Stefan Bullacher: "Bisher das Beste, was ich in der Liga gesehen habe"

So irgendwie ist es für den SV 64 Zweibrücken immer noch ein (kleiner) Traum. Dass die Löwen, die Aufsteiger, am fünften Spieltag der 3. Liga West Gastgeber des Top-Spiels sein werden, daran hätten sie vor ein paar Wochen nie gedacht. Und der Tabellenvierte hat am Samstag (27. September) in der Ignaz-Roth-Halle an der Landauer Straße 22 sogar die Möglichkeit, die einen Punkt besser platzierte und ungeschlagene HSG Krefeld (7:1 Zähler) vom Thron zu stoßen. Anwurf der Partie wird um 18 Uhr sein. „Wir sind da wieder ganz eindeutig in der Außenseiterrolle“, sagt 64-Trainer Stefan Bullacher. Aber? „Dennoch“, betont er, „gilt die übliche Marschroute: In einem Spiel ist alles möglich.“

Für den Coach der Zweibrücker Löwen ist es überhaupt keine Überraschung, dass das Team seines Krefelder Pendants Olaf Mast von der Tabellenspitze grüßt. Und er verteilt reichlich Komplimente an die HSG. „Das ist vom Videostudium bisher das Beste, was ich in dieser Liga gesehen habe“, erklärt Stefan Bullacher. „Die Mannschaft von Olaf Mast hat alle Positionen mit gestandenen Spielern doppelt gut besetzt.“

Allerdings wird jene Mannschaft in Rheinland-Pfalz wohl ohne seinen Kapitän und garantiert ohne dessen Stellvertreter auskommen müssen: Thomas Pannen laboriert an einer Bauchmuskelzerrung, während Mirko Szymanowicz wegen eines Bandscheibenvorfalls überhaupt kein Thema sein wird. Dennoch beschreibt Löwen-Trainer Stefan Bullacher die HSG Krefeld als „sehr bewegliche Mannschaft mit einem enorm starken Rückraum“.

Wie das Personal des SV 64 Zweibrücken für das Spitzenspiel aussehen wird, ist noch nicht ganz klar. Es besteht allerdings die Hoffnung, dass Trainer Stefan Bullacher neben Jerome Müller auch erstmals in dieser Saison auf seinen zweiten Jugend-Nationalspieler zurückgreifen kann: Björn Zintel, der seit der U-18-Europameisterschaft ständig Rückenprobleme hatte. „Er hat in der vergangenen Woche deutliche Fortschritte gemacht“, sagt sein Coach.

Über einen Einsatz oder Nicht-Einsatz des 18-jährigen Rückraum-Mitte-Mannes – auf dieser Position wurde er bei der U-18-EM ins All-Star-Team berufen – will Stefan Bullacher allerdings erst am Samstag entscheidend. So sieht auch der Plan für Jakub Balaz aus. Der Pole hat während der Woche über Knieprobleme geklagt und deshalb nicht trainieren können. „Auch bei Kubo wird über einen Einsatz erst am Samstag entschieden“, sagt der Trainer der Zweibrücker Löwen, der kein Geheimnis daraus macht, dass er gegen den Spitzenreiter vom Niederrhein mit seiner bewährten 3:2:1-Deckung agieren wird. „Da prallen wieder zwei unterschiedliche Abwehrphilosophien aufeinander“, erklärt Christian Gauf, der Handball-Chef des SV 64, „denn die Krefelder bevorzugen wie fast alle West-Drittligisten eine 6:0-Formation.“

Einen Tag später übrigens, am Sonntag (28. September), wird wieder Bundesliga-Luft durch die Ignaz-Roth-Halle wehen. Die A-Jugend des SV 64 Zweibrücken, die in der Staffel Süd mit zwei Siegen gestartet ist, trifft auf die JSG Echaz-Erms, den Tabellendritten der vergangenen Saison. Anwurf wird um 14 Uhr sein.