Mit Rekordkulisse zum Anhalt-Derbysieg für den DRHV 06 gegen Bernburg
Mit Rekordkulisse zum Anhalt-Derbysieg für den DRHV 06 gegen Bernburg
Als der erfolgreichste Werfer des Spiels, Tomas Pavlicek, seinen siebenten Treffer faktisch mit dem Schlusspfiff der Berliner Unparteiischen Martin Thöne / Marijo Zupanovic zum 27:23-Endstand einnetzte, hatten sich die Zuschauer bereits von ihren Sitzen erhoben und spendeten den Akteuren auf dem Parkett Standing Ovations.
Das mit viel Vorfreude erwartete Anhalt-Derby zwischen Dessau-Roßlau und Bernburg konnte erneut viele Hoffnungen erfüllen: Spannung, bedingungsloser Kampf, wechselnde Spielverläufe und viele Emotionen ließen die in Saisonrekordzahl (1635) anwesenden Handballfreunde voll auf ihre Kosten kommen. Da fiel kaum ins Gewicht, dass beide Teams spielerisch im Saisonverlauf schon mehr geboten hatten. Es herrschte schließlich Derby-Zeit.
Die ersten 30 Spielminuten waren an Ausgeglichenheit kaum zu toppen. Bernburg führte beim 1:2 zwar nur ein einziges Mal, konnte aber stets die Führungen der Gastgeber ausgleichen. Denen merkte man ungewohnte Nervosität an, die sich in nicht wenigen einfachsten Fehlern und schwachem Überzahlspiel zeigte. DRHV-Coach Uwe Jungandreas sprach im Trainergespräch nach dem Spiel von „Knoten in den Händen“ und wahrlich, die BEAVERS hätten sich die Aufgabe um einiges leichter machen können.
Beide Teams bestachen kämpferisch und mit starken Abwehrriegeln und auch das Torhüter-Duell Federico Sincich versus Artur Gawlik sah lange keinen Sieger.
Nach dem Seitenwechsel ein ähnliches Bild. Die Gäste konnten nur beim 11:12 und 13:14 (34. Min.) vorlegen, während der DRHV beim 15:15 (41.) eine doppelte Zeitstrafe gegen Robin Hoffmann und SVA-Trainer Christian Pöhler zur erstmaligen Drei-Tore-Führung nutzte (18:15, 43.). Doch Bernburg konterte erneut zum 19:19 (46.).
Beim 20:20 (50.) scheiterte erst Pavlicek per Strafwurf am eingewechselten Franz Flemming, kurz darauf Enrico Lampe frei im Gegenstoß an Sincich und leiteten ein turbulentes Finale ein. In Unterzahl legten die Bauhausstädter zum 23:20 vor, bevor Christian Hoffmann den Siebenmeterwurf von Arseniy Buschmann parierte und die Saalestädter sich gleich mit drei Zeitstrafen innerhalb von 41 Sekunden spielentscheidend dezimierten. Darunter auch die dritte gegen Robin Hoffmann, der damit endgültig vom Parkett musste. In Unterzahl Drei gegen Fünf gelang zwar noch das 23:21 und später das 24:22 (59.) jeweils durch Bernburgs Torfabrik Steffen Cieszynski, doch Radek Sliwka, Marco Hüls und (siehe oben) Pavlicek machten in den letzten 66 Sekunden den „Deckel drauf“.
Beide Coaches sprachen im Anschluss von einem verdienten Sieg der Heimmannschaft und lobten die überragende und sportlich faire Atmosphäre auf den Rängen, die auch von vielen angereisten Bernburger Anhängern geprägt wurde.
Dessau-Roßlauer HV: Christian Hoffmann, Federico Sincich; Tomas Pavlicek (7/3), Christian Schöne, Franz Breu, Sebastian Donath (1), Marek Vančo (4), Robert Lux (6), Radek Sliwka (5), Lukas Krug, Daniel Schmidt, Marco Hüls (4), Alexander Schenke.
SV Anhalt Bernburg: Artur Gawlik, Franz Flemming; Steffen Cieszynski (4/1), Kilian Kraft (2), Gabor Pulay (4), Enrico Lampe (2), Robin Hoffmann (5), Tim Ackermann, Frank Grohmann (2), Arseniy Buschmann (3/2), Nicholas Stiebler (1), Martin Hoffmann, Toni Pajung.
Siebenmeter: DRHV 4/3, SV Anhalt: 5/3
Zeitstrafen: DRHV 8 x 2, SV Anhalt 10 x 2 inkl. Disqu. 3 x 2