Union ’92 Halle verliert in Bad Salzuflen
Union ’92 Halle verliert in Bad Salzuflen
Frauenhandball-Drittligist HSG Union ’92 Halle unterlag beim Tabellenzweiten SC Bad Salzuflen 30:39 (17:21). Trainer Thiede sprach von einer „verdienten Niederlage“.
48,55 Tore fallen bei Spielen der 3. Liga im Durchschnitt. 26 davon werden von der Heimmannschaft erzielt. Wer auswärts 30 Mal trifft hat – statistisch gesehen – demnach gute Chancen auf einen Sieg. Auf die HSG Union ’92 Halle traf das gestern bei der SG Handball Bad Salzuflen nicht zu. Eine schwache Abwehrleistung brachte das Team von Steffen Thiede beim ostwestfälischen Dauerrivalen auf die Verliererstraße. „Egal, was wir in der Deckung versucht haben, es ist uns zu keiner Zeit gelungen, ein Stoppzeichen zu setzen“, fand Halles Trainer nach der Partie ehrliche Worte.
Den ersten Auswärtssieg der Saison verspielten die Gäste praktisch schon in der Anfangsphase der Partie. Vom Selbstvertrauen, das die Hallerinnen zuletzt in eigener Halle gezeigt hatten, war wenig zu sehen. Trotz der vergleichsweise kurzen Anreise wirkte die Union schläfrig und lag nach knapp sieben Minuten mit 2:6 im Hintertreffen. „Diesem Rückstand sind wir die ganze Zeit hinterhergelaufen. Das hat enorm an den Kräften gezehrt“, resümierte Thiede. Mit zunehmender Spieldauer kristallisierte sich zudem ein Problem auf der Torhüterposition heraus: Magali Werft plagten Rückenschmerzen, sie bekam kaum einen Ball an die Hände. Weil die etatmäßige Nummer eins Mareen Stüker ebenfalls verletzt ist und nur als Betreuerin auf dem Spielberichtsbogen stand, musste Nina Köhne ab der 22. Minute zwischen die Pfosten. Die Nachwuchskeeperin aus der zweiten Mannschaft wurde von ihren Vorderleuten aber zu oft im Stich gelassen, um der Partie eine Wende geben zu können.
Nutznießerinnen der Haller Defensivlücken waren vor allem Kathrin Hill und Nina Jacobkersting. Die beiden Rückraumroutiniers übten über 60 Minuten unerhörten Druck auf die HSG-Abwehr aus, erzielten mit 13/2 (Hill) und acht (Jacobkersting) Toren gemeinsam über die Hälfte der Treffer ihrer Mannschaft und setzten ihre Mitspielerinnen immer wieder in Szene – beeindruckend.
Weil Bad Salzuflen „zehn Prozent galliger und spielwitziger“ (Thiede) auftrat als die Union, ging es am Ende nur noch um die Frage, ob auch die 40-Tore-Marke fällt. Das verhinderte Nina Köhne mit zwei schönen Paraden. Wirkliche Freude darüber kam im Haller Lager aber nicht mehr auf.
Bad Salzuflen: Sauer (1.-60.), Kroemker, Schwarz (beide n.e.); Hill (13/2), Jacobkersting (8), Huch (5), Lippert (5), Pallas (4), Brilka (4), Lippert, Reuschel, Homovics, Jorgensen Ravn, Ilyes, Henke.
Halle: Werft (1.-22.), Köhne (22.-60.); Löbig (7), Thiede (7/4), Fräßdorf (4), Seegers (4), Meyer (3), Sommer (2), Westernströer (2), Bergmann (1), Südmersen (n.e.).
Zeitstrafen: 5:6 – Huch (2), Brilka (2), Reuschel; Löbig (2), Fräßdorf, Sommer, Westernströer, Meyer.
Siebenmeter: 2/2:4/3 – Thiede an den Pfosten.
Schiedsrichter: Berning/Thiemann (Steinfurt).
Zuschauer: 200.