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Starke Abwehrleistung wird mit Auswärtssieg belohnt

06.03.2017
06.03.2017 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Starke Abwehrleistung wird mit Auswärtssieg belohnt

Auswärtserfolg für die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang: Der Drittligist siegte mit 23:21 beim heimstarken TV Hochdorf. Mit einer bemerkenswerten Defensivleistung und einem hervorragend haltenden Torwart Thomas Fink brachten die Gäste die Angreifer aus der Pfalz schier zur Verzweiflung. Vorne erzielte Ruben Sigle in der heißen Schlussphase entscheidende Tore.

Das Duell der Tabellennachbarn, vor dem Spiel waren die Gäste Neunter und die Hausherren Achter, war über 60 Minuten spannend und ausgeglichen. Beide Mannschaften verrichteten in der Abwehr viel leidenschaftliche Arbeit, so dass die Werfer nur wenig Raum hatten. Die HCOB-Handballer begannen geduldig, ließen sich selten zu überhasteten Torwürfen verleiten und hatten meist Erfolg, wenn sie mit viel Bewegung in die Lücken stießen. Wiederholt gelang es, Kreisläufer Philipp Schöbinger in Szene zu setzen.

Weil die Abwehr von Beginn an aufmerksam bei der Sache war und Torwart Fink mehrmals gute Chancen des TV Hochdorf zunichtemachte, lagen die Gäste ab dem 4:3 meist knapp in Führung. Nach dem 9:7 durch Kevin Wolf in der 19. Minute kam das Angriffsspiel der Schützlinge von Trainer Matthias Heineke allerdings ins Stocken. Nun hielt auch TVH-Keeper Ladislav Kovacin mehrere Bälle. Angeführt von Jugend-Nationalspieler Robin Egelhof kamen die Hausherren zum Ausgleich. Tim Götz sorgte kurz vor der Pause dann sogar für die 12:11-Führung der „Pfalzbiber“.

Der HC Oppenweiler/Backnang meldete sich nach dem Seitenwechsel aber schnell zurück, erzielte durch Philipp Maurer, Benjamin Röhrle und Florian Frank (per Konter) die ersten drei Tore im zweiten Spielabschnitt. Eine Hinausstellung gegen Ruben Sigle kam dann jedoch zur Unzeit. Hochdorf nutzte die Überzahl zum Ausgleich. Als kurz darauf Hochdorfs Daniel Lanninger für zwei Minuten zum Feld musste, schlugen die Gäste hingegen kein Kapital; im Gegenteil, sie fingen sich in Überzahl zwei Gegentreffer hintereinander ein, lagen mit 14:16 hinten. Obendrein musste in dieser Phase Benjamin Röhrle angeschlagen vom Spielfeld. Er konnte fortan nur bei Siebenmeterwürfen ins Spielgeschehen eingreifen.

Das Heineke-Team ließ sich von diesen Rückschlägen aber nicht aus dem Tritt bringen. In der Abwehr legten die Gäste noch einmal eine Schippe drauf. Sie unterbanden die Hochdorfer Versuche, den Kreis ins Spiel einzubinden, konsequent, und sie ließen kaum ungeblockte Würfe aus dem Rückraum zu. Beim 18:17 lag Hochdorf zum letzten Mal vorne. Exakt zehn Minuten vor dem Ende sorgte Tom Kuhnle vom linken Flügel nervenstark für den Ausgleich. Röhrle legte per verwandelten Siebenmeter nach, die Führung.

Und die Gäste hatten noch ein Ass im Ärmel. Ruben Sigle kehrte nach einer kurzen Verschnaufpause aufs Spielfeld zurück. Mit einem fulminanten Wurf sorgte der Rückraumspieler fürs 20:19. Kuhnle legte nach, Egelhof verkürzte ein letztes Mal. Dann setzte wieder Sigle an, das 22:20, dreieinhalb Minuten vor dem Ende. Hochdorf probierte alles, biss sich an der Abwehr aber die Zähne aus, kam nicht mehr heran. Als Sigle gegen die in den letzten beiden Minuten offen agierende Hochdorfer Deckung zum 23:20 einwarf, war die Partie entschieden.

