Setnikar „rockt“ Halle – Acht Treffer beim Heimspieldebüt für die Baggerseepiraten
Setnikar „rockt“ Halle – Acht Treffer beim Heimspieldebüt für die Baggerseepiraten
Ein schweres Stück Arbeit mussten die Rodgauer am Samstagabend verrichten, ehe sie den ersten Heim-sieg seit Oktober in trockenen Tüchern hatten. Gegen aufopferungsvoll kämpfende Gäste aus Halle lag man lange Zeit im Hintertreffen, steigerte sich aber im richtigen Moment und konnte auch dank Neuzu-gang Rok Setnikar (8) die Punkte 20 und 21 auf der Habenseite verbuchen.
Von Beginn an zeigten die Gäste aus Sachsen-Anhalt überhaupt keinen Respekt und fanden schnell ins Spiel. Die HSG-Abwehr, letzte Woche noch der Sieggarant in Baunatal, präsentierte sich überhaupt nicht sattelfest. Vor allem im Mittelblock wurde gegen die wurfstarken Rückraumschützen viel zu passiv agiert, was vor allem Pierre Sogalla dankend annahm - er kam am Ende auf bemerkenswerte 13 Treffer. Da auch die Gastgeber oftmals zu Torabschlüssen kamen, entwickelte sich bis zur 15. Minute ein munterer Schlag-abtausch, bei dem die Hallenser meist ein bis zwei Treffer vorlegten. Doch plötzlich begann der heimische Offensivmotor zu stottern. Weidinger & Co. scheiterten ein ums andere Mal am Gästetorhüter oder an der aufmerksamen Abwehr.
Da die Defensive weiterhin große Abstimmungsprobleme und Lücken offenbarte, setzte sich der Tabellen-vorletzte immer weiter ab und lag beim 11:16 schon deutlich in Front. Den gut 300 Zuschauern schwante zu diesem Zeitpunkt nichts Gutes, doch Kaiser und Weidinger brachten ihr Team wenigstens wieder etwas näher in Schlagdistanz (13:17). Die Kabinenansprache von Trainer Hauptmann gehörte bestimmt nicht zu den leisesten seiner Karriere und ließ in ihrer Deutlichkeit auch nichts zu wünschen übrig, schon nach acht Minuten standen die HSG´ler wieder auf dem Feld und brannten auf Wiedergutmachung.
In der Tat schien jetzt eine vollkommen veränderte Mannschaft auf der Platte zu stehen, innerhalb kürzes-ter Zeit egalisierten die Baggerseepiraten beim 20:20 den Rückstand, Neuzugang Setnikar erwies sich in dieser Phase als äußerst treffsicher und verbuchte alleine in der zweiten Hälfte sechs Treffer bei nur einem Fehlwurf. Auch wenn das spielerische Niveau nicht überragend war, entwickelte sich die Partie immer mehr zum Krimi. Halle war nach wie vor keineswegs gewillt, die Punkte im Rodgau zu lassen und bäumte sich noch einmal auf und kam über Sogalla und Haase immer wieder zum Führungstreffer. Die Gastgeber ihrerseits antworteten mit schnellen Toren und bis zum 27:27 in der 54. Minute durch den beherzt aufspie-lenden Alex Weber (4) war die Frage nach dem Sieger der Partie noch komplett offen.
Erst als Kreisläufer Schmid die erste HSG-Führung überhaupt erzielte (28:27) und sich Gästespieler Danowski zu einem Offensivfoul hinreißen ließ und für zwei Minuten auf die Bank musste, kippte das Spiel zugunsten der Rodgauer. Setnikar und Weidinger bauten die Führung auf drei Tore aus und spätes-tens beim 32:29 durch Weber war die Entscheidung gefallen. Am Ende hieß es tief durchatmen, auch Trainer Hauptmann zeigte sich erleichtert: „Nach der ersten Halbzeit ohne Abwehr war ich richtig sauer, in der zweiten Hälfte hatten wir dann eine komplett andere Körpersprache, da haben sich die Jungs reinge-bissen. Letztendlich müssen wir mit den zwei Punkten zufrieden sein.“
Nächste Woche steht dann das ewig junge Derby gegen Hauptmanns Heimatverein den TV Kirchzell auf dem Programm, da werden sich die Baggerseepiraten mächtig steigern müssen, um auch im dritten Spiel 2016 etwas Zählbares mitzubringen.
Analyse von Alexander Weber: