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Torwart Kovacin sieht Rot, aber Zweibrücken erholt sich in Wiesbaden schnell

23.02.2015
23.02.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel West · Von: aha

Torwart Kovacin sieht Rot, aber Zweibrücken erholt sich in Wiesbaden schnell

Ziel erreicht: Dank seines 33:29 (17:14)-Erfolges beim Tabellenschlusslicht HSG VfR/Eintracht Wiesbaden hat sich der SV 64 Zweibrücken seinen Wunsch aus den drei Auswärtspartien gegen die HSG Krefeld (23:23), den TuS Ferndorf (23:35) sowie in der hessischen Landeshauptstadt mit drei Punkten erfüllt und den Sprung auf Rang vier der 3. Liga West geschafft. Zwar ärgerte sich Trainer Stefan Bullacher etwas über die Schlussphase, in der seine Mannschaft nach einer Neun-Tore-Führung noch Unruhe aufkommen ließ, weil sie häufig zu überhastet abschloss. „Wir haben heute wahrlich nicht clever gespielt“, sagte der 46-jährige Coach, um sich dann aber doch zufrieden auf die kürzeste Heimfahrt der Saison zu machen. Nach 90 Minuten waren die Löwen wieder in Zweibrücken.

Ein paar Stunden vor ihrer Rückfahrt hatten die Zweibrücker und deren 50 Fans aber erst einen Riesen-Schock zu verdauen. Nach gerade einmal 108 Sekunden zeigten die Schiedsrichter Markus Fähnle und Jörg Schulle (Königsbronn/Oberkochen) Löwen-Torwart Ladislav Kovacin die Rote Karte. Der ehemalige Nationalkeeper der Slowakei war bei einem Wiesbadener Gegenstoß aus seinem Kasten geeilt und hatte den Ball ins Seitenaus gespielt – und dann rasselten HSG-Mann Johannes Schumacher und Zweibrückens Florian Enders zusammen. Da die Szene allerdings schwer überschaubar war und zudem eine ganz kurzfristige Entscheidung gefällt werden musste, disqualifizierten die Schiedsrichter nach kurzer Absprache Ladi Kovacin“, erklärte Christian Gauf, der Zweibrücker Handball-Chef. Klasse fand Trainer Stefan Bullacher dann die Reaktion des Wiesbadeners. „Ich fand es sehr fair, dass Johannes Schumacher direkt zu den Schiedsrichtern sagte, dass er keine Bestrafung fordere und dass er vom Torwart nicht berührt worden sei“, sagte der Löwen-Trainer.

Also musste Yannic Klöckner, der A-Jugendliche, zwischen die Pfosten und verdiente sich ein Sonderlob. „Er hat seine Sache erneut ausgezeichnet gemacht und es gemeinsam mit der aggressiven 3:2:1-Abwehrformation geschafft, die Wiesbadener mit zunehmender Spieldauer immer besser in den Griff zu bekommen“, erklärte Christian Gauf. Nach seinem 2:5-Start schaffte das Löwen-Team in der zwölften Minute den Ausgleich (6:6), um in der Folge die Kontrolle über das Spiel zu gewinnen. „Wir haben in dieser Phase einfach nur zu viele klare Torchancen ausgelassen“, sagte Stefan Bullacher, der in der ersten Hälfte fünf Tempogegenstöße gezählt hatte, aus denen seinen Spielern kein Tor gelungen war. Dennoch schafften es die 64er, dank der Treffer von Rückkehrer Tim Burkholder (HBW Balingen-Weilstetten) und des starken Rechtsaußen Philipp Hammann, bis zur Pause erstmals auf drei Treffer wegzuziehen – 17:14.

Als HSG-Coach Stephan Metz dann in der zweiten Halbzeit nach gerade einmal viereinhalb Minuten die Grüne Karte zückte, hatte sich der SV 64 bereits eine 21:15-Führung herausgeworfen und damit bereits für die Vorentscheidung gesorgt. Als es dann 24:18 stand, öffnete die Wiesbadener ihre Deckung und sorgten für ein paar Löwen-Probleme, so dass das Bullacher-Team nach 44 Minuten nur noch mit 25:21 vorne lag. Aber gefährlich wurde es nicht mehr, zumal sich die Zweibrücker auf ihren Keeper Yannic Klöckner verlassen konnten. „Er hat seine Vorderleute mit seinen Paraden aufgeweckt und angestachelt“, berichtete Christian Gauf. Und siehe da: Die Löwen zogen vor 450 Zuschauern in der Sporthalle am Elsäßer Platz uneinholbar davon, zunächst auf 28:21 und nach dem 28:22 auf 31:22.

Nach diesem Sieg planen die Zweibrücker nun Revanche, und zwar am kommenden Samstag (28. Februar) gegen den VfL Gladbeck. Das Team aus dem nördlichen Ruhrgebiet, das das Hinspiel mit 33:26 gewonnen hat, kommt allerdings mit einer Empfehlung, einem 33:31-Sieg über Tabellendritten HSG Krefeld. Dabei gelangen Max Krönung, der Nummer zwei der Torjäger-Liste der 3. Liga West (153/20) hinter Jens Reinarz (VfL Eintracht Hagen, 165/68) und vor Zweibrückens Jerome Müller (148/23), sage und schreibe 18 Treffer (18/3). Anwurf in der Westpfalz-Halle wird um 18 Uhr sein.

HSG Wiesbaden: Windheim (1.-41.), Weißbrod (41.-60.) – S. Engel, Burghard, Kolb (3), Schumacher (4), Kaplan (8/3), Seiwert (5), Dottorello (1), Kretschmann, Pareigis (1), Garbo (1), Kellner, L. Engel (6).

SV 64 Zweibrücken: Kovacin (1.-2.), Klöckner (2.-60.) im Tor – Hammann (6), Burkholder (3), Mathieu, Enders (3), Denk, Zellmer (3), A. Wöschler (5), Müller (9/3), Zintel (4).