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Zuschauer kommen auf ihre Kosten - SG Nußloch macht es 40 Minuten lang spannend

18.10.2016
18.10.2016 · 3. Liga, Staffel Süd · Von: pm verein

Zuschauer kommen auf ihre Kosten - SG Nußloch macht es 40 Minuten lang spannend

Der längere Atem der SG Nußloch hat wieder einmal den Unterschied ausgemacht. Nach einer umkämpften ersten Halbzeit distanzierte die SGN den HC Oppenweiler/Backnang im zweiten Abschnitt schnell. Am Ende sprang ein klarer 32:23-Erfolg für die Hausherren heraus.

„Es waren zwei Grundverschiedene Halbzeiten“, stellte Gäste-Trainer Matthias Heinicke fest – Gegenüber Christian Job wurde noch deutlicher: „Wir haben nur durch Glück bei den Abprallern die Möglichkeit gehabt, mit einer Führung in die Kabine zu gehen.“ Dennoch sah der Coach auch etwas Positives. „Es lohnt sich für die Zuschauer immer, zu uns zu kommen. Sie kommen immer auf ihre Kosten“, erklärte er – auch wenn ihm das nicht unbedingt recht ist: „Ich bräuchte das zwar nicht immer, aber wenn es euch gefällt, dann bitte.“

Es war ein heißer Kampf zwischen der SG und dem HC. Sven Grathwohl, der Keeper der Gäste, konnte bereits früh in der Partie ein Liedchen davon singen. Bei einer 2:1-Führung parierte er einen Wurf von Simon Kuch, sprang dann dem Abpraller hinterher. Nußlochs Kevin Bitz war allerdings schneller, krachte danach mit Grathwohl zusammen, der mit einem geschwollenen Auge raus musste. Am Spiel änderte das wenig, es blieb hart umkämpft. „Wir waren hochkonzentriert“, urteilte Heinicke über die erste Halbzeit: „Haben unsere Angriffe gut ausgespielt.“ Immerhin, nach 18 Minuten erzielte Jochen Geppert das 10:9 und damit die erste SGN-Führung. Christian Buse legte einen weiteren Treffer nach und vollendete den 4:0-Lauf. Die Blauen wurden minütlich besser, erarbeiteten sich bis zwei Minuten vor dem Seitenwechsel eine 18:14-Führung.

Dann wurde es ungemütlich. Oppenweiler nutzte die Hektik besser und schloss bis auf ein Tor auf. „Mit ein bisschen mehr Glück gehen wir nicht mit einem Rückstand in die Halbzeit“, wusste Heinicke. Doch eben dieses Glück war dem HCOB heute nicht hold. Ein Gefühl, das auch Nußlochs Keeper Marco Bitz kannte. Er bekam im ersten Abschnitt nur wenig zu fassen, musste 17 Gegentreffer hinnehmen. „Marco tat mir ein bisschen Leid“, gab auch Job zu, der seinen Schlussmann in Schutz nahm: „Es ist immer ein Zusammenspiel zwischen Abwehr und Torhüter und in der ersten Hälfte haben wir nicht so gut gedeckt wie in der zweiten.“ Eine Einschätzung, die auch Bitz' Torwartkollege Fabian Lieb teilte, der mit nur sechs Gegentoren zum Spieler des Spiels avancierte: „Da war viel zu wenig Aggressivität.“

Die Schwächephase der Hausherren ermöglichte es den Gästen, das Defizit zur Pause gering zu halten – die beste Ausgangslage für eine spannende zweite Hälfte. Genau das sahen die Zuschauer in der Olympiahalle. Auf jeden Ausgleich Oppenweilers folgte die erneute Führung der Gastgeber. Versagten dem HCOB dagegen die Nerven, kamen auch die Blauen nicht zum gewünschten Erfolg. Erst nach 42 Minuten erzielte Geppert das 21:19 – ein wenig Luft zum Atmen für die SGN. Es war genau das, was sie gebraucht hatten. „Wir haben das 40 Minuten lang gut gemacht“, so Heinicke: „Aber Nußloch ist so stark, dass man sich keine Fehler erlauben darf.“ Zum Beweis legte die SGN gleich fünf weitere Treffer nach – die Vorentscheidung. „In der zweiten Halbzeit waren wir aggressiver, haben besser gedeckt“, erklärte Job – der starke Torhüter Lieb ergänzte: „Wir haben eine Schippe draufgelegt und verdient gewonnen.“

SG Nußloch: M.Bitz, Lieb 1; Kuch 2, Körner, Crocoll 1, Fehringer, Geppert 5, Freudl 4/1, Rigterink 2, Schmitt 3, Buse 2, K.Bitz 7, Ganshorn 5, Pauli.

HC Oppenweiler-Backnang: Grathwohl, Fink; F. Schöbinger 2, Röhrle 1, Godon 1, Hold 5, Sigle, Hellerich, J. Frank 3, P.Schöbinger 2, Kuhnle 5, F. Frank, Maurer 4, Köder.