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Ober-Eschbach entscheidet die letzten 25 Minuten mit 18:6 für sich

11.11.2014
11.11.2014 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Ober-Eschbach entscheidet die letzten 25 Minuten mit 18:6 für sich

Es war schon ein kurioses Spiel der 3. Liga West in der Albin-Göhring-Halle in Bad Homburg im Spiel zweier bis dahin punktgleicher Mannschaften. Nach 60 Minuten dann war die Erleichterung bei den Gastgeberinnen groß. „Wir haben in einigen Phasen so gespielt, wie ich mir Handball vorstelle“, sagte Renato Ribic, der Trainer der TSG Ober-Eschbach, nach dem 35:27 (15:17)-Erfolg über Aufsteiger ASC 09 Dortmund. Hervorheben wollte er keine Spielerin, obwohl die erst 18-jährige Celine Gehrke zehnmal getroffen hatte. „Die Mannschaft hat gewonnen“, betonte der Coach der Pirates. „Wir waren diszipliniert in der Offensive und engagiert in der Verteidigung.“

Ein bisschen ratlos war indes Tobias Fenske, der Trainer der Aplerbeckerinnen, der seine Mannschaft nach 35 Minuten immerhin mit 21:17 vorne gesehen hatte. Die Rechnung ist nicht schwierig: Den Rest der Partie entschieden die Hessinnen mit 18:6 für sich. Dafür gab es Gründe: TSG-Coach Renato Ribic hatte Dortmunds Rückraum-Ass Nicol Bojda sowieso eng decken lassen, aber später ließ er auch noch beiden Außen des ASC 09, Kristin Niklaus und Kathrin Bruns, fast hautnah bewachen. „Da kam ziemlich viel Unvermögen zusammen“, sagte Tobias Fenske klipp und klar.

Endgültig auf der Verliererstraße sah der Dortmunder Coach seine Mannschaft, als ausgerechnet zwei TSG-Spielerinnen auf der Strafbank saßen: Celine Gehrke und Sophia Kemmler. Die Bilanz des ASC 09 aus dieser Sechs-gegen-vier-Situation war ein ernüchterndes 1:2 zum 26:28-Rückstand, zumal Mona Butzen von der Siebenmeter-Marke an der extra für diesen Strafwurf eingewechselten Yvonne Petek scheiterte. Als die TSG Ober-Eschbach mit ihrer starken Torhüterin Sarah Harnisch wieder vollzählig war, baute sie ihren Vorsprung dank Inga Feuchtmann und Celine Gehrke schon vorentscheidend auf 30:26 aus.

Tobias Fenske nahm eine Auszeit, und er sah danach auch noch einen Treffer seiner starken Kreisläuferin Vivien Busse zum 27:30, in der Folge aber nur noch Tore der TSG Ober-Eschbach, insgesamt fünf. „Nach dieser Schlussphase“, sagte der 32-Jährige, der ohne Laura Holste (krank) und Pia Laureen Kroll (Mittelhandbruch) antreten musste, dann auch ganz ehrlich, „hätten wir den Sieg nicht verdient gehabt.“ Da ist es fast logisch, dass auf der anderen Seite große Zufriedenheit herrschte, zumal den Gastgeberinnen zwei Top-Werferinnen gefehlt hatten: Milica Vlahovic und Sladana Ivetic. „So muss eine Mannschaft funktionieren“, erklärte Trainer Renato Ribic. „Dann kann sie auch das Fehlen von Spielerinnen wegstecken.“

Gerhard Döll, der Manager des Zweitliga-Absteigers, lobte ebenfalls den geschlossenen Auftritt seines Teams. „Das war der Schlüssel zum Erfolg, und damit lässt sich viel erreichen“, sagte er und dachte auch schon bisschen ans nächste Wochenende, an das Hessen-Derby am kommenden Sonntag (16. November, 17 Uhr) bei der HSG Kleenheim. Indes geht es für den ASC 09 Dortmund schon am Donnerstag (13.November) weiter. Zu Gast in der Sporthalle an der Schweizer Allee in Aplerbeck wird dann das Team der Juniorelfen sein, der TSV Bayer 04 Leverkusen II. Anwurf wird um 20 Uhr sein.

TSG Ober-Eschbach: Harnisch, Petek – Drews, Pauler (1), Luberecka, Feuchtmann (6), Gehrke (10), Toprak, Kemmler, Grauer (5/1), Weibelova (6/1), Jezierska (7).

ASC 09 Dortmund: Petersen, Seckelmann – Bruns, Fabisch (7/3), Bojda (3/2), Borgolte, Busse (7), Schlinkbäumer, Neurath, Butzen (4), Delere, Buschhaus, Schroll, Niklaus (6).