a1293f375faae06.jpg

SG H2Ku unterliegt im „Spiel auf Augenhöhe“

09.11.2015
09.11.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

SG H2Ku unterliegt im „Spiel auf Augenhöhe“

Die SG H2Ku Herrenberg bleibt weiter am Tabellenende in der Dritten Bundesliga Süd. Trotz einer engagierten Leistung unterlag das Team von Trainer Nico Kiener der HSG Konstanz am Samstagabend in heimischer Halle mit 29:32 (14:18). Viel mehr als die Niederlage schmerzt die Gastgeber aber die Verletzung von Lukas Fischer, der sich eine eventuell schwere Verletzung am Sprunggelenk zugezogen hat.

Der Trainer der HSG Konstanz sparte nach Spielschluss wahrlich nicht mit Komplimenten sowohl für die SG H2Ku Herrenberg als auch für seine eigene Mannschaft. Daniel Eblen sprach auf der Pressekonferenz von einem Spiel auf Augenhöhe. „Es war nie zu erkennen gewesen, dass hier der Tabellenführer gegen den Tabellenletzten spielt“, stellte Eblen fest. Auch wenn bei solchen Aussagen natürlich immer auch etwas Gastfreundschaft im Spiel ist, wie ein Absteiger spielte das Gäuteam wahrlich nicht. Vor allem im Angriff wussten die Gastgeber über weite Strecken der Partie zu überzeugen.

Es waren gerade einmal sechzehn Minuten gespielt, da hatten die Gäste aus Konstanz mit dem zehnten Gegentreffer so viele Tore kassiert wie in den letzten beiden Spielen bis zur Halbzeit überhaupt. Fabian Gerstlauer hatte in diesem Moment das 10:12 markiert, was schon an den nackten Zahlen verdeutlicht, wo das Problem der SG H2Ku am gestrigen Abend lag. Mit einem schnellen und variablen Angriffspiel hatten die Spieler des Gastgebers die HSG Konstanz immer wieder von einer Verlegenheit in die andere gestürzt. Allerdings standen vom Anpfiff an die Bodenseestädter den Herrenbergern in nichts nach. Im Gegenteil, die Offensive konnte, angetrieben von Spielmacher Stocker, immer wieder Nadelstiche setzen.

Bis zur Pause konnte sich die HSG Konstanz dann auch fast unmerklich immer weiter langsam absetzen, das 14:18 war gefühlt aber ein zu hoher Vorsprung aus Sicht der Gastgeber. Den zweiten Abschnitt begann Konstanz wie schon in der Vorwoche gegen Oppenweiler mit dem Wechsel auf der Spielmacherposition. Tim Jud hielt nun die Fäden für die HSG in der Hand, Matthias Stocker blieb auf der Bank. Ein sichtbarer Qualitätsverlust war dies aber nicht.

Die 500 Zuschauer in der Markweghalle hofften derweil im zweiten Spielabschnitt auf eine Wiederholung der Leistung vom letzten Samstag gegen den TSB Horkheim. Da hatten die Hausherren einen zwischenzeitlichen Acht-Tore-Rückstand in ein Remis verwandeln können. Aber so sehr sich die SG H2Ku auch mühte, in den entscheidenden Momenten fehlte einerseits das Glück, andererseits aber auch die Konzentration. „Konstanz war in einigen Situationen einfach viel cleverer als wir“, so Nico Kiener. Zudem fand die HSG Konstanz auf jeden taktischen Schachzug die richtige Lösung. Die Manndeckung gegen Mathias Riedel und Paul Kaletsch im Rückraum machten es der HSG Konstanz zwar erheblich schwerer, Tore zu erzielen, die Bigpoints gingen aber trotzdem immer an die HSG.

Und so marschierten beide Mannschaften vom 14:18 im Gleichschritt bis zum 20:24 nach 45 Minuten. Das folgende Tor zum 21:24 hätte dem Spiel nochmals eine Wende geben können, Christian Rau traf dabei in dreifacher Unterzahl. Aber wieder hielten die Konstanzer die SG H2Ku auf Distanz. Anstelle einer Aufholjagd blieb der Vorsprung aber bei drei Treffern bis zum 25:28 (52.). Vier Gegentore in Folge (25:32) ließen aber endgültig die Erkenntnis reifen, dass der Tabellenführer an diesem Abend nicht zu schlagen ist. Die Treffer zum Endresultat zum 29:32 waren schließlich nur noch Ergebniskosmetik.

Dass nach dem Schlusspfiff eine gedrückte Stimmung in der Markweghalle herrschte, lag aber nicht nur an der Niederlage. Es waren genau 53 Minuten gespielt, als der zuletzt immer mehr überzeugende Youngster Lukas Fischer im Zweikampf in der Abwehr zu Boden ging. An ein Weiterspielen war nicht zu denken. Der 18-jährige wurde noch am Abend ins Krankenhaus nach Ruit zur weiteren Diagnostik gefahren. Wahrscheinlich am Montag wird dann eine genaue Diagnose vorliegen.

Für Nico Kiener wäre der Verlust seines Rückraumspielers ein herber Schlag. „Wir werden uns nun akribisch auf das Spiel in Kornwestheim vorbereiten. Die Position von Lukas muss dann von Marvin Fuß und Fabian Gerstlauer ausgefüllt werden“, blickte der Trainer schon einmal das nächste Wochenende. Im Lager der SG H2Ku Herrenberg hofft man natürlich auf eine schnelle Rückkehr seines Rückraumtalents.