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Nach dem DHB-Pokal ist vor der Meisterschaft

06.10.2016
06.10.2016 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

Nach dem DHB-Pokal ist vor der Meisterschaft

Nach dramatischen 60 Minuten setzte sich die Mannschaft durch, die das Weiterkommen etwas mehr wollte. In einem Drittliga-Duell der Staffel Ost gewannen die Frauen von der SG Kirchhof 09 in der 2. Runde des DHB-Pokals beim MTV Altlandsberg mit 33:31 (19:17). Doch jetzt wartet auf den Sieger eine kaum lösbare. Der Zweitliga-Absteiger muss im nächsten Durchgang in heimischer Halle gegen Bietigheim ran, den aktuellen Tabellenführer der Bundesliga.

Der Jubel der Gäste-Damen aus dem Melsunger Ortsteil Kirchhof in Altlandsberg war natürlich groß. Man hatte eine von beiden Seiten rasant geführte Partie gewonnen. „Am Ende war vor allem das Glück entscheidend“, gestand Gäste-Coach Christian Denk. „Wir konnten aber auch mit einer sehr guten Torweitleistung und großem Einsatzwillen überzeugen. Spielerisch geht es noch besser..."

Was 100-prozentig auch auf den MTV zutrifft. 19 Gegentore in der ersten Halbzeit (beim Punktspielsieg zuletzt gegen Bad Salzuflen hatte man 12 in der ganzen Partie kassiert), das war nicht das übliche Niveau. Und so rannten Altlandsbergs Damen bei allem Einsatz immer irgendwie knappen Rückständen hinterher (0:2, 5:6, 9:10, 16:18, 21:22, 24:25). Kaum hatte der Hallensprecher den Altlandsberger Anschlusstreffer oder Ausgleich verkündet, musste er immer wieder nachlegen: „Im Gegenzug Kirchhof mit dem nächsten Treffer…“

Und bei Zwischenständen vom 10:14 oder 21:25 musste man befürchten, dass der MTV die Kontrolle verliert. Aber die Gastgeberinnen kämpften. Jennifer Höft hielt ein paar Bälle riesig. Einige gute Kombinationen klappten. Und in der 45. Minute gelang Mandy Gramattke endlich der Ausgleich.

Die letzte Viertelstunde wurde dann dramatisch. 26:26 durch Kristina Domann, die mit sieben Treffern erfolgreichste MTV-Torschützin wurde (bei Kirchhof Christin Kühlborn mit sechs Toren). Dann 28:27 – der MTV schien sich durchsetzen zu können. Auch weil Lucyna Trzczak in der Schlussphase ein goldenes Händchen zu haben schien. Die überragenden Sophie Lütke und Martyna Rupp („Stoppt endlich die 23!“, schrie Kirchhof-Coach Denk immer wieder aufs Spielfeld) sowie Mandy Gramattke schufteten sogar die vollen 60 Minuten durch. Aber das mit der Dauer-Power war wohl letztendlich auch der Knackpunkt. Mit der schwindenden Kraft ging bei den Torjägerinnen auch die Konzentration beim Vollstrecken verloren.

Und was war bei Kristina Domanns Siebenmeter los, als der MTV in der 57. Minute beim Stand von 29:31 noch mal hätte alles umbiegen können? Fünfmal hatte die Ex-Frankfurterin vorher vom Punkt eiskalt verwandelt. „Dann dauerte es nach der dritten Zwei-Minuten-Strafe von Kirchhofs Dionne Visser ziemlich lange, ehe sie mit Rot vom Feld geschickt wurde und ich endlich werfen konnte. Zu viel Zeit zum Nachdenken. Das tat mir nicht gut.“ Sie scheiterte an der Schlussfrau. Dann brachten die cleveren Gäste die Zeit über die Runden und gingen schließlich ausgelassen in den Jubelmodus über.

Beim MTV gab es allerdings keine hängenden Köpfe. Warum auch? In gut zwei Wochen beim Punktspiel in Kirchhof sieht man sich wieder. Dann werden die Karten neu gemischt…