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Oschatz punktet in der Hauptstadt doppelt

31.10.2013
31.10.2013 · 3. Liga, Frauen 3. Liga, Staffel Ost · Von: PM

Oschatz punktet in der Hauptstadt doppelt

Eng, enger, ganz eng - so die Kurzfassung des 25:24 (11:11)-Erfolges des SHV Oschatz beim Berliner TSC. Mit dem knappsten aller Siege - ein Tor mehr als der Gegner - nahmen die Oschatzerinnen unter dem Jubel der mitgereisten Fans die Punkte mit in den Bus.

Dabei sah es zu Beginn so aus, als sollte es ein entspannter Handballabend für den SHV werden. Mit 1:5 waren die Gäste bis zur zehnten Minute bereits in Führung gegangen. Aber so einfach wollte der Berliner TSC sich dann doch nicht in sein Schicksal ergeben. Vor allem Linkshand Priolli machte es der SHV-Deckung nun ziemlich schwer.

Die Gastgeber gingen ein hohes Tempo, blieben aber dabei auch nicht fehlerfrei. Die SHV- Abwehr, die in der Anfangsphase so konsequent stand, wankte jetzt ein ums andere Mal. So gelang dem TSC in der 19. Minute der 8:8-Ausgleich, und sechs Minuten später gingen die Gastgeber beim 10:9 erstmalig in Führung. Eine Ursache dafür waren auch drei Gehäusetreffer des SHV-Teams in diesem Abschnitt. Das sollten zum Leidwesen der Fans nicht die letzten in der Partie gewesen sein. Berlin legte gleich noch zum 11:9 (28.) nach.

Bemerkenswert der Kampfgeist des SHV in den Schlusssekunden der ersten Hälfte, als die Mannschaft nur zu fünft auf dem Parkett stand. Zunächst gelang Carmen Schneider der Anschlusstreffer, und einen Wimpernschlag vor der Pausensirene schaffte Doreen Wiersma den Ausgleich. Die zweite Spielhälfte gestaltete sich ebenso ausgeglichen und brachte Spannung wirklich bis zum Schluss. Mal führte Oschatz  (12:14/35., 14:16/40.), mal lagen die Berlinerinnen vorn (17:16/45., 21:20/51.). Dazwischen prüften die Gäste aus Sachsen immer wieder die Haltbarkeit des Berliner Gehäuses. Fast jede Spielerin hämmerte ein, zwei Würfe an den Pfosten oder die Latte. Hinzu kamen einige unnötige Ballverluste im Umkehrspiel.

Aber in den kritischen Phasen konnte der TSC auch nicht wirklich einen Vorteil daraus ziehen, denn Lisa Zimmermann im Oschatzer Tor war immer dann besonders auf der Höhe, wenn es eng zu werden drohte. So konnte sie gerade in der hektischen Schlussphase beim Stand von 22:23 eine  Angriff abwehren. Eine tolle Parade zeigte sie auch gleich im Anschluss, als der SHV erneut durch eine Zeitstrafe dezimiert war und der TSC nach seinem Team-time-out die Chance zum Ausgleich gehabt hätte. Viel Zeit war jetzt nicht mehr auf der Uhr und Oschatz gelang im Gegenzug das 23:25. Die Gastgeber hatten es nun sehr eilig und trafen schon Sekunden später zum 24:25.

Noch 30 Sekunden zu spielen. Der TSC ging mit Anpfiff zur offenen Deckung über. Aber die paar Sekunden schafft der SHV noch - sollte man meinen. Doch die beiden Unparteiischen hoben schon nach wenigen Sekunden den Arm, Zeitspiel angezeigt und ruckzuck auch gepfiffen. Sofort formierte sich die SHV-Abwehr, die ballführende Spielerin wurde festgemacht, der Freiwurf ausgeführt und die Uhr lief runter. Der letzte Treffer der Berlinerinnen fiel der Schlusssirene zum Opfer und so konnten die Gäste über die zwei Punkte jubeln. Gemeinsam gekämpft, gemeinsam gewonnen. Aber es darf auch klar gesagt werden, dass es erneut Ivana Vujica und Carmen Schneider waren, die sich als sehr treffsicher erwiesen. Beide erzielten 17 der 25 SHV-Treffer. SHV-Trainerin Jana Delor sagte: „Carmen und Ivana sind und bleiben die Stützen unseres Spieles. Aber bekanntlich  ist Handball eine Teamsportart. Und als Team funktionieren wir in dieser Saison besonders gut, denn nur mit der Mannschaft gelingt es, die beiden immer wieder in aussichtsreiche Wurfpositionen zu bringen. Ich freue mich auch darüber, dass die jungen Spielerinnen sich immer besser ins Geschehen einbringen können.“

SHV Oschatz: Zimmermann; Miersch; Witecy 1, Wiersma 3, Dybowski 1, Wirsik, Kube, Ackermann 1, Staffe 1, Heine 1, Schneider 9, Vujica 8/4