Mouna Chebbah: "Handball ist alles für mich"
Mouna Chebbah: "Handball ist alles für mich"
Mouna Chebbah ist die beste tunesische Handballerin der letzten Jahre und hat in ihrer langen Karriere in vielen europäischen Topmannschaften gespielt. Unter anderem war sie viele Jahre in Dänemark bei Viborg HK und Esbjerg EH unter Vertrag. Inzwischen spielt die 35-Jährige in Frankreich bei Chambray Touraine Handball. Die Tunesierin hat uns Frage und Antwort gestanden.
Warst du schonmal in Deutschland, bzw. in Oldenburg?
Mouna Chebbah: Ja. In Deutschland habe ich schon gegen mehrere Teams in Verbindung mit der Champions League gespielt. In Oldenburg war ich noch nicht.
Freust du dich auf Deutschland oder ist es für dich dort einfach nur kalt?
Mouna Chebbah: Die Kälte in Deutschland macht mir keine Angst, da ich lange in Dänemark gelebt habe. Ich freue mich schon sehr auf die Weltmeisterschaft in Deutschland. Es ist eben eine Weltmeisterschaft. Das ist immer ein Erlebnis, bei solch einem Event dabei zu sein.
Ihr seid in Gruppe C, gemeinsam mit Japan, Montenegro, Brasilien, Russland und Dänemark, die wahrscheinlich interessanteste Gruppe. Wen könnt ihr schlagen?
Mouna Chebbah: Es ist die schwierigste Gruppe der ganzen Weltmeisterschaft. Wir sind uns darüber im Klaren, dass es sehr schwer sein wird gegen diese Mannschaften zu gewinnen, aber wir werden alles geben, um einen guten Eindruck zu hinterlassen.
Ihr seid als Mannschaft seit vielen Jahren zusammen und spielt sehr guten Handball. Aber nie reicht es zu einer vorderen Platzierung. Klappt es diesmal?
Mouna Chebbah: Unser nationales Team hat sich seit kurzem mit einer neuen Generation verstärkt. Wir trainieren hart und geben nicht auf, um die Zukunft vorzubereiten.
Viele der Spielerinnen sind schon lange dabei. Ist die WM deine letzte Chance, um eine Medaille zu gewinnen oder ein Abschied?
Mouna Chebbah: Es ist das siebte Mal, dass ich an der Weltmeisterschaft teilnehmen werde. Ich werde alles geben, um das Team zu unterstützen und um die Gruppenphase zu überstehen. Je nachdem wie wir abscheiden, werde ich dann auch über meine Zukunft in der Nationalmannschaft entscheiden.
Wie ist der Frauenhandball in Tunesien entwickelt? Ist Handball eher eine Randsportart?
Mouna Chebbah: Der Handball in Tunesien hat sich entwickelt, hat aber noch nicht das Potential als Sport anerkannt zu werden. Ich hatte kein Handball in der Schule, sondern habe es auf der Straße gelernt und gespielt.
Was muss in Tunesien passieren, damit ihr zu einer Top-Handball-Nation werdet?
Mouna Chebbah: Die Einstellung muss sich ändern, bei den Handball-Clubs, die Trainer und vieles mehr. Die Infrastruktur und das Niveau der tunesischen Liga muss sich aber auch verbessern.
Warum spielst du so gerne Handball?
Mouna Chebbah: Handball ist für mich alles. Der Sport hat mein Leben verändert und mich nach Europa gebracht. Ich habe viel investiert und aufgegeben, um da zu sein, wo ich jetzt bin.
Wer wird Weltmeister?
Mouna Chebbah: Norwegen bleibt ein sehr starkes Team und die anderen Top-Mannschaften sind Frankreich, Russland, Dänemark und vielleicht überraschenderweise Deutschland als Gastgeberland.
Wie weit kommt ihr?
Mouna Chebbah: Mein Traum ist es Gruppensieger zu werden.