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Steffen Bühler wirft Hochdorf gegen Rödelsee zum ieg

26.01.2015
26.01.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Steffen Bühler wirft Hochdorf gegen Rödelsee zum ieg

Lange Gesichter beim TSV Rödelsee, feiernde Spieler beim TV Hochdorf. Denkbar knapp mit 24:23 konnten sich die Pfalzbiber durchsetzen und nach einer im Vergleich zu den beiden vorherigen Begegnungen eher durchwachsenen Leistung fiel vielen auch ein Stein vom Herzen. Der TV Hochdorf war nicht mal besser als der TSV, es waren vielmehr die kleinen Dinge, die diese Partie entschieden haben. Beispiel: Mit nur noch vier zu spielenden Minuten tankt sich Tim Beutler alleine gegen drei Verteidiger im schwarzen Dress durch, den Wurf kann Torwart Ozren Kvrgic noch parieren, doch der Beutler setzt sich im darauffolgenden Duell gegen drei Gegenspieler durch, erkämpft sich den Ball, wird beim Wurf gefoult, erhält einen Siebenmeter sowie eine Zeitstrafe für Julius Weinhardt. Kleinigkeiten eben.

Nicht nur deswegen sagte TVH-Coach Benjamin Matschke nach dem Spiel: „Das Spiel hätte heute auch der Gegner gewinnen können.“ Jedoch fügte der ehemalige Bundesliga-Spieler auch hinzu: „Wir müssen uns für den Sieg nicht entschuldigen.“ Auch die Sieggaranten waren schnell ausgemacht: Torwart Max Schneider wuchs in der entscheidenden Phase über sich hinaus und konnte mit einigen tollen Paraden glänzen. Generell konnte der Defensivverbund nach der mäßigen Leistung überzeugen. Rödelsees Bester, Bostjan Hribar, wurde bei nur sieben Treffern, davon vier Siebenmeter, gehalten. Steffen Bühler, der im Vorfeld der Partie sagte, wenn der TVH eine gute Abwehr hinten reinstelle, könne kommen, wer will, behielt also Recht, denn Hribar fand zwar immer wieder gekonnt seine Nebenmänner, nahm sich jedoch auch einige Fahrkarten, unter anderem auch drei Siebenmeter, wobei er zweimal übertrat, was auch einen großen Seltenheitswert hat. Tim Beutler, der in Kornwestheim gerade zu Beginn der Partie noch einige wichtige Zweikämpfe verlor, war gegen den Slowenen von Anfang an hellwach und ließ ihm kaum Raum. Auch offensiv glänzte der Mittelmann und zeitweise auch Linksaußen der Grün-Weißen mit sechs Treffern. Top-Torschütze und auch eindeutiger Spieler des Spiels war jedoch einmal mehr Steffen Bühler. Zehn Tore gegen Horkheim, zehn Tore in Kornwestheim, zwölf Treffer gegen Rödelsee. Begünstigt wurden die Freiräume am Kreis durch die offensiv ausgerichtete 4:2-Deckung gegen Jonas Kupijai und Tim Beutler, doch natürlich profitierte Bühler auch von den exzellenten Zuspielen seiner Nebenleute. Vor allem das Zusammenspiel mit Tim Beutler und Daniel Lanninger war an diesem Abend überragend. Tatsächlich war Steffen Bühler auch der einzige Spieler, den die Gäste aus Franken den ganzen Abend nicht abschalten konnten.

Schon früh hatte der Kreisläufer fünf Treffer auf dem Konto; der TVH führte scheinbar komfortabel mit 9:5. Doch durch einige Nachlässigkeiten – vorne wie hinten – kamen die Gäste immer besser in die Partie. Hätte man diesen kleinen Lauf der Gäste bis auf 11:10 unterbunden, wäre der Abend aus TVH-Sicht wohl um einiges lockerer ausgegangen. Doch die Gäste bewiesen – trotz nur acht auf dem Spielberichtsbogen stehenden Feldspielern – eine großartige Moral und boten dem Tabellendritten Paroli. Mit 14:11 ging es in die Pause. Doch auch nach dem Wechsel wollten sich die Rödelseer einfach nicht geschlagen geben; im Gegenteil! Nach 36 Minuten stand es plötzlich 15:16 aus Sicht der Pfälzer. Rödelsee hatte den TVH scheinbar im Griff, doch wenn nichts geht, kommt Steffen Bühler. Durch zwei schnelle Tore in Folge konnte sich der TVH zwölf Minuten vor dem Ende auf 20:18 absetzen und es wurden Erinnerungen an das Hinspiel wach, als sich die beiden Mannschaften im Kitzinger Sickergrund ebenfalls über 48 Minuten einen heißen Fight lieferten, doch der TSV in den letzten zwölf Minuten keinen einzigen Treffer mehr erzielte und mit 24:32 verlor.

Tatsächlich hatten die Gäste zu diesem Zeitpunkt schon sieben Minuten kein Tor mehr geworfen, doch das Rückspiel ist nicht das Hinspiel! Trotz erheblicher Personalprobleme schaffte es Rödelsee, die vollen 60 Minuten durchzuhalten – auch wenn es nicht ganz reichte. Tatort: Hochdorf. Es sind noch elf Sekunden zu spielen, das Spiel ist angehalten, passives Spiel angezeigt. Bostjan Hribar wirft aus knapp zehn Metern aufs Tor – und Max Schneider pariert, spielt einen Pass auf Jonas Kupijai, der sich bis zum Kreis des TSVs durchtanken kann und schlussendlich nur von Andreas Paul geblockt werden kann, der jedoch mindestens anderthalb Meter im Kreis steht. Die Folge: Eine Zwei-Minuten-Strafe für den Mittelmann und Siebenmeter. Es tritt an: Steffen Bühler – wer sonst? Drei von vier Siebenmetern hatte der Kapitän der Hochdorfer bereits getroffen. Die Uhr ist abgelaufen, Bühler täuscht einmal an und hämmert den Ball von sich aus gesehen ins linke Eck. Sieg! 24:23. Ein waschechter Handball-Krimi wurde den zahlreichen Zuschauern im Sportzentrum geboten, der TVH ging als glücklicher Sieger hervor und bereitet sich nun auf die kommende Aufgabe bei der SG H2Ku Herrenberg vor.