Stelzig verletzt, Manderscheid bestraft - OHC erlebt bösen Einbruch
Stelzig verletzt, Manderscheid bestraft - OHC erlebt bösen Einbruch
Diese Niederlage tut weh: Die Handballer des Oranienburger HC führten am Samstagabend im Drittligaspiel beim HSV Hannover zwischenzeitlich recht deutlich, verloren in der zweiten Hälfte aber komplett die Kontrolle und am Ende das Spiel mit 22:27.
In der Anfangsphase lagen die Oberhavel-Kreisstädter zurück (1:3, 2:5). „Wir brauchten zehn Minuten, um ins Spiel zu kommen“, bemerkte Trainer Christian Pahl. Das hatte Gründe. „Wir mussten erst einmal die Situation registrieren, mit welcher Aufstellung wir spielen.“ Zunächst musste der Ausfall von Dominic Kehl verkraftet werden. Während der Erwärmung signalisierte dann Robert Stelzig, dass ein Einsatz unmöglich ist. Eine Entzündung im Knie bereitete Probleme – was sich laut Pahl im Vorfeld nicht angedeutet hatte. „Kehl ist unser bester Torschütze, Stelzig der Fels in der Brandung. Was diese Ausfälle für uns bedeuten, kann man sich ausrechnen.“ In solchen Momenten sei zu sehen, wie dünn man besetzt sei. Christoph Genielke spielte, hatte aber auch nicht in vollem Umfang mittrainieren können.
Trotz dieser ungünstigen Voraussetzungen wussten die Oranienburger zunächst zu gefallen. Pahl: „Wir hatten den HSV dann eigentlich in den letzten 18 Minuten der ersten Hälfte im Griff.“ Seine Mannen – die nicht großartig geglänzt hätten, den Gegner aber im Griff hatten – ließen die Hannoveraner laufen, verhinderten einfache Tore und führten mit bis zu drei Toren Vorsprung. „Kurz vor der Pause schenken wir dem Gegner durch einen selten dämlichen Fehler den Ball.“ 15 Sekunden waren noch auf der Uhr, als die Gäste den Ball verloren und in der Folge den Anschlusstreffer kassierten. „Das darf nicht passieren. So steht es nur 13:12. Drei oder sogar vier Tore Vorsprung waren möglich.“
Die aus Sicht von Pahl spielentscheidende Szene ereignete sich drei Minuten nach dem Seitenwechsel. Da kassierte Robin Manderscheid eine Zwei-Minuten-Strafe. „Die stand in keinem Verhältnis zu dem, was sonst auf der Platte passierte“, so der Coach. Da es für den Rückraumspieler bereits die zweite Verwarnung war, musste er aus der Abwehr genommen werden. „Das war für uns ein schwerer Schlag. Er ist unsere zentrale Figur“, betonte Pahl. Sein Team sei in der Folge hinten nicht mehr so stabil wie davor aufgetreten. In der 34. Minute führte der OHC letztmalig (15:14).
„Zum Zweiten hat uns das Genick gebrochen, dass wir vorn komplett die Ordnung und Struktur verloren haben. Wir haben nur noch Handball gekämpft. Das ist nicht unser Spiel, nicht das, was wir wollen und können.“ Die Gäste rieben sich in Zweikämpfen auf, ohne diese zu gewinnen. „Hannover hat uns gut gestellt und wir sind in Konter gelaufen“, schildert Pahl die Szenen im zweiten Abschnitt. Sein Team kassierte etliche einfache Tore – und kam in den letzten 13 Minuten selbst nur noch zu drei Torerfolgen.
„Die Art und Weise, wie wir verloren haben, hat mir nicht gefallen“, betonte Pahl. „So haben wir die Ordnung in den letzten Monaten selten verloren.“ Dennoch gelte es nun, sich aufzurichten und nach vorne zu gucken. „Mit sechs Punkten sind wir weiter im Soll.“