„Nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“ – Stimmen zum Remis gegen Litauen
„Nicht umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten“ – Stimmen zum Remis gegen Litauen
Nach einem 17:23 noch 26:26 – die Biegler-Ladies haben zum Start in die EM-Qualifikation gegen Litauen ein Kämpferherz bewiesen und noch ein Remis erreicht. Richtig zufrieden war aber niemand – die Stimmen zum Spiel:
Bundestrainer Michael Biegler: Wir haben bei weitem nicht das umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten. Ein Sieg wäre unverdient gewesen, das habe ich der Mannschaft auch gleich nach dem Spiel gesagt. Das war ein glücklicher Punkt. Wir haben noch viel zu tun. Das System der Mannschaft scheint fragiler zu sein, als wir es gedacht haben. In der Abwehr waren wir nicht aggressiv genug, wir haben nicht die richtige Einstellung gefunden. Nun haben wir wenig Zeit, um uns auf die Türkei vorzubereiten. Aber wenn scheinbar nichts mehr geht, kommt die Mannschaft wieder. Fünf Minuten vor dem Ende, als wir mit vier Toren hinten lagen, geben wir nicht auf, sondern gleichen noch aus. Das hat gezeigt, was die Mannschaft physisch draufhat. Unser Ziel muss es aber sein, dass wir eine solche Leistung ab der ersten Minute abrufen. Das werden wir dem Team mit auf den Weg geben müssen.
Wolfgang Sommerfeld, DHB-Sportdirektor: Besser jetzt ein solches Spiel als später bei der WM. Vielleicht braucht es solch massive Impulse wie heute, um die Ladies auf den Weg zu bringen.
Emily Bölk vom Buxtehuder SV (traf in der zweiten Halbzeit gegen Litauen sechsmal): Zur Halbzeit lagen wir hinten – und dann konnte es quasi nur noch bergauf gehen. In den ersten 30 Minuten waren wir nicht aggressiv genug – und haben nicht unbedingt das auf das Spielfeld gebracht, was wir in der vergangenen Woche trainiert haben. In der zweiten Spielhälfte haben wir dann alles in die Waagschale geworfen. Wenn man eine Halbzeit auf der Bank sitzt, dann wartet man nur darauf, der Mannschaft helfen zu können. Leider hat es nicht zu mehr als zu einem Remis gereicht.
Angie Geschke, Lokalmatadorin vom VfL Oldenburg: In der ersten Halbzeit haben wir nicht richtig Zugriff auf die Begegnung bekommen. Das hat sich in der zweiten Halbzeit mit der offensiveren Abwehr geändert. Dickes Kompliment an das Publikum in Oldenburg. Als wir Unterstützung brauchten, war die Halle da.
Bo Milton Andersen, Trainer Litauen: 55 Minuten lang haben wir das Spiel kontrolliert, dann kamen die Probleme. Die deutsche Mannschaft und die Fans haben uns dann Stress bereitet, in der Schlussphase war Deutschland richtig stark. Dennoch ist das ein richtig großes Ergebnis für unsere neue, junge Mannschaft. Es war ein überragendes Spiel und wir hatten unseren Plan bis kurz vor dem Ende umgesetzt. Dann waren wir müde und die kurze Deckung brachte uns aus dem Konzept. Vielleicht war auch ein bisschen Angst dabei.