SG H2Ku verpflichtet mit Cornelius Maas einen echten Hochkaräter

Man darf es getrost als Transfercoup bezeichnen, der dem kommenden Baden-Württemberg-Oberligisten SG H2Ku Herrenberg geglückt ist. Mit der Verpflichtung von Cornelius Maas vom TV Neuhausen/Erms zeigt die Spielgemeinschaft aus dem Gäu deutlich an, wohin es in der Zukunft gehen soll, nämlich wieder nach oben.

„Das Paket hat ganz einfach gepasst“. Was im Hintergrund manchmal harter Arbeit und vieler Gespräche bedarf, hat Cornelius Maas am Montag bei seiner Vorstellung als Neuzugang der SG H2Ku in einem einzigen Satz zusammengefasst. Und mitnichten zielte er dabei auf das Finanzielle ab. Für den Halblinken zählt in seinem noch jungen Leben mit gerade einmal 24 Jahren schon mehr als nur der Sport. „Handball ist nie Alles“. Und so war für Cornelius Maas vor allem die Vereinbarkeit von Beruf und Handball ein wichtiges Kriterium bei der Wahl seines neuen Vereins. Als Investmentmanager begleitet die Firma in Tübingen, in welcher Cornelius tätig ist, junge Startup-Unternehmen aus der Medizinbranche in die Selbstständigkeit.

Die Vereinbarkeit von Beruf und Handball heißt jedoch nicht, dass der in Reutlingen wohnende Maas nur ab und an in Herrenberg beim Training vorbeischaut. „Wenn ich etwas mache, dann auch richtig“, stellt er klar. Dazu gehört auch, dass er bis zum Saisonende alles dafür tun wird, um mit seinem jetzigen Verein, dem TV Neuhausen/Erms die Klasse in der zweiten Bundesliga zu halten. Dafür stehen die Chancen aber momentan auch sehr gut. So zielstrebig, wie sich Cornelius Maas im Gespräch gibt, liest sich auch seine Vita, sowohl sportlich als auch beruflich. In jungen Jahren in Großwallstadt den Bachelor erreichend, erlangte er in Neuhausen dann das Masterdiplom. Und auch sportlich kann der 24-jährige schon einiges vorweisen, allem voran natürlich den Gewinn des Juniorenweltmeistertitels 2011, den er unter anderem zusammen mit Christian Dissinger, Hendrik Pekeler und Johannes Sellin aus dem jetzigen Europameisterkader gewann. Zu dieser Zeit hatte er gerade den TuSpo Obernburg Richtung TV Großwallstadt verlassen. 2013 folgte dann der Wechsel an die Erms nach Neuhausen.

Für die Verantwortlichen der SG H2ku um den sportlichen Leiter Kai Wohlbold und Trainer Nico Kiener ist die Verpflichtung von Cornelius Maas derweil natürlich ein enorm wichtiger Baustein auf dem Weg zurück in Liga Drei. Bewusst nimmt dabei aber keiner der beiden das Wort Aufstieg in den Mund. „Natürlich wollen wir oben mitspielen“, so Kai Wohlbold. Aber zu unwägbar sei der Sport, so Wohlbold weiter, als dass sich ein Aufstieg planen lasse. Das Projekt Neubeginn sei auf zwei Jahre angelegt, danach müsse man resümieren.

Nico Kiener hat mit Cornelius Maas natürlich einen absoluten Wunschspieler erhalten. War es in der Vergangenheit so, dass Bundesligaspieler in Herrenberg meist ihre Karriere begannen, konnte nun ein kompletter Spieler für das Team gewonnen werden. Apropos Team: Wie wichtig das Team für Cornelius ist, beweist unter anderem die Tatsache, dass er selbst um ein Probetraining in Herrenberg gebeten hatte. Dies und auch der Austausch in Neuhausen mit Jona Schoch, der bis zur vergangenen Saison bei der SG aktiv war, bestärkten den 187 cm großen Rückraumspieler in seiner Entscheidung.

Für seine Mitspieler soll der gebürtige Darmstädter nun ein Spieler werden, der das sehr junge Team führt, voran bringt und natürlich mit seinen Toren im Vorderfeld der Tabelle etablieren kann. Ein hoher Anspruch sicherlich, den Cornelius Maas aber auch an sich selbst stellt. Auf der halblinken Position zuhause, kann er sich dabei aber durchaus auch einen gelegentlichen Wechsel auf die Mitte vorstellen. Dies aber entscheide allein der Trainer.

Mit der Verpflichtung von Cornelius Maas sind die Kaderplanungen für die nächste Saison, vorerst zumindest, abgeschlossen. Im Vorfeld waren schon mit Tobias Barthold (Comeback) für das Tor, Marco Bahmann vom SV Kornwestheim sowie Marvin Seeger und Sascha Marquardt aus der eigenen zweiten Mannschaft neue Spieler an die Spielgemeinschaft gebunden worden. Zudem ersetzt Markus Guse auf der Co-Trainerposition Tobias Klisch, der zur SG Bottwartal wechselt.