TVK belohnt sich nicht Kirchzell verliert in Rödelsee
TVK belohnt sich nicht Kirchzell verliert in Rödelsee
Der TV Kirchzell verliert auch sein letztes Spiel vor der Winterpause. Beim Tabellenschlusslicht in Rödelsee unterlagen die Odenwälder nach einer starken ersten Hälfte am Ende mit 32:28 (14:18) und verbringen Weihnachten dadurch auf einem Abstiegsrang. Trotz aller Enttäuschung wird man sich aber nicht aufgeben und ab Januar zur Aufholjagd blasen. Erst hatten sie kein Glück, dann kam auch noch Pech dazu. So könnte man die Lage des TV Kirchzell nach dem Spiel in Rödelsee beschreiben.
Latte, Pfosten, abgefälschte Bälle und Abpraller verhinderten vor allem in der Schlussphase, dass der TVK wichtige Punkte holen konnte. Doch so einfach wollte es sich Trainer Gottfried Kunz nicht machen. "Wenn du hinten drin stehst und ein solches Spiel noch verlierst, ist die Enttäuschung natürlich groß. Vor allem weil wir richtig gekämpft haben. Aber wir müssen die Gründe unserer Situation und dieser Niederlage eindeutig bei uns suchen", so der Coach nach dem Spiel.
Was war passiert? Von Beginn an zeigten die Kirchzeller, dass sie im letzten Spiel vor Weihnachten noch einmal alles in die Waagschale werfen wollten. Vor allem die Abwehr agierte sehr beweglich. Teilweise wollte man sogar zu viel. "In einigen Aktionen bewegten wir uns übermotiviert und waren dadurch etwas unsortiert. Aber besser so, als anders herum", konnte Gottfried Kunz die Deckungsfehler seines Teams in Halbzeit eins durchaus verschmerzen. Denn vorne erwischte man bis dahin einen Sahnetag. Zuletzt fehlte immer die Durchschlagskraft, in Rödelsee sprachen 18 Treffer in 30 Minuten eine deutliche Sprache.
Die Gastgeber versuchten kompakt zu stehen, doch die Kirchzeller Angriffe waren sehr konsequent und die Abschlüsse effektiv. Lediglich einige Fehlversuche und ein Abstimmungsproblem in Überzahl waren hier zu kritisieren. Die 18:14-Führung war hochverdient. "Wir wussten, dass Rödelsee nun die Deckung umstellen wird und haben ein paar Dinge dazu besprochen. Vor allem wollten wir aber weiter Gas geben um die Führung zu behalten", so Gottfried Kunz zu seiner Halbzeitansprache.
Tatsächlich wechselten die Hausherren in eine 3:2:1- Formation. In den ersten Minuten fand man hier auch gute Lösungen und kam über André Göpfert und Max Gläser zu Toren. Beim Stand von 20:16 erhielt erst Philipp Klimmer und kurz danach Andi Kunz eine Zeitstrafe. Diese Momente nutzte der TSV um auf 19:20 ranzukommen. In der 38. Minute war alles wieder offen. Hauptsächlich war es aber hektisch. Es kam Stimmung in der Halle auf, weil Rödelsee dabei war, die Partei zu drehen. Kirchzell ließ sich anstecken und fand nicht mehr zum Rhythmus der ersten Hälfte. Die Aktionen wurden zögerlich, entsprechend stieg die Fehlerzahl. Kämpferisch stemmte man sich aber voll dagegen. Bis zur 52. Minute konnte der TVK den knappen Vorsprung verteidigen. Die nächsten Angriffe schloss man aber ohne Tor ab und Rödelsee kippte das Spiel mit drei Treffern in Serie. Von 25:26 ging es auf 28:26. Kirchzell kam in Überzahl, der Wurf aus dem Rückraum landete aber am Pfosten. Im Gegenzug kassierte man das 29:26. Zu allem Übel produzierte man in der Vorwärtsbewegung einen Wechselfehler und wurde folgerichtig mit einer Zeitstrafe belegt. Anstatt in der 56. Minute in Überzahl um den Anschluss zu spielen wechselte der Ballbesitz zu Rödelsee.
Im Spiel fünf gegen fünf markierte der 13 fache Torschütze Rok Setnikar gut dreieinhalb Minuten vor dem Ende das 30:26. Alle Versuche noch etwas zu bewegen, waren vergebens und Kirchzell musste die bittere 32:28- Niederlage quittieren.
Mit immer noch neun Punkten überwintert der TVK nun auf einem Abstiegsplatz. Drei Punkte beträgt der Rückstand aufs rettende Ufer bereits. Die Lage ist ernst. Verloren ist aber noch lange nichts. "Wir werden alles dafür tun um zurück zu kommen. Die Tage bis Weihnachten werden wir bereits dafür nutzen. Danach atmen wir etwas durch und beginnen im Januar die konsequente Vorbereitung auf die Rückrunde", schildert der Trainer seine Pläne. Hoffen dürfen die Odenwälder auch auf zwei Rückkehrer. Bei Mario Stark ist es wohl realistisch, dass er im Januar wieder einsteigen kann. Genaues werden aber erst die letzten Untersuchungen vor Weihnachten zeigen. Zudem kehrt Linkshänder Philipp Baier von seinem Studienaufenthalt aus Australien zurück. "Wir sind natürlich nicht so naiv zu glauben, dass dann alles von alleine läuft. Aber wir haben dann wieder mehr Alternativen. Jeder ist gefordert, sich voll einzubringen um das maximal mögliche rauszuholen", zeigt sich Gottfried Kunz kämpferisch. Vielleicht erkämpft sich der TVK dann auch das notwendige Glück zurück.
TVK: Vöhringer, Friedrich, Jörg; Mann 1, Göpfert 5, Kunz 10/3, Klimmer 7, Orlovsky 1, Corak, Polixenidis, Bauer 3, Gläser 1, Häufglöckner.