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Koenen sichert Longerich zwei Punkte gegen Krefeld

30.11.2016
30.11.2016 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

Koenen sichert Longerich zwei Punkte gegen Krefeld

LONGERICHER SC - HSG KREFELD 34:33 (18:17)

Herzschlagfinale, nichts für schwache Nerven: Der LSC besiegt mit einer Energieleistung den ehemaligen Ligafavoriten HSG Krefeld mit 34:33 und übernimmt erneut den dritten Tabellenplatz.Nach 4 Minuten netzte der Krefelder Gentges zum 1:2 ein, dies war die letzte Führung der Gäste im gesamten Spiel. Fortan übernahm der LSC immer wieder die Führung. Krefeld erwartete den LSC zunächst mit einer offensiven 3:3-Deckung, nach etwa einer Viertelstunde zog man sich wieder in die gewohnte 5:1 Abwehr zurück, im weiteren Verlauf gab es immer wieder Einzelmanndeckung gegen Benni Richter oder andere Rückraumakteure. Auch wenn man den LSC-Angriff nicht stoppen konnte und der LSC 34 Tore erzielen konnte, kam selten ein richtig guter Spielfluss ins LSC-Spiel. Da auch Krefeld gegen die kernige LSC-Deckung spierisch Probleme hatte, immer wieder mit 2 Kreisläufern agierte und ihre Angriffsbemühungen überwiegend auf Einzelaktionen aufbaute, war es ein hartumkämpftes, aber auch zerfahrenes Spiel. Es war jedoch eine faire Begegnung, dennoch kämpften beide Teams um jeden Zentimeter und schmissen sich in die Zweikämpfe.

Zu Beginn des Spiel gab es ein Siebenmeter-Festival für Krefeld, alle wurden von Breuer eiskalt verwandelt. Dennoch übernahm der LSC nun immer wieder die Führung, beim 11:8 in der 20. Minute durch den überragenden Daniel Koenen konnte man die erste 3-Tore-Führung herbeiführen. Diese konnte man bis zum 13:10 halten, ehe man innerhalb von eineinhalb Minuten drei Gegentreffer hinnehmen musste, ehe das Pendel über 13:13 und 14:14 wieder für den LSC ausschlug und man mit einer 18:17-Führung in die Pause ging.

Es ging weiter enorm knapp und umkämpft weiter, beide Angriffsreihen rieben sich nun gewaltig auf, die Tore mussten härter erarbeitet werden als in Hälfte eins. Die Referees gewährten allerdings meistens recht lange Angriffe, so dass oftmals doch ein Torerfolg auf Seiten der Angreifer stand. Beim LSC suchte man zunächst zu oft den gut markierten Wittig am Kreis, erst im Laufe der zweiten Halbzeit hatte man wieder mehr Vertrauen in die Rückraumwürfe. Drei Richter-Tore in Folge bis zum 30:28 in Minute 49 und der folgende Hartmann-Treffer waren der Grundstein für eine 31:28-Führung, die man sich hart erarbeitet hatte. Tim Hartmann warf bei diesem Spielstand unter Bedrängnis an den Pfosten, statt Freiwurf oder mehr Glück und 4-Tore-Vorsprung ließen die Referees weiterlaufen, Krefeld hatte sich noch längst nicht aufgegeben und profitierte nun von einer 2min-Strafe gegen Jimmy Hoffmann. In Überzahl drehte man den Rückstand, in der 55. Minute stand es 31:31 und das Spiel Stand endgültig auf des Messers Schneide. Einen Tempogegenstoß von Rechtsaußen Thomas Phlak hielt der im Laufe der zweiten Hälfte eingewechselte Nils-Thorben Schmidt grandios, diese und einige Angriffe vorher gezeigte Parade waren mit spielentscheidend.

Die Schlussphase: Wittig zum 32:31, Breuer glich aus, Hartmann netzte zum 33:32 ein, Goerden glich 1.15min vor Spielende aus. Hoffmann hatte erneut 2min erhalten, der LSC agierte in Unterzahl, noch eine Minute war zu spielen, die Stimmung mittlerweile grandios. 40 Sekunden vor Spielende schaffte Koenen per Rückraumwurf das entscheidende 34:33, mit dem letzten Treffer des Spiels und seinen insgesamt 9 Tore war er neben Keeper Schmidt der Matchwinner.

Dennoch war das Spiel noch nicht zu Ende, Krefeld hatte in Überzahl noch etwa 30 Sekunden für den letzten Angriff, der unter ohrenbetäubendem Lärm stattfand. Eine weitere 2 Minuten Strafe gegen Wolf führte zur 4:6 Unterzahl, noch 10 Sekunden standen auf der Uhr. Der Linksaußen Buhre sprang zum letzten Wurf von Außen ab, der Ball ging als Außennetz, der Kontakt mit dem Abwehrspieler wurde nicht als 7-Meter gewertet, über einen Pfiff hätte man zumindest nicht beschweren können, somit hatte das Spiel ein aus LSC-Sicht fulminantes glückliches Ende gefunden, die Mannschaft sprang über das Spielfeld und genoss den minutenlangen Applaus der Zuschauer.

Trainer Chris Stark: „In der letzten Szene hatten wir sicherlich etwas Glück, dennoch gehen wir aus diesem Spiel in meinen Augen als verdienter Sieger hervor. Auch wenn wir keine Glanzleistung gezeigt haben, konnten wir uns heute auf unsere kämpferischen Qualitäten verlassen, es war eine klasse Mannschaftsleistung. Dass wir beim 31:28 den Sack nicht zugemacht haben, war etwas ärgerlich und dadurch hat das Spiel mehr Nerven gekostet als nötig.“

Matchwinner Daniel Koenen war nach dem Spiel überglücklich: „Was für ein geiles Spiel, am Ende und nachher hatte man einfach nur Gänsehaut. Das sind die Spiele, warum man Handball spielt und sich unter Woche im Training schindert. Heute hat es extrem Spaß gemacht. Dass wir nun wieder Dritter sind, ist natürlich überragend.“

Mit dem Sieg baute der LSC die Serie auf 3 Siege in Folge gegen Krefeld aus und steht mit 19:5 Punkten wieder auf Rang 3 der Drittligatabelle.

Mit den Spielen in Lemgo, gegen Hagen und in Dormagen steuert man nun auf ein tolles Jahresfinish hin.