VfL spielt gegen Junglöwen stark auf
VfL spielt gegen Junglöwen stark auf
Was für ein Abend, was für ein Publikum, was für eine Stimmung: Am vergangenen Samstag empfing das Team von Till Fernow mit den „Junglöwen“ der SG Kronau/Östringen 2 das mit Abstand angriffsstärkste Team der Südstaffel der dritten Liga. Fernow erwartete ein schnelles und torreiches Spiel – er sollte ein weiteres Mal Recht behalten, denn den Zuschauern wurden in den sechzig Minuten 65 Tore geboten. Das bessere Ende hatte das Heimteam mit 34:31 (16:13) für sich.
Das erste Spielviertel verlief noch ausgeglichen, wobei zuerst die Gäste immer ein Tor vorlegten, ab dem 3:2 (7.) hatte aber der Gastgeber um dessen starken Keeper Simon Tölke die Nase immer etwas vorne. In der 16. Minute legte der VfL durch Lu-kas List und Marc Breckel erstmals auf zwei Tore (8:6) vor, ehe die badischen Gäste bis zur 24. Minute wieder auf 10:10 ausgleichen konnten. Simon Tölke hat zu diesem Zeitpunkt schon eine Quote von knapp 40 % an gehaltenen Würfen – zudem verfehlte in der Folge der eine oder andere Gästewurf das VfL-Tor. Dies nutzte der VfL, der vor 1 000 Zuschauern den Druck hoch hielt und von Daniel Schliedermann, der nach einer Verletzung von Timo Wolf in der 13. Minute dessen Position als Spielmacher einnahm, zur 16:13 Pausenführung geführt wurde.
Auch in der zweiten Hälfte wurde das muntere Tore werfen weitergeführt, die Gäste konnten beispielweise in der Abwehr nie den Zugriff auf die Pfullinger Angreifer bekommen, wie SG-Trainer Klaus Gärtner in der Pressekonferenz feststellte. So kamen die Gäste zwar durch Fehler im VfL-Angriff bis zur 38. Minute wieder auf 20:18 heran, nach knapp fünfzig Spielminuten führte der VfL aber bereits mit 27:22, was die Halle fast wie in der Aufstiegssaison brodeln ließ. Gute drei Minuten vor Spielende führte der VfL durch Marc Breckel, dem erfolgreichsten VfL-Akteur an diesem Abend, gar mit sieben Toren (34:27) – in der verbleibenden Spielzeit konnte aber kein Angriff der Echaztäler den Weg ins Gästetor finden, was zur Ergebniskorrektur und dem letztendlichen 34:31-Sieg führte. Knapp zwei Minuten vor Ende versuchte Gästespieler Roy James einen Gegenstoßversuch von Marc Breckel zu unterbinden, was dazu führte, dass beide den Zuschauern in der ersten Reihe so nahe kamen, dass eine kleine Pfullinger Unterstützerin kurzzeitig durch Mannschaftsarzt Dr. Ulrich Dobler behandelt werden musste.
Gästetrainer Gärtner glaubte in der zweiten Halbzeit als man wieder auf 20:18 „schon aus Berufswegen“ daran, dass man noch die Wende einleiten könne. „Aber seine junge Mannschaft habe auch durch das Pfullinger Publikum gehörig unter Druck gestanden“. Sein Gegenüber Fernow lobte neben den starken Simon Tölke (15 Paraden) und Marc Breckel auch Lukas List, der wie Breckel und Christian Jabot an diesem Abend die volle Spielzeit auf dem Feld stand. Weiter lobte er das Kollektiv, wie einer für den anderen in die Bresche springe, so nach dem frühen Ausfall von Timo Wolf während und dem verletzungsbedingten Ausfall von Robin Keupp schon vor der Partie. Am Samstagabend wurde der VfL zudem durch gut 50 Flüchtlinge (aus Syrien, dem Irak, Afghanistan, Niger, Nigeria und Gambia) die im Landkreis Reutlingen unterge-bracht sind, unterstützt. Viele von ihnen waren das erste Mal beim Handball – aber sofort Feuer und Flamme für diesen Sport.
Am kommenden Samstag gastiert der VfL beim Tabellenelften TV Hochdorf. sege So spielte der VfL: Simon Tölke, Daniel Schlipphak, Daniel Schliedermann (4), Timo Wolf (1), Christoph Klusch, Marc Breckel (9), Moritz Hipp (1), Micha Thiemann (2), Christian Jabot (6/3), Julian Reinhardt, Jonas Friedrich, Maximilian Hertwig (1), Nico Hiller (4), Lukas List (6/1), Till Fernow, Dr. Ulrich Dobler, Barbara Müller.