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Ungewissheit nach großem Umbruch: Saisonauftakt der Jung-Gallier zuhause gegen Pforzheim

25.08.2018
25.08.2018 · 3. Liga, Männer 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Ungewissheit nach großem Umbruch: Saisonauftakt der Jung-Gallier zuhause gegen Pforzheim

Nach einer langen und schweißtreibenden Vorbereitung geht es jetzt endlich los: Im ersten Spiel der neuen Saison empfängt Handball-Drittligist HBW Balingen-Weilstetten II die TGS Pforzheim n der heimischen SparkassenArena. Alles andere als ein leichter Aufgalopp das Team von Coach André Doster, zumal bereits ein Woche später das Derby bei Zweitligaabsteiger HSG Konstanz ansteht.

In der Vergangenheit waren diese Begegnungen geprägt von hoher Intensität und zumeist hart umkämpft. Letzte Saison musste sich der HBW II in der Vorrunde auswärts noch mit 26:30 geschlagen, im Rückspiel zuhause gelang dann ein deutliches 34:25. Besonders charakteristisch für die brisanten Aufeinandertreffen ist stets die unterschiedliche Philosophie und Kaderzusammenstellung: Auf Seiten der Goldstädter ist viel Routine zu finden, allen voran der Trainer und Weltmeister von 2007, Andrej Klimovets. Aber auch Top-Torjäger Florian Taafel, Außen Marco Kikillus oder Trainersohn Alexander Klimovets verfügen über reichlich Erfahrung. Zudem wurden vor Saisonbeginn mit Roy James sowie Patrick Zweigner zwei Spieler verpflichtet, die aus der Handballschmiede der Rhein-Neckar Löwen stammen.

Auf Seiten der Jung-Gallier ist viel jugendlicher Elan und Spielfreude zu verzeichnen. Einmal mehr verfügt Trainer Doster über einen Kader, der im Schnitt nur knapp über 20 Jahre alt ist. Nach der vergangenen Spielzeit musste man einige Spieler verabschieden, drei von ihnen – und das freut den Übungsleiter ganz besonders – in Richtung eigene erste Mannschaft: Lukas Saueressig, René Zobel sowie Keeper Jonas Baumeister schafften den Sprung in die 2. Bundesliga. „Ein Beleg für unsere ausgezeichnete Arbeit mit den jungen Spielern“, so Doster. Dass in Markus Dangers und Fabian Wiederstein beide Kreisläufer den Verein verlassen haben, schmerzt angesichts deren Klasse doch ziemlich, doch auch ihr Werdegang zeugt vom Erfolg des Balinger Weges, auf die Jugend und den eigenen Nachwuchs zu setzen: Dangers schaffte gar den Sprung in die Champions League zu Pfadi Winterthur.

Und so sind die Neuzugänge auch fast durchweg junge, erfolgshungrige Talente. Aus der eigenen A-Jugend rücken die Außen Dennis Fuoß und Moritz Schmidberger auf, die sogar noch ein weiteres Jahr in der Jugend spielen dürfen. Ebenfalls noch A-Jugend spielberechtigt ist der Neuzugang aus Söflingen, Áron Czakó, der aber zurzeit noch mit der ungarischen Jugendnationalmannschaft bei der EM in Kroatien am Ball ist. Ein Jahr älter ist der frisch gebackene slowenische U20-Europameister Tim Rozman, ebenso der deutsche Jugendnationalspieler Niklas Diebel, der aus Hannover-Burgdorf nach Balingen gekommen ist. Und auch Torwart Julian Malek, vom VfL Gummersbachan an die Eyach gewechselt, ist gerade erst der Jugend entwachsen. Diesen jungen Nachwuchshoffnungen soll auf und neben der Platte ein Routinier Stabilität verleihen: Abwehrchef Christoph Foth steckt mitten im juristischen Staatsexamen und beendet deshalb seine Bundesligalaufbahn und wird im Perspektivkader quasi der verlängerte Arm des Trainers auf dem Spielfeld.

Doch wo die junge Mannschaft tatsächlich steht, weiß aktuell auch der Trainer nicht wirklich: „Bei so einer jungen Mannschaft dauert die Entwicklung eigentlich über die gesamte Saison.“ Und auch wenn André Doster nach dem 31:31 im Test gegen den Schweizer Erstligisten Bern Muri feststellte, „wir sind auf einem guten Weg“ – was diese Ergebnisse letztlich wert sind, zeigen erst die Pflichtspiele. Aber weil „das den anderen vor der Runde genauso geht“, können er und sein Team voller Zuversicht in die 3. Liga starten. Diese wird in der neuen Saison noch ausgeglichener sein als bisher: Meister Kornwestheim verzichtete auf den Aufstieg, nahezu alle Vereine haben sch qualitativ verstärkt – und auch die Aufsteiger Willstätt und Baden-Baden sind mit ihren stimmungsvollen Heimarenen nicht zu unterschätzen. So hat der HBW II ungeachtet des hervorragenden fünften Ranges im Vorjahr auch diesmal das Ziel, den Klassenerhalt so schnell wie möglich zu erreichen. Fehlen werden dem Trainer beim Auftakt, Fynn Beckmann, der sich kurz vor dem ersten Spiel eine Bänderverletzung im Sprunggelenk zugezogen hat, und Áron Czako aufgrund seiner Europameisterschaftsteilnahme.