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Quo vadis, HSG Varel-Friesland?

09.07.2015
09.07.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Quo vadis, HSG Varel-Friesland?

Es herrscht Unruhe bei der HSG Varel-Friesland. Der Tabellenzwölfte der vergangenen Saison in der Staffel Nord hat rund sechs Wochen vor dem Start in die 3. Liga West Probleme. Nach dem Rüdiger Brüling im März als Vorsitzender zurückgetreten ist, sucht die Handball-Spielgemeinschaft bislang erfolglos nach einem Nachfolger. Und auch die sportlichen Aussichten erscheinen nicht sonderlich vielversprechend. „Wir können uns für die kommende Saison nur noch einen Spieler leisten“, wird Vorstand Lothar Brecht, der für das Drittliga-Team der HSG Varel-Friesland verantwortlich ist, auf der Internet-Seite der Spielgemeinschaft zitiert. Offensichtlich reicht das Geld nur noch für einen Rückraum-Spieler, der allerdings auch noch nicht gefunden ist.

Das Personal ist dünn, besteht aktuell nur aus elf Handballern: aus drei Torhütern (André Seefeldt, Hendrik Legler und Levin Stasch), zwei Linksaußen (Max Wiedenmann und Jan Derk Janßen), einem Rechtsaußen (Kevin Langer), zwei Kreisläufern (Helge Janßen und Till Schinnerer), zwei linken Rückraum-Spielern (Oliver Staszewski und Martins Libergs) sowie einem rechten Rückraum-Mann (Marek Mikeci). Die Prognose für das Team von Trainer Andrzej Staszewski ist klar: Die HSG Varel-Friesland wird wie schon in den vergangenen beiden Spielzeiten nur einen Kampf bestreiten, und zwar den gegen den Abstieg.

Nimmt man dies mit Süffisanz, herrscht bei der HSG Varel-Friesland zumindest ein bisschen Klarheit. Völlig unklar ist indes, wie es überhaupt mit Spielgemeinschaft weitergehen wird. Nachdem die Suche nach einem Nachfolger für Rüdiger Brüling bereits vor Wochen gescheitert war, als sich die vier Stammvereine TuS Obenstrohe, Vareler TB, TuS Dangastermoor und TV Altjührden zu einer Mitgliederversammlung getroffen hatten, scheiterte nun auch der nächste Versuch. Mit Folgen. „Wir halten uns die Option offen, den HSG-Vertrag fristgerecht zum 31. Dezember 2015 aufzukündigen“, sagt Holger Katmann, der Zweite Vorsitzende des TuS Obenstrohe.

Das Problem scheint zu sein, dass aus den vier Stammvereinen keine Gemeinschaft entstanden ist, kein Verein. „Es ist kein Konzept zu erkennen“, erklärt Rüdiger Brüling, der ehemalige HSG-Chef. Dafür muss er aber reichlich Widerstand einstecken. „Ich habe eine völlig andere Meinung“, betont Lothar Brecht auf handball-varel.de. „Die Erste und Zweite waren immer ein Thema. Alle bisherigen Trainer der Ersten waren an einer Zusammenarbeit mit der Zweiten interessiert und haben das auch unterstützt.“ Im Abstiegskampf der vergangenen Saison habe er dem Trainer allerdings den Rücken gestärkt, „als er aus verständlichen Gründen keinen Spieler an die Zweite abgeben wollte“, sagt Lothar Brecht.

Holger Katmann sowie die drei Vorsitzenden Marlen Webersinke vom Vareler TB, Kurt Ehlen vom TuS Dangastermoor und Peter Dorsch vom TV Altjührden sind sich allerdings einig, einen allerletzten Versuch zu starten, um die HSG Varel-Friesland aufrechtzuerhalten. Ziel ist es nun, bis zur nächsten Versammlung Kandidaten zu benennen, die für die Nachfolge von Rüdiger Brüling in Frage kommen. Geplant ist ein Termin für Ende September. „Das ist die letzte Chance, sonst treten wir aus der HSG aus“, sagt Holger Katmann, der Zweite Vorsitzende des TuS Obenstrohe.