„Dreimal tolle Moral gezeigt“ - Groeners Bilanz des Vier-Länder-Turniers

Drei knappe Spiele, ein Sieg, zwei Niederlagen - das war die Bilanz der DHB-Frauen beim Vier-Länderturnier im spanischen Alicante am vergangenen Wochenende, das der Gastgeber am Ende gewann. Dank eines Tores von Alicia Stolle mit der Schlusssirene gewann die Mannschaft von Bundestrainer Henk Groener zum Abschluss am Sonntag mit 28:27 gegen Polen, nachdem man zuvor mit 19:20 gegen Brasilien und 20:22 gegen Spanien verloren hatte.

Groeners Bilanz der gesamten ersten Vorbereitungswoche fällt positiv aus: „Zum Start unseres Lehrgang waren einige Spielerinnen krank oder angeschlagen. Wir konnten erst am Freitag in kompletter Besetzung trainieren, daher haben wir die Belastung bei allen drei Spielen auch verteilt“, sagte der Niederländer. Einen besonderen Dank richtete er daher an die sechs Spielerinnen, die beim Lehrgang dabei waren, nicht aber zum EM-Kader gehören: „Sie haben sich ganz toll in den Dienst der Mannschaft gestellt. Das zeigt auch die tolle Atmosphäre, die wir im Team haben.“

Luisa Schulze und Dinah Eckerle waren erkältet angereist, Alicia Stolle laborierte zum Lehrgangsstart an den Folgen einer Gehirnerschütterung, Alina Grijseels kam angeschlagen vom Europapokalspiel in Craiova - nun aber sind alle wieder fit.

Am Montag hatten alle Spielerinnen frei, können die Köpfe freibekommen. Am Dienstag wird dann nochmals in Alicante trainiert, ehe es am Mittwoch von Valencia über Paris in den EM-Spielort Brest geht, wo am Samstag (1. Dezember, 15 Uhr) das erste EM-Spiel gegen Titelverteidiger Norwegen ansteht. Die weiteren Partien der Vorrundengruppe D in Brest sind am Montag, 3. Dezember (18 Uhr) gegen Rumänien und am Mittwoch, 5. Dezember (18 Uhr) gegen Tschechien. Die ersten drei Mannschaften qualifizieren sich für die Hauptrund ein Nancy, nehmen die Punkte gegen die ebenfalls qualifizierten Mannschaften mit. Alle Spiele werden von Sportdeutschland.TV via dhb.de/live gezeigt.

Henk Groener blickt optimistisch auf die EM: „Wir hatten in Alicante drei enge Spiele, größtenteils waren alle vier Mannschaften auf Augenhöhe. Unsere Mannschaft hat sich in dieser Woche toll entwickelt, ist fitter geworden. Die Abwehr stand in allen drei Spielen gut, wir müssen allerdings noch mehr aus dem Tempospiel machen und im Positionsangriff noch effektiver werden. Da war die Fehlerquote manchmal noch zu hoch. Was die Mannschaft aber insgesamt ausgezeichnet hat, ist die tolle Moral, sie hat sich immer als Einheit präsentiert und hat nie aufgegeben. Zudem sind wir von Spiel zu Spiel immer besser geworden.“

Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Kapitänin Kim Naidzinavicius wurden viele Optionen im Angriff getestet, sei es mit den jungen Alina Grijseels oder Mia Zschocke oder mit dem Duo Xenia Smits/Emily Bölk im zentralen und linken Rückraum. „Alle haben ihre Sache gut gemacht, wir müssen das jetzt noch festigen bis zum Start der EM“, sagt Groener: „Es war ganz wichtig fürs Selbstvertrauen, dass wir das finale Spiel gegen Polen gewonnen haben. Speziell freut es mich, dass Alicia Stolle nach ihrer zehntägigen Trainingspause so stark aufspielte und das entscheidende Tor machte.“