TSV Bayer Dormagen schlägt Wilhelmshaven 30:29

Was für eine begeisternde Begegnung mit einem tollen Ende für den TSV Bayer Dormagen: Das Team von Jörg Bohrmann gewann am Sonntagabend 30:29 (13:12) im Spitzenspiel der 3. Liga West gegen den bislang punktgleichen Wilhelmshavener HV. „Die Mannschaft hat den Sieg aufgrund ihrer starken Leistung verdient”, war der TSV-Trainer nach den 60 spannenden Minuten „einfach nur glücklich”. Und letztlich war er auch froh darüber, dass sein Schachzug mit dem Einsatz von Pascal Blos in der Deckung erfolgreich war: „Pascal hat das unglaublich gut gemacht”, richtete er ein großes Lob an den 17-Jährigen. Erneut stellte Alexander Kübler sein Können am Kreis unter Beweis und erzielte sechs Treffer - wie Tobias Plaz und Markus Breuer.

Bohrmann hatte den Gästen die Favoritenrolle zugeschrieben, denn die Niedersachsen konnten nahezu komplett auflaufen. Lediglich Trainer-Bruder Oliver Köhrmann blieb auf der Bank sitzen, weil er aus beruflichen Gründen in den letzten 14 Tagen nicht am Mannschaftstraining teilnehmen konnte. Zu Beginn tasteten die beiden Teams sich gegenseitig ab. So dauerte es bis zur 5. Minute ehe Alexander Kübler den Konter zum ersten Dormagener Tor abschließen konnte. In der Folgezeit entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit einer bemerkenswerten Saisonpremiere: Pascal Blos rackerte vorne in der Abwehr, in der er sich nahtlos einfügte. „Ich hatte mir lange überlegt, ob ich ihn einsetzen soll”, war Bohrmann letztlich davon überzeugt, dass der A-Jugendliche weiterhelfen kann, weil „er unser System kennt”.

Die Ausrufezeichen setzten zudem erneut Alexander Kübler, der entweder die Anspiele verwertete oder aber immer wieder Siebenmeter herausholte, Kapitän Tobias Plaz mit einem nicht nachlassenden Zug nach vorne sowie Torwart Sven Bartmann, der auch mehrere freie Würfe entschärfte. Die erste Drei-Tore-Führung von Plaz in der 23. Minute (11:8) konnte der TSV nicht verteidigen, weil in der Schlussphase der ersten Hälfte auch Gäste-Keeper Christoph Dannigkeit mit mehreren starken Paraden auf sich aufmerksam machte. Dormagen nahm aber den kleinen Vorsprung dank des Treffers von Robin Doetsch zum 13:12 kurz vor dem Pausenpfiff mit in die Kabine. Einmal ging Wilhelmshaven nach dem Seitenwechsel noch in Führung, um in der 47. Minute nach Jonathan Eisenkrätzers verwandeltem Strafwurf erneut mit drei Treffern in Rückstand zu geraten. Doch auch nach dem 25:22 durch Markus Breuers Siebenmeter war die Partie weiter völlig offen. Der WHV glich mit drei Treffern innerhalb von zwei Minuten aus. Es folgten fünf Minuten, die es in sich hatten. Fulminant angefeuert von den Fans legte der TSV vor und ließ nichts mehr anbrennen. Für die Entscheidung sorgte schließlich Robin Doetsch mit dem 30:28.

„In der zweiten Halbzeit haben es uns die Wilhelmshavener schwieriger gemacht”, sagte Bohrmann. „Doch wir haben immer eine Lösung gefunden und mit großem Engagement dagegen gehalten. Da kann man verzeihen, dass der ein oder andere Schritt fehlte.” WHV-Coach Christian Köhrmann war mit dem Einsatz und der Laufleistung seines Teams zufrieden: „Doch 23 Fehlwürfe sind einfach zu viel.” Zudem ärgerten ihn vier Abprallertore.

TSV Bayer Dormagen - Wilhelmshavener HV 30:29 (13:12)

Dormagen: Bartmann (14 Paraden), Schmidt (n.e.); Blos, Genz (n.e.), Plaz (6), Linnemannstöns (n.e.), Eisenkrätzer (5/3), Breuer (6/4), Rudloff (1), Feindt, Preuss (1), Doetsch (4), Kübler (6), Köhler (1).
Wilhelmshaven: Dannigkeit (9 Paraden), Lüpke (bei fünf 7m); Maas (4), Warnecke (3), Lehmann, L. Kalafut (2/1), Auerswald (2), Vorontsev (5/1), Mertens (n.e.), D. Kalafut (1), O. Köhrmann (n.e.), Kozul (1/1), Schwolow (3), Drechsler (8).
Schiedsrichter: Dinges / Kirsch.
Zuschauer: 1132.
Zeitstrafen: 6:10 Minuten.
Siebenmeter: 10/8:5/3 (Breuer wirft einmal an die Latte, Eisenkrätzer einmal daneben - Bartmann hält gegen Vorontsev, L. Kalafut wirft an den Pfosten).
Spielfilm: 3:1 (8.), 7:7 (17.), 11:8 (13.), 12:12, 13:12 - 15:16 (34.), 17:16, 19:17, 22:19 (47.), 25:22 (53.), 25:25 (55.), 28:27 (59.), 29:27 (60.), 30:28, 30:29.