Torben Voss-Fels überragt mit 14 Treffern, und Dirk Hartmann markiert Soests 32:31-Siegtor gegen Wiesbaden
Torben Voss-Fels überragt mit 14 Treffern, und Dirk Hartmann markiert Soests 32:31-Siegtor gegen Wiesbaden
Ob das eine erste Vorentscheidung im Abstiegskampf der 3. Liga West war? Jedenfalls hat sich der Soester TV im Aufsteiger- und Keller-Duell mit 32:31 (17:14) gegen die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden durchgesetzt und seinen Rückstand zum rettenden Ufer auf drei Punkte verkürzt, während das Team aus der Landeshauptstadt Hessens – wenn auch mit zwei Partien weniger – als Schlusslicht schon sieben Pluspunkte hinter dem Tabellenviertletzten SG OSC Löwen Duisburg liegt. Der Soester Mann des Abends war Dirk Hartmann. Die Unparteiischen hatten passives Spiel angezeigt. Was tun? Der STV-Linkshänder warf aus elf Metern, der Ball setzte auf und hüpfte Wiesbadens Torwart Niklas Weißbrod durch die Beine. Soester Jubel, Wiesbadener Verzweiflung.
Die Glückseligkeit der Westfalenmeister aus Soest war riesig. „Wir haben gezeigt, dass wir auch in dieser Liga mithalten können“, sagte Torwart Markus Jostes dem Soester Anzeiger, nachdem er in dieser Partie auch die eine oder andere Erinnerung aus dem Hinspiel, das die Wiesbadener mit 36:33 für sich entschieden hatten, weggewischt hatte. „Im Hinspiel“, erklärte der Schlussmann, „war ich grottenschlecht. Daher freue ich mich, dass ich der Mannschaft heute so gut helfen konnte.“
Nachdem dieses Spiel lange Zeit sehr ausgeglichen gewesen war, schafften es die Soester, gegen Ende der ersten Hälfte ein erstes Signal zu setzen. Torben Voss-Fels und zweimal Yannick Eckervogt machten aus dem 11:11 eine 14:11-Führung und zwangen Wiesbadens Trainer Stephan Metz, eine Auszeit zu nehmen (24.). Diese half jedoch nicht wirklich, da die Schlüsselträger vor 400 Zuschauern in ihrer Bördehalle dieses Polster in der Folge verteidigten. Sie lagen zwischenzeitlich mehrere Male sogar mit fünf Treffern und zu Beginn der 55. Minute, nachdem erneut Yannick Eckervogt getroffen hatte, mit 30:26 vorne.
Dann aber brauchte die HSG VfR/Eintracht Wiesbaden keine zweieinhalb Minuten, um wieder für irre Spannung zu sorgen. Zweimal Lorenz Engel und Johannes Schumacher verkürzten für den Tabellenletzten auf 29:30. Schließlich schaffte Linkshänder Lorenz Engel („wenn das Spiel zwei, drei Minuten länger dauert, gewinnen wir das“) mit seinem elften Treffer auch den Ausgleich zum 31:31. Aber dann kam ein anderer Linkshänder, der 32-jährige Soester Routinier mit einem Länderspiel namens Hartmann, der den 32:31-Siegtreffer markierte. „Gut, dass wir mit Dirk einen erfahrenen Mann haben, der die Ruhe bewahrt und so ein Ding macht“, erklärte STV-Trainer Dirk Lohse.
Das war’s dann wohl für die Wiesbadener? Trainer Stephan Metz aber ist noch nicht bereit, aufzugeben. „Das Tragische ist, dass wir in allen Bereichen das umgesetzt haben, was wir uns vorgenommen hatten“, sagte der 36-Jährige nach der Partie in Soest dem Wiesbadener Kurier. In den letzten Sekunden hatte der HSG-Coach einen siebten Feldspieler gebracht, musste dann aber sehen, dass Linksaußen Yakup Kaplan nur das Außennetz traf. Für Stephan Metz war nach diesen 60 Minuten dann auch ganz klar, wer der Matchwinner des Soester TV war: Markus Jostes. „Er allein hat den Unterschied gemacht“, erklärte der Trainer der HSG VfR/Eintracht Wiesbaden. „Unsere Wurfquote war einfach viel zu schlecht.“
Während der Abstiegskampf für die Hessen am kommenden Samstag (24. Januar, 18 Uhr) am Elsässer Platz mit dem Heimspiel gegen den Tabellenzweiten VfL Eintracht Hagen weitergeht, warten auf den Soester TV zwei Mannschaften, denen es nur unwesentlich besser geht. Am Samstag (19.30 Uhr) geht es zum fünf Punkte besser platzierten VfL Gladbeck, und eine Woche später (1. Februar, Sonntag, 17 Uhr) erwartet das Lohse-Team in seiner Bördehalle den Tabellenzwölften Neusser HV, der vier Zähler mehr hat.
Soester TV: Jostes, Pfennig – D. Flor (5), Rückert, Schönle (2), Haake, L. Flor, R. Bekel, Hartmann (2), T. Voss-Fels (14/3), M. Loer (3/2), Eckervogt (6).
HSG VfR/Eintracht Wiesbaden: Windheim, Weißbrod – S. Engel, Burghard, Kolb (2), Heil (6), Schumacher (5/1), Kaplan (5/1), Dottorello, Kretschmann, Pareigis, Garbo (2), Kellner, L. Engel (11).