Löwen-Trainer Stefan Bullacher lässt sich vor der Fahrt nach Soest nicht blenden
Löwen-Trainer Stefan Bullacher lässt sich vor der Fahrt nach Soest nicht blenden
Sieben Plätze und acht Pluspunkte trennen diese beide Mannschaften, die sich am Sonntag (14. Dezember, 17 Uhr) in der Bördehalle zum Duell der Aufsteiger treffen. Da ist die Frage nach dem Favoriten und dem Außenseiter doch ganz schnell beantwortet. Einwand. „Wir lassen uns sicher nicht davon blenden, dass wir im bisherigen Saisonverlauf mehr Punkte geholt haben als Soest“, betont Stefan Bullacher, der Trainer des SV 64 Zweibrücken, vor der Partie beim Soester TV, die für die Löwen der Ausklang des Handball- und auch des Jubiläumsjahres ist.
„Egal, wie dieses Spiel letztlich auch ausgehen mag“, erklärt Christian Gauf, der Handball-Chef des SV 64 Zweibrücken. „Das Jahr 2014, in dem wir unser 50-jähriges Vereinsbestehen feiern durften, war sicher das Beste in diesen 50 Jahren.“ Und die Löwen könnten dieses Jahr, nachdem sie zuletzt viermal in Serie verloren haben, mit einem Erfolgserlebnis beenden. „Das wäre“, sagt Christian Gauf, „wie ein vorzeitiges Weihnachtsgeschenk.“ Klar: Davon träumen auch die Soester, die zwar am Mittwoch beim 22:26 im Nachholspiel bei der SG OSC Löwen Duisburg zum dritten Mal in Folge das Nachsehen hatten, die aber ihr bisher letztes Heimspiel am 21. November gewonnen haben, und zwar eindrucksvoll mit 33:25 gegen den Tabellenfünften TSV GWD Minden II.
Bei seiner Analyse des STV-Teams hat Stefan Bullacher einige Parallelen entdeckt. „Im Angriff haben wir ein ähnliches Spielsystem, bei dem eher die Mannschaftstaktik und weniger Leistungen von Einzelspielern im Vordergrund stehen“, erklärt der Löwen-Trainer, der am heutigen Freitag seinen 46. Geburtstag feiert. Der Soester Rückraum mit Torben Voss-Fels, Max Loer und Yannick Eckervogt hat Stefan Bullacher zwar ein bisschen beeindruckt, den meisten Respekt hat er aber vor der Abwehr der Schlüsselträger. „Die spielen eine verrückte Deckung, variabel und flexibel, immer darauf ausgerichtet, das Spielsystem ihres Gegners zu unterbrechen“, erklärt der Coach der Zweibrücker Löwen, um auch gleich ein Kompliment hinterherzuschieben. „Und das machen sie“, sagt Stefan Bullacher, „sehr clever, durchaus aggressiv, aber nie unfair.“
Es scheint auch sicher zu sein, dass sich STV-Trainer Dirk Lohse wieder etwas überlegen wird, vielleicht auch etwas Verrücktes. „Aber die Abwehr ist nicht unser Problem“, sagt der 46-Jährige. Sondern? „Vorne fehlt uns aus dem gebundenen Spiel die Qualität“, meint Dirk Lohse, der jedoch auch nicht verwundert ist, fehlen ihm doch wegen der vielen Verletzten Handlungsmöglichkeiten. „Wir waren heute viel zu langsam, zu statisch“, sagte der Soester Coach nach der Niederlage in Duisburg dem Soester Anzeiger.
Ganz ohne Personalsorgen werden allerdings auch die Zweibrücker Löwen nicht in Soest eintreffen. So muss Trainer Stefan Bullacher weiterhin auf Jakub Balaz (Meniskus-Operation) und Kapitän Aris Wöschler (Fersenprobleme) verzichten. Indes steht hinter dem Einsatz von Benjamin Zellmer, dem Abwehrspezialisten und Kreisläufer, ein Fragezeichen. „Benni konnte wegen Leistenproblemen in der Woche überhaupt nicht trainieren. Da entscheiden wir am Sonntag kurzfristig, ob ein Mitwirken möglich ist“, sagt Stefan Bullacher, der somit ein sehr junges Team ins Rennen schicken wird. „Es wird sicher eine der jüngsten Drittliga-Truppen auflaufen“, erklärt Christian Gauf, der Handball-Chef des SV 64. „Mit einem Durchschnittsalter deutlich unter 21 Jahren und insgesamt fünf Spielern aus dem A-Jugend-Bundesligakader.“ Aber mit Länderspiel-Erfahrung und dem besten Feldtorschützen der 3. Liga West, mit Jerome Müller. Insgesamt 95 Treffer stehen für den 18-Jährigen zu Buche (82 aus dem Feld, 13 von der Siebenmeter-Marke).
Apropos: Bundesliga-Handball wird es tags zuvor in Zweibrücken geben (13. September), und zwar um 18 Uhr in der Ignaz-Roth-Halle. Zum zweiten Rückrunden-Spiel in der Süd-Staffel der A-Jugend-Bundesliga empfangen die Junglöwen (12:12 Punkte) den Tabellenvorletzten VfL Günzburg (5:17) und wollen einen weiteren Heimsieg landen. „Möglicherweise“, erklärt Christian Gauf, „kann die Mannschaft erstmals in dieser Saison sogar in Bestbesetzung auflaufen.“ Weil eben auch die Jugendlichen, die zum Drittliga-Kader gehören, erst am Sonntag nach Soest fahren müssen.