Peer Pütz besticht mit Klasse-Toren beim Hagener Kantersieg über Ratingen
Peer Pütz besticht mit Klasse-Toren beim Hagener Kantersieg über Ratingen
Das 40:25 vor einer Woche über den Soester TV war der bis dahin höchste Saisonsieg. Nur eine Woche später stellte der VfL Eintracht Hagen eine neue Bestmarke auf. In der Enervie-Arena setzte sich der Tabellenzweite der 3. Liga West mit 37:17 (19:7) gegen die SG Ratingen durch und feierte seinen inzwischen neunten Erfolg in Serie. „Das war rundum gelungen“, sagte Trainer Lars Hepp, der schon früh viele seiner Stammspieler schonen konnte. In der Schlussphase war es dann so, dass Torwart Almantas Savonis, Jens Reinarz, Sebastian Schneider, Simon Ciupinski, Matthias Aschenbroich, Julian Renninger und Abwehrchef Dirk van Walsem die Sieben des VfL Eintracht bildeten – auf der Bank.
Die Aufgabe in der Hinrunde hatte sich für den VfL Eintracht Hagen noch deutlich komplizierter dargestellt, als es in Ratingen einen 28:23-Erfolg gegeben hatte. Allerdings auch gegen eine andere Mannschaft des Niederrheinmeisters. „Wenn man im Februar beziehungsweise jetzt in der Rückrunde so ein Spiel bekommt, bin ich persönlich sehr dankbar“, sagte Eintracht-Trainer Lars Hepp. „Ich weiß um die Situation beim Gegner – wie viele Leute da heute gefehlt haben, die auch ihren Anteil am sehr, sehr ordentlichen Saisonverlauf haben. Von daher bin ich sehr zufrieden.“ SG-Coach Richard Ratka, der den Hagenern nicht nur den Aufstieg, sondern auch eine gute Rolle in der 2. Bundesliga zutraut, musste am Freitagabend auch auf Dominic Kasal verzichten (Knieprobleme).
Als Lars Hepp das endgültige Aufgebot der SG Ratingen in der Enervie-Arena gesehen hatte, war ihm eigentlich schon klar, dass an diesem Abend nur eine Frage beantwortet werden musste: Wie hoch gewinnt der VfL Eintracht Hagen? „Meine Mannschaft hat das, unabhängig vom Gegner, von der ersten bis zur letzten Minute konzentriert und konsequent durchgezogen“, lobte der 37-jährige Coach sein Team. Und so ging es los: Marius Kraus traf von der Rechtsaußen-Position, Kapitän Jens Reinarz nach einem Gegenstoß sowie Simon Ciupinski nach einer zweiten Welle. 3:0 nach knapp drei Minuten. Nach 12:06 Minuten, als sein Team mit 3:9 hinten lag, wollte Richard Ratka doch mal eingreifen und nahm eine Auszeit. Fortan agierte die SG Ratingen mit drei Linkshändern: Nico Helfrich auf der Außenposition, René Zobel im rechten Rückraum sowie Mike Schulz im zentralen Rückraum.
Tatsächlich lief es ein bisschen besser, aber längst nicht gut oder befriedigend – und auch nicht ausreichend. „Viel zu sagen brauchen wir heute nicht. Wir waren in jeder Beziehung unterlegen. Wir waren einfach nicht in der Lage, auch nur annähernd vernünftigen Handball auf die Beine zu stellen. Die Gründe dafür zu suchen, ist relativ einfach: Wir haben in der vergangenen Woche ein für uns entscheidendes Spiel gewonnen, haben viele Verletzte und sind hier mit einer Rumpf-Truppe angereist“, erklärte Ratingens Coach Richard Ratka und meinte den 26:22-Erfolg über die SG OSC Löwen Duisburg.
13:6 stand es nach 18 Minuten, und dann warf der VfL Eintracht Hagen einen 5:0-Lauf ein, so dass spätestens zu diesem Zeitpunkt das Gefühl für ein Meisterschafts-, für ein Pflichtspiel weg war. Der Handball-Express des VfL Eintracht Hagen rollte trotz veränderter Passagiere immer weiter. Einer nutzte diese zweite Halbzeit, um besonders auf sich aufmerksam zu machen: Peer Pütz, der die kompletten ersten 30 Minuten auf der Bank gesessen und dann zunächst auf der ungeliebten Rechtsaußen-Position begonnen hatte. Achtmal trug sich der 23-Jährige in die Torschützenliste ein – und sein Dreher zum 29:10 in der 47. Minute war schon großes Kino. „Ich freue mich für Peer“, sagte dann auch Trainer Lars Hepp.
Schließlich war Peer Pütz auch für den 30. Hagener Treffer verantwortlich (30:11), ehe der Vorsprung des VfL Eintracht nach dem 31:11 durch Simon Ciupinski erstmals 20 Tore betrug. Zumal Max Conzen, der für Almantas Savonis gekommen war, einen Klasse-Job zwischen den Pfosten machte. 17 Paraden waren für den 21-jährigen Schlussmann in den zweiten 30 Minuten protokolliert worden. „Ein großes Kompliment dafür“, sagte Trainer Lars Hepp.
VfL Eintracht Hagen: Savonis (1.-30.), Conzen (31.-60.) – Hinkelmann (1), Katsigiannis (1/1), Pütz (8), Schneider (4), Krause (3), Rink (1), Renninger, Aschenbroich (4), Reinarz (8), Kraus (3), van Walsem (1), Ciupinski (3).
SG Ratingen: Stecken – B. Schlierkamp (n. e.), Lenz, Janus (1), Zobel (5), Schütte (3), F. Schlierkamp, Bartmann (2), Schulz (3/3), Helfrich (1), Osterwind (2).