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SG H2Ku zündet wahres Angriffsfeuerwerk

22.11.2015
22.11.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

SG H2Ku zündet wahres Angriffsfeuerwerk

Die Mannschaft lebt. Dies war zweifellos das wichtigste Signal, welches die SG H2Ku Herrenberg mit dem 38:33 (17:18) am gestrigen Abend gegen die SG Kronau-Östringen II ausgesendet hat. Dass beim Offensivspektakel gegen die „Junglöwen“ längst nicht alles Gold war, was glänzte, dürfte dabei den Verantwortlichen allerdings nicht entgangen sein. Wenn zwei Teams aufeinandertreffen, die ihre Baustellen laut Statistik eindeutig in der Abwehr haben, kann man sicher viele Tore erwarten. Der Sieger allerdings ist in diesen Tagen in der Dritten Liga kaum vorhersehbar. Der glücklichere, weil vielleicht auch der mit dem etwas größeren Siegeswillen, hieß an diesem Abend aber verdientermaßen SG H2Ku Herrenberg. Auch wenn der Sieg am Ende um ein oder zwei Tore zu hoch ausfiel, verdient war der Erfolg allemal.

Für den Erfolg war allerdings schon im Vorfeld der Partie harte Arbeit nötig. Physiotherapeut Holger Schulz mit seinem Team hatte im Laufe der Woche ständig fünf bis sechs Spieler in seiner Praxis. „Praktisch gaben sich die Jungs die Klinke in die Hand“, so Schulz. Jüngstes Sorgenkind war dabei Torhüter Linus Mathes, der am Donnerstag im Training umknickte und sogar erst im Laufe der Partie grünes Licht für einen Teileinsatz geben konnte. Als Duplizität der Ereignisse starteten die Gastgeber wie schon in den Vorwochen mit hohem Tempo, vielen Toren, aber auch Lücken im Abwehrverbund in die Partie. Das 9:11 nach gerade einmal fünfzehn Minuten war ein eindeutiger Beleg dafür. Fortan probierte es Trainer Nico Kiener mit einer Manndeckung für Michel Abt, der sich sowohl als Vollstrecker und Anspieler gleichermaßen auf Seiten der Gäste hervortat. Das Experiment kann man als durchaus gelungen bezeichnen, die Gegentorquote blieb nun etwas im Rahmen. Beim 15:15 nach 24 Minuten war erstmals der Gleichstand hergestellt. Dass die Halle schon zu diesem Zeitpunkt förmlich kochte, lag neben der Offensivleistung auch an der kämpferischen Vorstellung, die ganz nach dem Geschmack der 500 Zuschauer war. Die Hoffnung auf mehr nach der erstmaligen Führung zum 17:16 machten die Gäste aber postwendend zunichte. Mit dem Pausenpfiff nahm Michel Abt ein knappes 18:17 für seine Farben mit in die Kabine.

Wenig Neues tat sich nach der Pause. Gelungenen Angriffen folgten stets Durchlässigkeiten in der Abwehr. Coach Nico Kiener hatte aber genug gesehen, als es plötzlich 20:23 (35.) stand. Er ging wieder zurück auf die altbewährte 3:2:1- Abwehr, die er später als einer der Hauptgründe für den Erfolg sah. „Das hat mich besonders gefreut, da eine solche Abwehrvariante immer mit viel Leidenschaft gespielt werden muss“, so Kiener nach dem Abpfiff. Zudem kam nun Linus Mathes zwischen die Pfosten, ein weiterer geglückter Griff in die Taktikkiste. Fünf Minuten und fünf Tore in Folge später und die Markweghalle war beim 25:23 wieder auf Betriebstemperatur. Dass dies noch keine Vorentscheidung war, sollte keine Überraschung sein. Bis zum 30:30 nach 50 Minuten war auch tendenziell kein Sieger auszumachen. Die folgenden drei Treffer der SG H2Ku in Folge änderten dies aber schlagartig. Nicht zufällig wurden diese von zwei Akteuren erzielt, die in einer geschlossenen Angriffsleistung noch einmal die meisten Akzente setzten konnten, Felipe Soteras-Merz und Dominiuc Rose.

Die folgende Auszeit konnte das schlingernde Gästeschiff nun aber nicht mehr auf Kurs halten. Die Gastgeber legten einen sagenhaften Endspurt auf das Parkett. Von einer in der Schlussphase nun unüberwindlichen Abwehr getragenen Leistung überrannten die Gastgeber die „Junglöwen“ förmlich mit einem letztlich etwas zu hoch ausgefallenen 38:33. Den Schlusspunkt und letzten Treffer setzte dabei Marcel Kohler. Dies ist bemerkenswert, weil gestern allein von den beiden Außenpositionen zehn Treffern beigesteuert wurden. Für das nächste Spiel in der kommenden Woche in Hochdorf gilt es nun, diesen Siegeswillen mit in die Pfalz zu nehmen.