Zweibrückens Jerome Müller kehrt mit einem Bluterguss im Knie vom Nationalteam zurück

Der Sparkassen-Cup in Merzig, der getrost als inoffizielle Europameisterschaft der A-Jugendhandballer bezeichnet werden kann, war irgendwie auch ein Familientreffen des SV 64 Zweibrücken: 13 Junglöwen waren dabei – zwei, nämlich Björn Zintel und Jerome Müller, standen in der deutschen Nationalmannschaft, die sich im Finale Dänemark mit 25:30 (15:18) beugen musste, und elf weitere in der Saar-Auswahl, die jedoch ob der hochkarätigen Konkurrenz chancenlos war und das Turnier auf dem achten und letzten Rang beendete. „Natürlich sind wir stolz darauf, dass so viele unserer Spieler für diese Maßnahme nominiert wurden“, sagt Stefan Bullacher, der Zweibrücker Jugendkoordinator und Trainer des Drittliga-Teams. „Und sicher ist es auch alles andere als selbstverständlich, dass mit Björn und Jerome zwei unserer Spieler erneut in der Nationalmannschaft spielen durften.“

Allerdings macht der 46-jährige Löwen-Coach kein Geheimnis daraus, dass dieser Sparkassen-Cup seine Trainingsplanungen deutlich beeinflusst hat. Eine echte Vorbereitungsphase im Hinblick auf den Start der zweiten Saisonhälfte in der 3. Liga West – der SV 64 startet am 10. Januar (Samstag, 19.30 Uhr) beim TV Korschenbroich – konnte beziehungsweise kann nicht stattfinden. Zumal sich Linkshänder Jerome Müller in Merzig eine Verletzung am linken Knie zugezogen hat und am Finaltag schon gar nicht mehr mitwirken konnte. Der 18-Jährige musste sich deshalb am Dienstag sogar einer MRT-Untersuchung unterziehen – mit einem doch recht beruhigenden Ergebnis. „Zum Glück ist es nur ein Bluterguss, die Bänder und Knochen sind heil geblieben“, sagt Jerome Müller.

Indes behindert Björn Zintel, der die DHB-Auswahl als Kapitän aufs Feld führte und vor allem im Halbfinale gegen die Schweiz (26:22) sowie im Endspiel zu überzeugen wusste, eine Fußverletzung. Während Erik Pohland Rücken-Probleme zu schaffen machen, haben sich Philipp Hammann und Nils Wöschler einen Magen-Darm-Virus eingefangen, und Robin Egelhof musste wegen der eingeschränkten Personalsituation der Auswahl des Handballverbandes Saar zwei Tage komplett durchspielen und wurde deshalb von Stefan Bullacher vom Training der Drittliga-Mannschaft am Dienstag befreit. „Hinzu kommt“, erklärt der Löwen-Trainer, „dass mit Aris Wöschler und Kubo Balaz ja auch noch zwei weitere Spieler verletzt sind.“

Die deutsche Auswahl, die ihr Auftaktspiel auch dank der sechs Treffer von Jerome Müller mit 25:20 gegen die Niederlande gewann, sicherte sich anschließend dank der Erfolge über Island (27:18) und gegen Tschechien (23:15) den Gruppensieg. Schmerzhaft war die Tschechien-Partie für Björn Zintel, der umgeknickt war, aber dennoch am Finaltag auflief und dabei auf zwölf Treffer kam – sieben gegen die Schweiz sowie fünf gegen Dänemark. Und die Niederlage im letzten Spiel des Turniers „ging völlig in Ordnung“, meinte Jerome Müller, der wegen seiner Knieverletzung nur noch Zuschauer war. „Die Dänen waren stark“, sagte er, „und hatten uns wirklich gut im Griff.“

Für die Saar-Auswahl, der vier Nationalspieler fehlten – neben den Zweibrückern Björn Zintel und Jerome Müller auch Michael Schulz und Lars Weisgerber von der HG Saarlouis –, waren die Nationalmannschaften allesamt eine Nummer zu groß. In der Gruppenphase setzte es Niederlagen gegen die Schweiz (11:27), gegen Dänemark (15:27) und gegen Polen (18:28), während es am Finaltag im Spiel um Platz sieben ein 20:25 gegen Island mit sieben Treffern des Zweibrückers Erik Pohland gab. „Wir haben uns leider als Mannschaft nicht gefunden“, sagte dieser. „Ich hatte aber auch den Eindruck, dass die Nationalmannschaften im Hinblick auf die im Sommer anstehende WM in diesem Jahr mit ihren stärksten Spielern angetreten sind.“ Neben Erik Pohland gehörten von den Zweibrücker Junglöwen die Torhüter Yannic Klöckner und Benedikt Berz sowie Nils Wöschler, Philipp Hammann, Patrick Bach, Tom Grieser, Niklas Bayer, Robin Egelhof, Sebastian Mathieu und Patrick Bach zur Auswahl des Handballverbandes Saar.