Lernprozess im Löwenrudel
Lernprozess im Löwenrudel
Einen gelungenen Jahresabschluss konnte das Löwenrudel im letzten Spiel des Jahres gegen den Soester TV feiern. Nach dem verdienten 32.28-Sieg über den Mitaufsteiger überwintern die Löwen auf dem zehnten Tabellenplatz und setzen einen Schlusspunkt hinter die erfolgreiche Phase vor Weihnachten. Mit fünf Siegen aus den letzten sechs Spielen erarbeitete sich das Team von Richard Ratka eine gute Basis für die Rückrunde, die mit dem Heimauftritt am 24. Januar gegen die HSG Krefeld ihre Fortsetzung finden wird.
Im Löwenrudel war jedem klar, dass dieses Spiel kein gewöhnliches werden würde. Das Hinspiel war jedem noch allzu gut in Erinnerung, am ersten Spieltag setzte es in Soest eine ebenso knappe wie schmerzhafte Niederlage die den Gastgeber jubeln ließ. Hinzu kam die prekäre Tabellensituation, in der sich Gäste Coach Dirk Lohse mit seiner Mannschaft befindet. Auf dem vorletzten Platz liegend wollten die Westfalen die Chance nutzen, sich wieder näher an die Nichtabstiegsplätze heranzuarbeiten.
Doch mittlerweile scheinen sich die Löwen gefunden zu haben und in der dritten Liga angekommen zu sein. Seit der Niederlage gegen Ferndorf Anfang November legten sie eine beeindruckende Serie hin und entschieden bis zur Niederlage in Korschenbroich vier Spiele in Serie für sich. Mit dem erarbeiteten Selbstbewusstsein gingen sie dann auch in das Duell am Samstagabend. Dominic Kasal, Ben Schütte und Damian Janus sorgten mit dem 3:1 (5.) für eine erste Führung, die jedoch umgehend von Soest beantwortet und nach einer Zeitstrafe gegen Arthur Giela innerhalb von nur einer Minute egalisiert wurde. Es entwickelte sich eine ausgeglichene Anfangsphase, in der auf beiden Seiten die Defensive kaum Zugriff zum Gegner fand. Das 10:9 (17.) durch den ehemaligen Bundesligaspieler Dirk Hartmann hielt Soest in Schlagdistanz, ehe sich die Löwen ein wenig stabilisierten. Und weil auch vorne das Niveau gehalten werden konnte, warfen sich die Löwen mit vier Toren in vier Minuten wieder in Front. Bis auf sechs Tore wuchs der Vorsprung an (16:10, 24.), bis zum Pausenpfiff hatte sich Soest aber wieder ein wenig gefangen. Das 18:13 durch den starken Damian Janus fiel kurz vor dem Pausenpfiff, das Rudel wähnte sich auf einem guten Weg.
Diese Wahrnehmung war drei Minuten nach Wiederanpfiff aber schon wieder Makulatur. Hartmann hatte soeben den 17:18-Anschlusstreffer erzielt und die Soester Bank bejubelte den Lauf, das Spiel war wieder offen. Die Löwen aber zeigten, dass sie sich als Mannschaft weiterentwickelt haben. Wäre zu Beginn der Spielzeit wohl der komplette Einbruch erfolgt, blieben sie nun ruhig und besannen sich auf das Erfolgsrezept aus Halbzeit eins. So war die Euphorie des Gastes beim 25:18 und einem 7:1-Lauf der Dumeklemmer genauso schnell wieder verflogen wie sie aufgetaucht war. 46 Minuten waren zu diesem Zeitpunkt gespielt, entschieden war die Partie aber noch nicht. Auch deshalb, weil Arthur Giela bei einer Abwehraktion seinen Gegenspieler im Gesicht traf und von den umsichtig agierenden Schiedsrichtern Christian und David Hannes mit der roten Karte bedacht wurde. Eine harte aber vertretbare Entscheidung, deren Folge ebenfalls für einen Reifeprozess im Löwenrudel steht. Denn auch hiervon zeigte es sich unbeeindruckt, der eingewechselte Niko Lenz markierte vier Minuten später das 27:20.