Bundestrainer Jensen: „Wir brauchen in Trier jede Unterstützung”
Bundestrainer Jensen: „Wir brauchen in Trier jede Unterstützung”
Am vergangenen Wochenende hat auch die neue Saison der Frauen-Bundesliga begonnen, an diesem Donnerstag steht mit der Partie des HC Leipzig gegen den TSV Bayer 04 Leverkusen (ab 19.30 Uhr als Livestream unter www.hbf-video.net) das nächste Spitzenspiel an. Für Bundestrainer Heine Jensen gute Gelegenheiten in Hülle und Fülle, sich über den Leistungsstand seiner Nationalspielerinnen zu informieren. Noch vor der Weltmeisterschaft in Serbien (6. bis 22. Dezember) geht es um die Qualifikation für die EURO 2014. Erster Gegner wird am Mittwoch, 23. Oktober, in der Arena Trier ausgerechnet Rekordweltmeister Russland sein (Anwurf 19.30 Uhr, Infos zum Vorverkauf). Das Rückspiel findet bereits am Sonntag, 27. Oktober, in Astrachan statt.
Welche Eindrücke haben Sie in dieser Saison bereits gewonnen?
Jensen: Es ist natürlich noch ein sehr früher Zeitpunkt für grundsätzliche Aussagen, aber ich bin sehr froh, dass bis auf Kim Naidzinavicius alle Nationalspielerinnen verletzungsfrei durch die Vorbereitung gekommen sind. Sie brauchen jetzt in den kommenden Wochen viele Spiele auf hohem Niveau, um gut auf die schweren Vergleiche mit Russland vorbereitet zu sein. Heute Abend beim Spiel Leipzig gegen Leverkusen und in der kommenden Woche bei der Partie Buxtehude gegen den Thüringer HC werde ich mir vor Ort weitere Eindrücke verschaffen.
Wie ist denn die Lage bei der Leverkusenerin Kim Naidzinavicius?
Jensen: Kim ist in der vergangenen Woche nach einem Bruch der Mittelhand operiert worden. Wir stehen in Kontakt, und ich hoffe auf einen sehr guten Heilungsverlauf. Ob die Zeit bis zu den Russland-Spielen reicht, kann im Moment niemand sagen. Kim muss erst wieder zu hundert Prozent fit werden, denn der Vergleich mit den Russinnen ist auch eine physische Herausforderung.
Inzwischen ist Laura Steinbach im Ausland beschäftigt. Welche Informationen haben Sie über Ihre Form aus Ungarn bekommen?
Jensen: Wir hatten per E-Mail Kontakt. Alles läuft bisher gut bei Laura. Das Engagement bei FTC Budapest ist eine neue Herausforderung, aber ich bin mir ganz sicher, dass sie diese sehr gut meistern wird. Der Start mit einem Erfolg und zwei Toren gegen Champions-League-Sieger Györ ist Laura jedenfalls gelungen. Und auch bei Torfrau Clara Woltering in Montenegro bin ich überzeugt, dass sich die Dinge planmäßig entwickeln.
Wie weit sind Sie mit Ihren Planungen für den Auftakt der EM-Qualifikation gegen Russland?
Jensen: Wir sind bereits mit den ersten organisatorischen Vorarbeiten beschäftigt, um zum Beispiel die Visa für das Rückspiel in Astrachan zu beantragen. Die obligatorische Liste mit 28 Spielerinnen werden wir der EHF erst am 14. Oktober melden müssen.
Was bedeutet Ihnen der Spielort Trier?
Jensen: Wir freuen uns sehr, wieder in der Arena Trier zu sein. Im März 2012 haben wir dort gegen Ungarn mit einem klaren Erfolg sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Aufgabe gegen Russland wird mindestens genauso schwer. Letztes Mal hat alles sehr gut geklappt. Wir brauchen gegen Russland jede Unterstützung, die wir bekommen können, denn wir wollen so gut wie möglich in die Qualifikation für die EURO 2014 starten.
Und was machen die Vorarbeiten für die WM in diesem Dezember?
Jensen: Das Turnier ist immer wieder in meinem Kopf, denn auch hier laufen die organisatorischen Vorarbeiten. Wir hoffen darauf, mit der bestmöglichen Mannschaft antreten zu können - aber das ist noch sehr weit weg. Zuerst konzentrieren wir uns voll auf Russland.
In diesem Sommer waren Sie auch bei den Europameisterschaften der Juniorinnen und weiblichen Jugend vor Ort. Wie fällt Ihre Bilanz nach zwei zehnten Plätzen aus?
Jensen: Wir haben gesehen, dass wir mit den jüngeren Jahrgängen noch ein hartes Stück Arbeit vor uns haben. Positiv bewerte ich die Qualifikation der weiblichen Jugend für die U18-WM 2014. Unser Anspruch ist es, mindestens unter die besten Acht zu kommen. Gemeinsam mit den Spielerinnen, deren Vereinen und den Landesverbänden müssen wir bereit sein, noch mehr als bisher in die Ausbildung unserer Talente zu investieren. Mit der A-Mannschaft haben wir große Ziele - und dafür brauchen wir ein starkes Fundament.