Niederlage gegen die MSG Groß-Bieberau - Jetzt hat es auch den HC Elbflorenz erwischt
Niederlage gegen die MSG Groß-Bieberau - Jetzt hat es auch den HC Elbflorenz erwischt
Die Dresdner spielten vor einer gut gefüllten Halle nicht krisenhaft gegen den Gast aus Hessen, angekommen in der Krise sind sie allerdings nach drei Niederlagen in Folge doch. Natürlich können die Sachsen im Blick auf die Tabellenplatzierung ihren Anspruch noch erfüllen, im Blick auf den derzeit gezeigten Handball bleibt allerdings einiges unerfüllt. Die Waffen, mit welchen der Gast aus Groß-Bieberau den HC Elbflorenz schlug und 26:25 (9:13) gewann, waren die Gleichen, mit denen schon Köthen und Bernburg gegen die Dresdner zum Erfolg kamen. „Wegrennen“ im Sinne von auskontern ist gegen derzeit stark fehlerhafte Dresdner ein einfaches und wirksames Mittel.
Im Vergleich zu den Spielen in Köthen und speziell Bernburg spielten die Dresdner eine gute erste Halbzeit. Vor allem die ersten 20 Minuten konnte sich das Spiel unter einer guten Spielführung von Kay Blasczyk sehen lassen. In den ersten drei Angriffen gelangen gleich drei Treffer. Zu diesem Zeitpunkt kristallisierte sich schon heraus, wer beim HC Elbflorenz am Ende des Spieles das Prädikat „sehr stark“ erhalten sollte. Torhüter Marcel Balster nahm gleich die drei ersten Einwurfchancen der Gäste weg, darunter auch einen Strafwurf. Zudem konnte er gleich mehrere hundertprozentige Chancen im Verlauf der Partie zunichtemachen. Insgesamt hatte er am Ende des Spieles 19 teilweise spektakuläre Paraden für sich verbucht. Bis zur 15. Minute blieben die Dresdner weiter spielbestimmend. Beim Spielstand von 9:5 hielt dann HCE-Keeper Balster einen Konter der Gäste und musste wenig später doch das 9:6 und 9:7 ebenso per Konter hinnehmen. Die Dresdner hatten ihre erste kleine Schwächephase, welche Peter Pysall dann aber per Auszeit unterbrechen konnte. So zogen die Dresdner bis zur 23. Minute wieder auf 13:8 davon. Die Chance weiter zu erhöhen vergab man durch zwei verworfene Strafwürfe in Folge; ein leider fast schon typisches Erscheinungsbild im Dresdner Spiel. Insgesamt konnte man aber mit den ersten 30 Minuten durchaus zufrieden sein und so ging man mit einer 13:9 Führung in die Kabine. MSG Trainer Ralf Ludwig gab nach dem Spiel zu, dass er persönlich froh war, dass es nur vier Tore Vorsprung waren. Wohl auch, weil sein Team zu viele klare Einwurfmöglichkeiten hatte verstreichen lassen.
Zu Beginn der zweiten Hälfte kamen die hessischen Gäste immer besser ins Spiel. Bis Mitte der zweiten Halbzeit hatte die MSG den Dresdner Vorsprung egalisiert (15:15). Auf Dresdner Seite war es vor allem ein bärenstarker Rico Göde, der die Dresdner Fahnen hochhielt. Er markierte an diesem Tag zehn teilweise spektakuläre Treffer. Insgesamt nahm die Partie immer mehr Anlauf auf ein typisches "HCE-Heimspielende": Anspannung für alle in der Halle bis in die Schlusssekunde. Die Führung wechselte jetzt immer wieder. Einmal lagen die Dresdner in Front, dann wieder die Gäste. In der 52. Minute kam es zu einer wichtigen Szene, denn auf Dresdner Seite kassierte Gabriel De Santis eine rote Karte. Die Unterzahl überstand der HC Elbflorenz allerdings gut. Zwar erzielte die MSG das 21:22, Rico Göde konnte jedoch zum 22:22 ausgleichen. Die erneute Führung für die Gäste konnten die Dresdner dann durch Kay Blasczyk mit einem Treffer vom Kreis egalisieren. Wieder gingen die nervenstarken Hessen danach in Führung. Nach einem neuerlichen Fehler der Dresdner erhöhten die Gäste per Konter dann sogar auf 23:25. Bei noch knapp drei Minuten Spielzeit legten die Dresdner noch einmal etwas zu. Gestützt auf zwei Paraden von Marcel Balster konnte erst Rico Göde vom Kreis treffen und dann Alexander Matschos nach einem Abpraller zum 25:25 ausgleichen. Nun gab es sogar noch die Chance zum Sieg. Doch die Gäste trafen in Unterzahl bei angezeigtem Zeitspiel etwas glücklich zum 25:26 und die Dresdner scheiterten quasi in der Schlusssekunde aus dem Aufbau am MSG-Keeper. Damit war die Niederlage besiegelt.
Fazit: Die tolle Serie von ungeschlagenen Spielen in eigener Halle ging nun denkbar knapp zu Ende. Wenn man sich die letzten Heimspiele der Dresdner betrachtet, fast schon eine logische Konsequenz. Gekämpft hatte das Team dabei immer. Zu oft wagte die Pysall-Sieben aber gleichzeitig den Tanz auf der Rasierklinge. Zudem kassierte der HC Elbflorenz erneut zu viele leichte Gegentore über den schnellen Gegenstoß. Genau aus diesem Grund ist die Niederlage auch verdient, denn die MSG machte den Dresdnern vor, wie man die Fehler des Gegners schnell und zumeist konsequent ausnutzt. Im Blick auf das Dresdner Restprogramm ist klar, es wird nicht leichter. Wenn die Dresdner nicht wollen, dass der Kampf um den wichtigen zweiten Tabellenplatz auch zum Kampf auf der Rasierklinge wird, müssen Punkte her und zwar so schnell als möglich. Die Dresdner können gerne damit aufhören, einer ausgeglichenen Liga „punktemäßige Komplimente“ für ihre Ausgeglichenheit zu machen. Zudem sollten sie sich nicht darauf verlassen, dass Rodgau Nieder-Roden oder mittlerweile sogar Leipzig seine Spiele verliert. Die Osterpause kann das Team von Trainer Peter Pysall körperlich und vor allem mental mehr als gut gebrauchen.
HC Elbflorenz: Balster, Meinl - Bastian, Bajorhegyi, Hartmann 1, Rudow, Desler, Göde 10, Reimann 2/1, De Santis 1, Matschos 5, Blasczyk 6/1, Mertig, Gaida.