Vier Spiele mit Licht und Schatten für Aufsteiger Volmetal
Vier Spiele mit Licht und Schatten für Aufsteiger Volmetal
Einen Tag zum Ausruhen hat Stefan Neff seiner Mannschaft dann doch mal gegönnt. „Die Jungs haben am Montag wirklich frei“, sagte der Trainer des TuS Volmetal, des souveränen Westfalenmeisters und Aufsteigers in die 3. Liga West, nachdem er seiner Mannschaft am Samstag und Sonntag eine Phase mit allerhöchster Intensität gegönnt beziehungsweise verabreicht hatte. Doch die Resultate nach diesen insgesamt 220 Handball-Minuten interessierten den 28-Jährigen nur am Rande. „Es war vor einem Jahr ja auch so, dass unsere Ergebnisse in der Vorbereitung nur teilweise stimmten“, sagte er. Was folgte, ist bekannt: eine herausragende Saison in der Oberliga Westfalen.
Teil eins des Programms vor dem freien Volmetaler Montag waren zwei Fast-Heimspiele – in der Enervie-Arena beim VfL Eintracht Hagen vor gerade mal 100 Zuschauern. Zunächst unterlag der TuS den Zweitliga-Aufsteiger nach einer starken ersten Halbzeit mit 15:26 (10:10), ehe er sich gegen die Oberliga-Mannschaft des VfL Eintracht mit 23:17 (11:8) behauptete, nachdem er schon mit 22:14 vorne gelegen hatte. „Meine Mannschaft hat den Charaktertest bestanden“, sagte Stefan Neff nach der zweiten Zweimal-25-Minuten-Partie des Tages.
Als dann am Sonntag noch mehr die Sonne brannte, hätten sich die Spieler des TuS Volmetal lieber ein Sonnen- als ein Walram-Bad gegönnt. Die hohe Intensität des Wochenendes und wohl auch der vergangenen Tage war nicht zu übersehen. Und im Auftaktspiel reduzierte sich das Personal des Hagener Drittliga-Aufsteigers recht zügig um einen weiteren Mann: Thimo Kirsch, der linke Rückraum-Spieler, musste wegen einer Hüftverletzung passen, die ihm bereits am Samstag zu schaffen gemacht hatte.
Stefan Neff war aber nicht bereit, die 25:29 (12:4)-Niederlage gegen den Oberligisten HSG Menden-Lendringsen an dieser Tatsache festzumachen, obwohl „uns das viel Energie in der Abwehr gekostet hat“, wie er sagte – und auch nicht daran, dass Torwart Sydney Quick (hartnäckige Fersenstauchung), Jan Stuhldreher (nach Patellasehnen-Operation im Aufbautraining und wohl frühestens im Oktober zurück), Dennis Domaschk (Urlaub) sowie Thomas Kersebaum fehlten, der mit dem BC Sanddevils Minden Deutscher Beachhandball-Meister geworden ist. „Ich finde es gar nicht dramatisch, dass wir verloren haben. Aber die Art und Weise hat mir nicht gefallen“, erklärte der TuS-Trainer. „Wir kassieren drei Gegentore, weil wir mit Schiedsrichter-Entscheidungen nicht einverstanden sind, und wir verwerfen zwei Siebenmeter ganz lässig.“ Es liefen die Minuten 54 und 58, als Niklas Polakovs und Kevin Herzog an Mendens Torwart Rico Witt scheiterten.
Wer weiß? Hätte Niklas Polakovs getroffen, wären die Volmetaler auf einen Treffer herangekommen, auf 22:23. So aber blieb es beim 23:21 für die HSG Menden-Lendringsen, die anschließend für die Entscheidung sorgte, als sie auf 26:21 davonzog. Stefan Neff nahm dann zwar noch eine Auszeit und stellte auf eine 5:1-Deckung um, ändern konnte er mit dieser Maßnahme am Spielausgang jedoch nichts mehr. Und seine Unzufriedenheit hielt sich letztlich auch in Grenzen. „Mit vier gegen einen guten Oberligisten in dieser Phase der Vorbereitung zu verlieren, ist nicht schlimm“, sagte er.
Reichlich Mühe hatte der TuS Volmetal dann auch in seinem inzwischen vierten Spiel des Wochenendes, dem 37:29 (18:14) über den SuS Oberaden aus der westfälischen Verbandsliga-Staffel 2. „Man hat gesehen, dass die Oberadener frischer waren“, sagte TuS-Coach Stefan Neff. Und dieser SuS schaffte beim 20:20 tatsächlich wieder den Ausgleich, ehe die Volmetaler die Weichen auf Sieg stellten. Kevin Herzog, der in dieser Partie zehnmal erfolgreich war, mit drei Gegenstoß- und Dominik Domaschk mit zwei Rückraum-Treffern erhöhten auf 25:20. „Das hat mir gut gefallen, dass wir in der Abwehr noch eine Schippe draufgelegt und mit acht gewonnen haben“, sagte Stefan Neff.
Aber was wäre, wenn sich Kevin Herzog wie beim 25:20 am Sonntag auch am 28. August zum Drittliga-Saisonstart beim TV Korschenbroich einen Rückhandwurf als Gegenstoß-Abschluss leistete? „Das war auch die erste Frage auf der Bank: Was hätte Stefan gemacht, wenn der nicht drin gewesen wäre?“, erzählte der Volmetaler Trainer, der das Abenteuer 3. Liga mit seinem Team am 28. August (Freitag, 20 Uhr) beim TV Korschenbroich starten wird. Und? „Ich hätte ihn hier ausgezogen.“ So aber konnte Kevin Herzog ganz in Ruhe duschen, als die HSG Menden-Lendringsen dieses Dreier-Turnier durch einen 35:25 (15:11)-Sieg gegen den SuS Oberaden für sich entschied.