TuS Volmetal freut sich auf Start in Korschenbroich
TuS Volmetal freut sich auf Start in Korschenbroich
„Es kribbelt schon“, gesteht Stefan Neff. Als der damals 25 Jahre junge Übungsleiter Ende November 2011 das Traineramt beim TuS Volmetal übernahm, war die 1. Mannschaft ein abstiegsgefährdeter Handball-Verbandsligist. Am kommenden Freitag tritt der Oberliga-Meister der letzten Saison erstmals in der 3. Liga West an. Vor dem Auftaktspiel, das die Neff-Truppe ab 20 Uhr beim TV Korschenbroich bestreitet, führte unsere Zeitung mit dem Erfolgscoach ein Interview.
Herr Neff, Sie sagen es kribbelt. Warum ist das so?
Stefan Neff: Weil Vorbereitung und Meisterschaft zwei verschiedene Dinge sind. Wir haben eine lange Vorbereitungszeit hinter uns, die letzten Tests sind absolviert, jetzt freuen wir uns alle, dass es los geht.
Das letzte Vorbereitungsspiel wurde am vergangenen Samstag mit 33:35 bei Oberligist ART Düsseldorf verloren. Wenn man das nackte Ergebnis betrachtet, könnte man meinen, dass Ihre Mannschaft nicht besonders gut für die Herausforderung 3. Liga gerüstet ist. . .
Jemand, der Wert auf Testspielergebnisse legt, könnte darauf kommen. Das war sicher kein Glanzauftritt von uns, besonders das Rückzugsverhalten hat mir nicht gefallen. Aber man darf den Ausgang dieser Partie nicht überbewerten, Wir haben auch gute Vorbereitungspartien hingelegt, beispielsweise beim Kronen-Cup oder dem Gewinn unseres eigenen Turniers. Insgesamt finde ich, dass wir uns relativ konstant präsentiert haben.
Oft ist es Trainern ganz lieb, wenn Schwächen aufgedeckt werden. Und den Spruch mit der misslungenen Generalprobe und der gelungenen Premiere kennt jeder. Glauben sie auch daran?
Ach, das weiß ich nicht. Ich möchte eigentlich immer gewinnen, auch in der Vorbereitung. Andererseits: Wenn man jetzt Reize setzt, um die Fehler abzustellen, ist die Aufmerksamkeit der Spieler wahrscheinlich größer als wenn wir mit zehn Toren in Düsseldorf gewonnen hätten.
Zum Auftakt geht es nach Korschenbroich zum Drittliga-Sechsten der vergangenen Saison. Wie haben Sie reagiert, als Sie von diesem schweren Start-Spiel erfahren haben?
Ich war ganz zufrieden, weil das eine Partie ist, in der wir gar nichts zu verlieren haben. Korschenbroich ist ein etablierter Drittligist und hat sich in der Vergangenheit meist im obereren Tabellenbereich bewegt. Ein Gegner, der uns aufzeigen wird wo wir stehen und woran wir arbeiten müssen. Wir haben überhaupt keinen Druck. Ich freue mich auf dieses Spiel.
Vor einem Jahr ist Ihre Mannschaft auch mit einem Auswärtsspiel am Freitagabend gestartet und hat die Oberligasaison mit einem spektakulären 27:19-Sieg bei der Ahlener SG eröffnet. Gegen etwas Ähnliches hätten sie wahrscheinlich nichts einzuwenden. . .
Natürlich nicht. Wir sind klarer Außenseiter, aber wenn der Gegner uns eine Chance bietet, dann werden wir da sein. Wir bereiten uns gut vor, überlassen nichts dem Zufall.
Auf Korschenbroich folgen mit Gummersbach/Derschlag II, Aurich, Longerich und Soest Gegner, die nicht so hoch eingeschätzt werden. Sind Sie ingesamt mit dem Startprogramm zufrieden?
Ich bin da total offen, wir müssen gegen alle Mannschaften zweimal spielen. Aber es stimmt schon: Irgendwann sollte man anfangen zu punkten. Das wollen wir so früh wie möglich versuchen.
Als „Dorfverein“ mit dem vielleicht kleinsten Etat in der 3. Liga - wie sehen Sie insgesamt die Chancen, den Klassenerhalt zu schaffen?
Es wird schwer, zumal wir vier Teams hinter uns lassen müssen, um auf der sicheren Seite zu sein. Weil aus der 2. Bundesliga fünf Mannschaften absteigen, bestreiten die Viertletzten der 3. Ligen eine Relegation. Aber es ist möglich, es zu schaffen.
Wer sind für Sie die Favoriten?
Meine Topfavoriten sind Krefeld und Neuss. Dahinter sehe ich Klubs wie Leichlingen, Schalksmühle/Halver, vielleicht noch Ratingen. Die Schalksmühler haben Geld in die Hand genommen und gute Jungs geholt.
Können sich die Fans des TuS Volmetal nach dem Dauerjubel der letzten Saison umgewöhnen?
Ich hoffe doch, dass es bei uns im Verein nicht nur Erfolgs-Fans gibt. Was uns hilft ist eine Fan-Kultur, die uns auch dann nicht aufgibt, wenn wir einmal drei, vier Spiele hintereinander verlieren. Die Mannschaft wird sich nie aufgeben.
Auch Korschenbroich verpatzt Generalprobe
Fünf Tage vor dem Punktspielstart gegen den TuS Volmetal verlor der TV Korschenbroich sein letztes Vorbereitungsspiel mit 27:32 gegen die HSG Krefeld. Der Die Rückraumakteure Markus Neukirchen und Tom Wolf fehlten verletzungsbedingt, ihr Comeback ist möglich. Korschenbroich lag schon mit 20:29 zurück.