TSV Owschlag nimmt Punkte aus Altlandsberg mit
TSV Owschlag nimmt Punkte aus Altlandsberg mit
Sie wollten mit dem Kopf durch die Wand, die Altlandsberger Frauen. Das funktionierte aber nicht im Handball-Drittliga-Spiel gegen den TSV Owschlag. Es gab in der heimischen Erlengrund-Halle eine 28:30 (14:16)-Niederlage.
Warum? Das MTV-System hatte Fehler. „Abgesehen von den technischen Mängeln und den Fehlwürfen stimmte unser Angriffssystem nicht“, so Altlandsbergs Co-Trainerin Eveline Sellert. „Anweisung war es, das Spiel breit zu machen. So wie es die deutschen Handballer in ihrer letzten WM-Partie gegen Slowenien wieder erfolgreich taten. Aber was machen wir? Statt auf Außen und im halben Rückraum die Position zu halten, um die Abwehrspieler zu binden, rücken alle immer wieder Richtung Zentrum. Vor allem die vom rechten Flügel. Da hast du dann in der Mitte keinen Raum mehr, um das erfolgreiche Eins-gegen-Eins-Spiel zu versuchen oder in die Lücken zu stoßen.“
Evi Sellert sauer: „Dieses Problem haben wir im Training x-mal angesprochen. Aber bei einigen geht das offenbar in das eine Ohr rein und aus dem anderen raus…“ Die Folge: Das MTV-Zusammenspiel klemmte. Torerfolge resultierten oftmals nur durch Solo-Leistungen. Viktória Várkonyi (1:0, 2:3, 3:3, 4:5) war mit ihren Treffern in der Startphase praktisch Altlandsbergs Alleinunterhalterin. Hinten heraus gelang ihr sogar ein schönes Dreher-Tor von Linksaußen, das man beim Frauen-Handball selten sieht. Für schöne Aktionen – um mal einen Moment lang beim Positiven zu bleiben – wurde auch immer wieder an der Kreis-Mitte gesorgt. Da hatte Sylvia Kalina (5 Tore), die ausgemacht stark spielte, ein sicheres Vollstrecker-Händchen.
Insgesamt war das aber zu wenig für zwei Punkte gegen die Mannschaft aus dem Tabellen-Mittelfeld. Obwohl sich der MTV nach dem 8:13-Rückstand (23. Minute) mühte. Beim 21:21 (41.) durch die mit Rückenbeschwerden kämpfende Linda Mandelkow war der Ausgleich geschafft. Beim 24:22 (Sylvia Kalina/48.) strahlte die Deckenbeleuchtung in der „Erle“ plötzlich rosa-rot.
Der ungewöhnliche Zustand hielt allerdings nicht lange an. Weil der in den meisten Phasen des Spiels anständig kämpfende MTV sein Linie verließ. Und erneut in die bereits geschilderten Fehlermuster verfiel. Weil er sich auch durch unnötige Herausstellungen auch immer wieder selbst schwächte. Nach dem 25:25 (Manja Berger) knapp neun Minuten vor Schluss lagen Altlandsbergs Damen wieder permanent im Rückstand und verloren schließlich 28:30.
Woran lag es letztendlich? Viky Várkony, die zwar sechs Tore warf aber auch Probleme hatte, den Spielfluss in Gang zu halten, wusste kaum Rat: „Es lief nicht. Vielleicht auch deshalb, weil unsere Abwehr nicht so gut stand, wie wir es eigentlich können.“ Stimmt. Immer wieder tanze der TSV erfolgreich durch die MTV-Reihen. Das führte zu hängenden Köpfen bei den Damen in Grün-Weiß. Und zu Jubel bei den Gästen, die einen modernen, leichtfüßigen und schnellen Handball zeigten. Grandios Rückraumspielerin Franziska Peters mit ihren 14/7 Toren. „Sie machte ihr mit Abstand bestes Spiel dieser Saison“, freute sich TSV-Trainer Rainer Peetz. Wie dem auch sei. „Ich hatte den MTV jedenfalls stärker erwartet, zumal uns mit der fußverletzten Greta Stolley eine ganz wichtige Spielerin ausfiel“, so Owschlag-Trainer Peetz. „So mussten wir auf eine 5:1-Abwehr umstellen. Ich war erstaunt, wie abgeklärt das meine junge Mannschaft löste. Sophie Lütke ist so kaum ins Spiel gekommen. Das war wichtig und mit entscheidend.“
Nun heißt es beim Altlandsberger Team ganz schnell die gewonnenen Erkenntnisse zu verarbeiten und wieder richtig Gas zu geben. Mit einer solchen Gesamtleistung – so schön der eine oder andere Treffer auch war – ist am kommenden Sonnabend im nächsten Abstiegsduell beim Frankfurter HC kein Blumentopf zu gewinnen.
Altlandsberg mit: Wiehle, Hass; Wiechert 2, Lütke 4/1, Várkonyi 6, Schönfelder, Kalina 5, Fleck 5/4; Mandelkow 2, Berger 3, Weise 1.
Owschlag mit: Witt, Fasold; Ewert 5, Sievert 4, Peters 14/7, Treceziok 2, K. Rohwer 1, Meenke, H. Rohwer 3, Lyke, Küppers, Zadow 1.