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TV 05/07 Hüttenberg-Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson: „Ich bin auf die gesamte Mannschaft sehr stolz.“

19.12.2015
19.12.2015 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Ost · Von: pm verein

TV 05/07 Hüttenberg-Trainer Aðalsteinn Eyjólfsson: „Ich bin auf die gesamte Mannschaft sehr stolz.“

Adli, herzlichen Glückwunsch zum Kantersieg gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden! Wie geht es Dir?

Mir geht es gut, danke! Ich habe mich sehr, über die zuletzt gezeigten Leistungen meiner Mannschaft gefreut. Man fühlt sich viel besser, wenn man unter der Woche hart arbeitet und man immer wieder aufs Neue mit großartigen Leistungen der Mannschaft belohnt wird.

Du bist mit dem TV 05/07 Hüttenberg aktuell mit 30:0 Punkten souveräner Tabellenführer. Ihr habt die beste Abwehr und den besten Angriff dieser Liga. Gestützt werdet ihr von zwei starken Torhütern. Ihr stellt damit zurzeit sogar die beste 3. Liga Mannschaft in Deutschland. Hättest Du Dir das am Anfang der Saison zu träumen gewagt?

Das konnte man wirklich nicht voraussehen es ist auch keine Selbstverständlichkeit. Nach dem Abstieg musste sich meine junge Mannschaft um Tom Warnke, Dominik Mappes, Markus Semmelroth und Mario Fernandes in der 3. Liga erst mal etablieren. Dazu haben wir aber mit Matthias Ritschel und Fabian Schomburg zwei erfahrene und starke Torhüter. Auch viele andere Faktoren spielen hierbei eine große Rolle. Ein Rad muss dabei ins Andere greifen. Wichtig dabei ist es, vor allem auch Langzeitverletzte zu ersetzen. Das haben unsere Youngster mit Bravour gemeistert. Ich bin auf die gesamte Mannschaft sehr stolz.

Was kennzeichnet aus Deiner Sicht die 1. Männermannschaft des TVH besonders aus?

Die Jungs sind sehr motiviert und ziehen immer gut mit. Es ist eine homogene Truppe, die viel untereinander kommuniziert. Der Zusammenhalt wird dabei immer groß geschrieben. Der TVH als Verein liegt allen besonders am Herzen und so wird viel Eigeninitiative gezeigt. Spürbar bei jedem Training und vor allem beim Spiel. Da ist immer viel Herzblut dabei! Die Jungs identifizieren sich sehr stark mit dem Verein. Auch außerhalb des Spielfeldes wird viel unternommen. Ich kann alle in dieser Hinsicht nur loben, denn das ist in anderen Mannschaften nicht selbstverständlich.

Was ist das Besondere am TV 05/07 Hüttenberg?

Ich bin nun seit fast einem Jahr hier in Hüttenberg verantwortlich als Trainer und fühle mich sehr wohl. Besonders begeistert bin ich von dem vorbildlichen Zusammenhalt und dem familiären Umfeld. Lothar Weber, Martin Volk und Torsten Menges sind die Begleiter des „Hüttenberger Wegs“. Sie geben mir klare Strukturen vor und jeder ist mit viel Engagement und Herzblut dabei. Man geht wirtschaftlich keinerlei Risiken ein und versucht, mit wenig Mitteln, viel zu erreichen. Insgesamt schauen die Verantwortlichen um Lothar Weber immer „Stück für Stück“ weiter und man setzt sich dann realisierbare Ziele. Dass es dabei ruhig und sachlich zugeht, vereinfacht meinen Job als Trainer erheblich.

Du kennst die 2. Liga aus Deiner Zeit aus Eisenach so gut, wie Deine eigene Westentasche. Mit dem ThSV Eisenach bist du sogar in die 1. Bundesliga aufgestiegen. Was ist aus deiner Sicht, momentan der größte Unterschied zwischen der 2. und 3. Liga? Was hat sich seit der Eingleisigkeit der 2. Bundesliga besonders verändert?

Das Niveau der 2. Bundesliga ist seit 2009 und der Eingleisigkeit kontinuierlich gestiegen. Aktuell wird auch der Abstand zwischen 1. und 2. Bundesliga immer kleiner. Das sieht man vor allem an den Ergebnissen und den Tabellenständen der Aufstiegsmannschaften, wie den SC DHfK Leipzig und den TVB 1899 Stuttgart. Jeder kann im Prinzip jeden schlagen. Aber auch der TSV GWD Minden als Absteiger der 1. Bundesliga steht aktuell punktgleich mit dem Tabellenführer auf Platz 2 in der 2. Bundesliga. Sowohl in der 1. als auch in der 2. Bundesliga können sich die oberen acht Mannschaften niemals ausruhen. Das Leistungsfeld liegt ziemlich nah beieinander. Wenn man da zwei oder drei Spiele hintereinander verliert steckt man schnell im Tabellenkeller. In der 2. Bundesliga wird im Vergleich zur 3. Bundesliga körperlich robuster gespielt. Die Torhüter in der 2. Bundesliga zeigen ein hohes Maß an Qualität, fast schon so gut wie in der 1. Bundesliga. Da sehe ich persönlich einen großen Unterschied zur 3. Bundesliga.

