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SG Leutershausen büßt gegen SV Salamander Kornwestheim zwei Punkte ein

08.11.2015
08.11.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

SG Leutershausen büßt gegen SV Salamander Kornwestheim zwei Punkte ein

Nach dem Spiel saß SGL-Coach Marc Nagel alleine auf der Bank und schüttelte den Kopf. Nicht verbittert, nicht wütend, eher nachdenklich. Warum hatte es nicht geklappt? Gegen den SV Salamander Kornwestheim, als Favoritenschreck bekannt, hatte sein Team eine tolle Aufholjagd hingelegt. Nach einem verkorksten Start hatte es einen aufopferungsvollen Kampf geliefert. Nur das Spiel zu drehen, das war ihm nicht gelungen. Das letzte Quäntchen, irgendwie hatte es gefehlt. 29:31 (11:13) hieß es am Ende in der Heinrich-Beck-Halle. “Über die gesamte Strecke gesehen hätten wir die Punkte auch nicht verdient gehabt”, konstatierte Marc Nagel im Pressegespräch. “Wenn man drei Mal mit einem Unentschieden da steht in der Abwehr und kriegt dann drei Mal ganz einfach ein Tor, das tut mir schon weh. Das sind so Aktionen, da will ich dann mehr.” Lob zollte er den Gästen, die am Ende mit cleveren Einzelaktionen und raffinierten Würfen den Sieg sicherten.

So ärgerlich, dass die SGL sich das Leben selbst so schwer machte. Schon die Anfangsphase überließ sie den Schwaben. Es war deutlich zu spüren, dass die an diesem Abend zunächst die größere Intensität auf die Platte brachten. Mit viel Kraft setzten sie die Leutershausener Abwehr unter Druck und fanden häufig Lücken. Kornwestheim hatte den Gashebel weit vorne, war häufig den entscheidenden Schritt schneller am Ball. Ohne Hannes Volk (Nasenbeinbruch) fehlte den Hausherren eine Konstante in der Defensive. Im Angriff blieben die Rot-Weißen häufig zu harmlos. Sie versuchten ihr Glück aus der Distanz, zwingende Situationen ergaben sich nur selten. Viele Bälle waren leichte Beute für SV-Goalie Tobias Tauterat. Es schien, als sei Leutershausen zu sehr damit beschäftigt, in der ungewohnten Anfangsformation - es fehlten auch Mattis Pestinger und Marc Wetzel - eine Linie zu finden. Selbst eine frühe Auszeit von Marc Nagel änderte am Spiel nur wenig. Nach einer Viertelstunde lagen die “Roten Teufel” 3:9 hinten.

Marc Nagel gab jetzt bereits den A-Jugendlichen Spielanteile, Moritz Mangold hütete den Kasten, Marlon Lierz und Lukas Klee brachten Abwechslung auf die Platte. Und wie! Plötzlich zeigte die SGL mehr Vorwärtsdrang, brachte mehr Varianz ins Spiel. Möglicherweise auch angestachelt durch die ein oder andere umstrittene Referee-Entscheidung wirkte sie nun präsenter. Und nun fielen vorne auch Tore: Valentin Spohn und Marlon Lierz versetzten Kornwestheim fünf Hits am Stück, in derselben Phase vereitelte Moritz Mangold einen Siebenmeter für den SV Salamander - plötzlich stand es nur noch 10:11 gegen Leutershausen. Die SGL saß Kornwestheim im Nacken, und das machte sich auch in der Lautstärke der gut 300 Zuschauer auf der Tribüne der Heinrich-Beck-Halle bemerkbar. Zum Ausgleich reichte es in den ersten 30 Minuten aber noch nicht. Beim Stand von 11:13 ging es in die Kabinen.

Das Tempo vom Ende der ersten Halbzeit setzte sich in Abschnitt zwei nahtlos fort. Wieder zogen die Schwaben zunächst auf vier Tore davon, wurden diesmal aber schneller von den “Roten Teufeln” gestellt. In der 40. Minute markierte Christopher Räpple zum ersten Mal den Ausgleich - 17:17. Kein einziges Mal kam Leutershausen in der Folge allerdings zu einer Führung. Die SGL versuchte noch mehrfach durch Umstellungen in der Abwehr, die Gäste aus dem Konzept zu bringen - allerdings ohne Erfolg. Allein noch drei Mal wechselten die Torleute im zweiten Spielabschnitt durch. “Wir haben immer eine Antwort auf das Leutershausener Abwehrverhalten gefunden, das hat zum Erfolg beigetragen”, zollte Salamander-Trainer Hans Christensen seiner Mannschaft Respekt. Durch einige individuelle Fehler, aber auch durch Pech, als beispielsweise Stefan Salger den Ball mit voller Wucht gegen die Torlatte nagelte, nahm sich Leutershausen in der zweiten Halbzeit selbst die Chance auf ein besseres Ergebnis. “Wir haben in der Vergangenheit schon Punkte geholt, mit denen wir nicht gerechnet hatten. Mit den Punkten heute haben wir gerechnet. Jetzt müssen wir eben wieder Punkte holen, die wir nicht auf dem Zettel hatten”, so Marc Nagel. Am kommenden Wochenende spielen die “Roten Teufel” bei der zweiten Mannschaft der SG Kronau-Östringen.

SG Leutershausen: Hübe, Mangold, Wilde, Salger 3, Räpple 5/3, Klee, Pfattheicher 6, Lierz 2, Geppert 4, Spohn 8, Klapdohr, Conrad, Karpstein, Ratzel 1.

SV Salamander Kornwestheim: Tauterat, Beutel, Lorenz 1, Assmann, Kolotuschkin 4, Schopf 1, Jungwirth 7/1, Gabriel 3, Pflugfelder, Schaffert 5, Wolf 7, Kugel 3, Flügel.