Letztlich war der Kleenheimer Coach mit der Leistung seiner Mannschaft, die fast sogar die 40-Tore-Marke geknackt hätte, rundum zufrieden. „In der ersten Halbzeit haben wir vielleicht ein paar Tore zu viel kassiert, weil wir einen Tick zu spät am Kreis waren“, erklärte Constantin Lazăr Cojocar. „In der zweiten Halbzeit war das wie in der vergangenen Woche wieder völlig egal, wer eingewechselt wurde. Alle Spielerinnen haben mit ihren Einsatzzeiten die Erwartungen zurückgezahlt.“ Vor einer Woche hatte sich die SG Kleenheim bei Borussia Dortmund II noch deutlicher durchgesetzt – mit 36:18.
SG Kleenheim: Sölva (1.-30.), Berger (31.-60.) – K. Leib (2), Tietböhl (2/1), Schulz (3), Schorradt (2), Rühl (3), A.-L. Leib (2), Reeh (5/3), Emmelius (2/1), Euler (4), Wiener (4), Ringleb (7), Jensen (3/1).
HSG Gedern/Nidda: Otto, Bä. Thun (31.-60.) – Pfaff (1), Patz (2), Belter (2), Schüler (2), Hess (3), Thiele (6/3), Greb, Schmeißer (1), Jordanic (1), Eisenacher (5), Schindler (1), Nagy (1).