Was ist für die Winterpause geplant?

Ab dem 22. Dezember haben die Spieler für 13 Tage offiziell trainingsfrei. Ich habe aber jedem Spieler für diese Zeit Hausaufgaben aufgegeben und einen individuellen Trainingsplan erstellt. Ab dem 4. Januar 2016 startet dann der Trainingsauftakt. In dieser Zeit werden wir 2-3 Trainingsspiele absolvieren. Weiterhin ist auch ein verlängertes Trainingswochenende (Trainingslager) in Hüttenberg geplant. Wir werden anfangs den Schwerpunkt auf Lauf- und Krafteinheiten legen, später dann wieder auf Taktik. Markus Semmelroth muss die trainingsfreie Zeit nutzen, um seine Knöchelverletzung auszukurieren und sein Sprunggelenk wieder fit zu bekommen. Er hat sich beim Spiel am Samstag gegen Nieder-Roden verletzt und musste sogar operiert werden. Ab dem 4. Januar stößt auch Neuzugang Tomáš Sklenák zur Mannschaft. Nach seiner Kreuzbandverletzung ist es unsere Aufgabe, ihn schnell ins Team zu integrieren.

Adli, nun mal zu Deiner Person: Du hast selbst auch Handball gespielt, Deine Karriere musstest Du aber vorzeitig wegen einer schweren Knieverletzung beenden. Auf welcher Position hast Du gespielt?

Ich habe auf Rückraum links, Rückraum Mitte und am Kreis gespielt. In früheren Jahren hatte ich mal einen russischen Trainer, bei dem haben wir damals mit doppelten Kreisläufern gespielt. Das hat mir sehr viel Spaß gemacht.

Was ist für Dich als Trainer wichtig, um Erfolg beim Handball zu haben?

Das sind viele Faktoren! Ein gutes Klima in der Mannschaft und im Verein sind dabei Grundvoraussetzung. Dazu kommt ein klares Konzept von Trainer und Verantwortlichen, welches auch von den Spielern umgesetzt werden kann. Ein weiterer Faktor ist die Deckungsarbeit. Im Training müssen dafür körperliche Voraussetzungen geschaffen werden. Aber auch die Spieler müssen ein gewisses Maß an Disziplin mitbringen, das fordere ich dann auch ein. Genauso muss man als Trainer den Spielern auch ihren individuellen Freiraum geben, damit sie ihre Kreativität im Spiel einbringen können. Wichtig für mich als Trainer ist es auch, junge Spieler zu fördern und zu Charakteren zu machen.

Wie sieht Dein ganz normaler Montag aus?

Das beginnt natürlich mit dem Aufstehen. Meine Frau und ich haben einen 2-jährigen Sohn, der am vergangenen Sonntag seinen Geburtstag feierte. Der ist immer früh wach. Ich bringe ihn morgens in den Kindergarten, danach frühstücke ich gemütlich mit meiner Frau. Anschließend schalte ich den PC an und schaue kurz über die Sportnachrichten. Später geht es dann weiter mit der Videoanalyse unseres Spiels vom Wochenende und den nächsten zwei bis drei kommenden Spielgegnern. Ich mache mir Notizen und erarbeite ein Trainingskonzept für die kommende Woche. Bei den Vormittagseinheiten gibt es ab Montag eine Krafteinheit, bei den anderen unter der Woche stehen dieses Mal Wurftraining und Taktik im Vordergrund. Am Abend um 17:45 Uhr treffen wir uns wieder. Zum Abschluss gibt es eine technische Analyse von unserem Spiel vom Wochenende.

Was sind Deine Hobbys?

Ich fahre gerne zusammen mit meiner Frau Ski-Alpin. Meine Frau war selbst Ski-Alpin Trainerin. Ansonsten gehe ich gerne reiten, mein Vater besitzt selbst 7 Pferde. Zum Erholen und Ausspannen gehe ich auch mal Angeln.

Was ist Dein Lieblingsessen?

Ich esse mit Vorliebe Rinderfilet.

Wo siehst Du den TV 05/07 Hüttenberg in 2016?

Wir müssen weiterhin hart an uns arbeiten. Jedes Spiel bleibt eine Herausforderung. Ich hoffe auf eine weitere positive Entwicklung. Natürlich hoffe ich darauf in 2016 wieder in der 2. Bundesliga spielen zu können. Das sind wir unseren Fans und unserem Umfeld einfach schuldig. Bis dahin sind noch 15 Spiele zu absolvieren und es kann noch viel passieren. Wir müssen den Fokus auf uns selbst legen, damit wir weiterhin erfolgreich bleiben. Alles andere kommt von selbst.

Welchen ganz persönlichen Wunsch hast Du für das Jahr 2016?

Ich möchte natürlich gesund bleiben und wünsche mir, dass es meiner Familie und mir gut geht. Weiterhin hoffe ich, dass die Unruhen rund um unseren Planeten bald ein Ende haben und es mehr Frieden geben wird.