TV Hochdorf: Lennart Schulte (n.e.), Ladislav Kovacin (Tor), Tim Götz (7/1), Nikola Sorda, Benedikt Bayer (3), Steffen Bühler (1), Steffen Christmann, Niklas Schwenzer (2), Daniel Lanninger (1), Emanuel Novo, Robin Egelhof (6), Vincent Klug, Christopher Klee. – Trainer: Stefan Bullinger.

HC Oppenweiler/Backnang: Thomas Fink (Tor), Florian Frank (2), Chris Hellerich, Lukas Köder, Tom Kuhnle (3), Philipp Maurer (2), Benjamin Röhrle (5/3), Florian Schöbinger (1), Philipp Schöbinger (3), Ruben Sigle (4), Kevin Wolf (3). – Trainer: Matthias Heineke.

Schiedsrichter: Lars Gruner (Mainbernheim) und Daniel Mildner (Würzburg).

Zuschauer: 320.

Siebenmeter: 1/1 : 3/3.

Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Götz, Bühler, Lanninger, Egelhof – Hellerich, Sigle).

Spielverlauf: 3:5, 7:9, 12:11 – 12:14, 16:14, 18:19, 19:21, 21:23.

Entscheidender taktischer Tipp von Jonas Frank

Seit Anfang Oktober haben die Handballer des HC Oppenweiler/Backnang auf ihren dritten Auswärtssieg in dieser Runde gewartet. Damals hatten sie beim VTV Mundenheim gewonnen, nun beim TV Hochdorf – die Vorderpfalz scheint ein gutes Pflaster für das Team aus dem Murrtal zu sein.

Trainer Matthias Heineke war nach dem Erfolg mächtig stolz auf sein Team: „Wir freuen uns riesig. Zuletzt war es ja nicht oft so, dass wir auf der Rückfahrt von einem Auswärtsspiel feiern durften, deshalb ist es umso schöner, dass wir bei einer besonders heimstarken Mannschaft gewonnen haben. Aber wir haben uns das verdient, es war eine Riesenleistung meines Teams.“ Er anerkannte auch den großen Hochdorfer Kampfgeist und meinte: „Am Ende hatten wir mit Thomas Fink den Keeper in unseren Reihen, der zwei, drei Paraden mehr macht, außerdem haben wir uns in der Abwehr ein paar Bälle mehr erarbeitet, das hat uns den Sieg gebracht.“ Er bedankte sich beim verletzten Rückraumspieler Jonas Frank, der neben ihm auf der Bank gesessen hatte: „Er hatte zehn Minuten vor dem Ende den taktischen Tipp, der uns auf die Siegerstraße geführt hat.“

Hochdorfs Trainer Stefan Bullacher meinte: „Der HC Oppenweiler/Backnang hat einfach ein Quäntchen mehr richtig gemacht. Das Spiel war bis zum Ende auf Augenhöhe, dann hat der HCOB sein Chancen besser verwertet.“ Als entscheidend für die Niederlage stufte er die mangelnde Torausbeute in Durchgang zwei vor: „Dass man in einer Halbzeit nur neun Tore macht, kommt im Handball selten vor.“ Aus Sicht der Gäste war die Zahl von lediglich 21 Gegentreffern nach zuletzt 30 Gegentreffern in Zweibrücken und gar 37 Einschüssen im Heimspiel gegen Nußloch eine markante und bemerkenswerte Steigerung.

In der Tabelle verbesserten sich die Murrtaler auf Rang sieben. Wichtig für Trainer Heineke: „Wir liefen heute Gefahr, nach langer Zeit wieder ein negatives Punktekonto aufzuweisen. Darum war es wichtig, heute zu gewinnen und das zu vermeiden.“ Der Sieg gebe Selbstvertrauen für die kommenden Spiele. Am kommenden Samstag gastieren die VTV Mundenheim in der Gemeindehalle – mit einem Sieg könnten die HCOB-Handballer diesen Rivalen auch mathematisch ein für alle Mal abschütteln.