Last-Second-Siebenmeter bringt HSG um den Sieg
Last-Second-Siebenmeter bringt HSG um den Sieg
Die HSG Varel hat den überraschenden Heimsieg gegen den VfL Fredenbeck nicht vergolden können, aber immerhin versilbern: Die Mannschaft von Trainer Andrzej Staszewski hat am Samstagabend gegen den TV Korschenbroich 30:30 (16:12) gespielt. Vor 496 Zuschauern in der Manfred-Schmidt-Sporthalle in Altjührden ist es Michel Mantsch gewesen, der mit der letzten Aktion des Spiels seinen zweiten Siebenmeter gegen HSG-Keeper Levin Stasch im Gehäuse zum Endstand unterbringen konnte. Für die Friesländer war Torjäger Marek Mikeci vor allem von der Strafwurfmarke bei seinen zehn Treffern erfolgreich. Alle fünf Siebenmeter fanden ihren Weg ins Tor. Auf Seiten der Mannschaft von TV-Coach Ronny Rogawska ragten Max Zimmermann und Spielmacher Justin Müller mit jeweils neun Treffern heraus. Mit den beiden wendigen Spielern hatte die Abwehr um HSG-Kapitän Helge Janßen so ihre Schwierigkeiten. Janßen selbst durfte sich nach langer Zeit mal wieder für einen Treffer zum 15:11 (28.) vom Kreis vom stimmungsvollen Publikum feiern lassen.
Ein schlechter Start in die zweite Halbzeit und mangelnde Kaltschnäuzigkeit in den letzten 80 Sekunden des Spiels in Unterzahl haben der HSG beim Stand von 30:27 noch den möglichen Sieg gekostet. 18 Gegentore in Durchgang zwei waren des Guten zu viel. Nach sechs Minuten und 20 Sekunden trafen die Vareler zum ersten Mal in der zweiten Spielhälfte. Bezeichnenderweise ein Siebenmetertor durch Mikeci, der sich mit einer schmerzenden Hand nach einem Foulspiel herumplagte. Nach knapp 42 Spielminuten gingen die Staszewski-Schützlinge überhaupt zum ersten Mal in Rückstand, um dann durch Tom Wiedenmann zehn Minuten später wieder mit 25:24 in Führung zu gehen.
Die HSG Varel-Friesland nahm das Publikum von Beginn an mit und zwang die Gäste schon in der 9. Minute bei 6:2-Führung zur ersten Auszeit. HSG-Coach Staszewski schenkte diesmal Torhüter Hendrik Legler von Beginn an das Vertrauen, was dieser auch rechtfertigte. Aber die Gäste aus Nordrhein-Westfalen zeigten sich mit ihren nicht allzu groß gewachsenen Rückraumspielern als schnell und variabel spielende Truppe, die der HSG-Abwehr alles abverlangte. In der 49. Minute gelang dem starken Müller sogar ein sehenswerter Treffer per Kempa-Trick zur 25:24-Führung der Gäste. Alles taktisches Geschick von Staszewski war gefordert, er setzte alle Vareler Feldspieler ein, um die Variabilität hoch zu halten.
„Punkt ist Punkt“, sagte der lange Zeit verletzte HSG-Keeper Andre Seefeldt, der spielbereit gewesen wäre: „Aber wenn unsere jungen Torhüter so gut halten, ist mir das auch recht.“ Trainer Staszewski denkt nach dem unglücklichen Punktverlust weiter „von Spiel zu Spiel“. Korschenbroichs Trainer Rogawska nimmt den „Last-Minute-Zähler“ aus dem Friesischen gerne mit. Ob verdient oder unverdient, sei für ihn so kurz nach Spielschluss „eine schwer zu beantwortende Frage“.
HSG Varel-Friesland: Legler, Stasch, Janßen, J.D., Wiedenmann, M. (3), Janssen, H. (1), Schinnerer (4), Langer, Patzack (3), Mikeci (10/5), Libergs (4), Xhafolli (3), Wiedenmann, T. (2),