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Rote Wand - LSC-Fans pilgern nach Dormagen

16.12.2016
16.12.2016 · 3. Liga, Staffel West · Von: pm verein

Rote Wand - LSC-Fans pilgern nach Dormagen

Lange ist es her, als der LSC auf Augenhöhe mit der ersten Herrenmannschaft des TSV Bayer Dormagen gespielt hat. Im Jahr 1987 ging man in der 2. Liga Nord auf Torejagd. Mit Unterstützung des Bayer Konzerns gelang Ende der 80er Jahre Dormagens Aufstieg in die Erste Handballbundesliga, wo man jahrelang Erfolge feiern konnte und streckenweise legendäre Spieler in seinen Reihen hatte. Beispielsweise der jetzige Rhein-Necker-Löwen-Trainer Nicolai Jacobsen oder den Hexer Andreas Thiel. Nach zuletzt wechselvollen Jahren hieß es im Sommer den Gang in Liga 3 anzutreten und einen neuen Anlauf in Richtung Profihandball und Zweite Liga zu starten.

Für die Rückkehr in Liga 2 holten die Verantwortlichen des TSV mit Alex Koke aus Ferndorf einen Spielertrainer, der zuvor in Liga 2 in Ferndorf agierte. Als Trainer unterstützt ihn kein geringerer als der Ex-Ferndorfer Meistertrainer und Juniorennationaltrainer Erik Wudtke. Diese Spielzeit fing gut an, man konnte lange in der absoluten Spitzengruppe mithalten. Dormagen hat zum Beispiel mit Koke, Bartmann, Bettin oder Noll zweitligaerprobte Kräfte und Juniorennationalspieler wie Stutzke und Maldonado in seinen Reihen. Bettin wirkt derweil per Zweitspielrecht beim Bundesligisten Bergischer HC mit.

Jahrelang miss sich der LSC in Regional- oder Oberliga mit der Reserve des Bundesligisten. Nun ist die Momentaufnahme folgendermaßen: der LSC liegt in der Drittligatabelle vor Dormagen, auch die „Zweite“ liegt in der Mittelrheinoberliga (5.Liga) weit vor Dormagens Zweitvertretung, somit überwintert man vor den Dormagenern. Gemessen an den Voraussetzungen des „Veedels-Clubs“ LSC und des renommierten Ex-Bundesligisten eine schöne und erfreuliche Momentaufnahme für den LSC. Dormagen hat das Spiel martialisch als „Die Schlacht um Mittelrhein“ beworben. Das findet man in Longerich von der Ausdrucksweise unangebracht, dennoch freut man sich auf das erste Ligaderby seit fast 30 Jahren.

Dormagen wurde vergangenen Samstag von Neuss deklassiert, der LSC hingegen schaffte eine kaum für möglich gehaltene Sensation gegen den verlustpunktfreien Aufstiegsfavoriten Hagen. Trainer Chris Stark: „Ja, das war ein tolles Spiel und wir haben die Glückgefühle danach total genossen. Die Hinrunde ist super gelaufen, wir werden sie in jedem Fall auf Rang 3 abschließen. Niemand von uns hätte etwas dagegen, wenn wir auf Rang 4 unseren 3-Punkte-Vorsprung halten oder gar vergrößern können. Doch dafür benötigen wir eine erneute Top-Performance. Wenn wir es schaffen, unser bestes Niveau abzurufen, dann können wir auch in Dormagen etwas holen.“

Dass anschließend die Winterpause beginnt, ist für die LSC-Akteure unbedingt notwendig. Die Blessuren häufen sich und die Ruhepause rund um die Feiertage sollen zur Regeneration genutzt werden. Vorher möchte man noch das Sahnehäubchen auf die grandiose Vorrunde setzen. Halblinker Marian Dahlke: „Das wird für uns ein richtiges Highlight, da freut man sich die ganze Woche drauf. Wir werden wieder topvorbereitet sein und alles geben.“

Ex-Dormagener Jonas Burggraf: „So richtig Stimmung kommt in der schönen Halle normalerweise nicht so wirklich auf, abgesehen von den vielen Dauertrommlern. Ich hoffe unsere Fans bringen mal so richtig Schwung in die Bude. Wir freuen uns auf das Derby! Ich denke, die Chancen stehen 50-50. Wir haben nichts zu verlieren, die Dormagener wollen sich für ihre deftige Niederlagen gegen Lemgo und in Neuss revanchieren. Wir sind ganz gut drauf und wie immer optimistisch“

Fest steht bereits: Es wird ein Festtag für den LSC

Das Interesse an dem Spiel ist groß, bis Donnerstagabend waren für das Spiel bereits 1300 Karten abgesetzt. Davon mehrere hundert LSC-Fans, die aus dem Auswärtsspiel ein gefühltes Heimspiel machen wollen. Um sich auch optisch zu positionieren, werden alle LSC-Fans aufgerufen, in Rot zu kommen und ein tolles Bild zu erstellen.

Trainer Stark: „Gemessen an den Vorverkaufszahlen rechne ich mit 300 bis 400 LSC-Anhängern, die im letzten Spiel des Jahres dabei sein wollen, das ist großartig. Alleine deshalb wird sich die Mannschaft wieder zerreißen und alles geben.“

Fraglich sind für Freitag noch einige Spieler, aber Stark ist zuversichtlich: „Unsere Physios Max und Nici haben diese Woche wieder tolle Arbeit geleistet. Ich hoffe, dadurch werden alle Spieler einsatzbereit sein.“

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