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Wie geht’s denn hier nach Rio? – Der Weg zu den Olympischen Spielen

12.12.2015
12.12.2015 · Slider, Home, Nationalteams, Frauen Nationalteam · Von: BP

Wie geht’s denn hier nach Rio? – Der Weg zu den Olympischen Spielen

Zwei DHB-Mannschaften bei den Olympischen Spielen in Rio - das ist der Traum aller deutschen Handballfans. Die Männer haben durch den siebten Rang bei der WM im Januar in Katar schon ihr Ticket für eines von drei Olympia-Qualifikationsturnieren Anfang April 2016 gebucht. Die Gegner stehen Anfang 2016 fest, wenn die EURO in Polen sowie die Afrikameisterschaft in Ägypten Ende Januar abgeschlossen sind.

Die deutschen Frauen können den Männern nachfolgen, sie haben das WM-Achtelfinale in Dänemark erreicht, treffen dort am Sonntag (20.30 Uhr, Livestream auf www.eversport.tv/handball) allerdings auf Olympiasieger und Europameister Norwegen, der durch seinen Sieg bei der EURO 2014 schon direkt für Rio 2016 qualifiziert ist.

Aber wie kommen die deutschen Frauen zu den nächsten Olympischen Spielen?

Die einfachste Variante ist, am 20. Dezember in Herning Weltmeister zu werden -  denn der qualifiziert sich ebenfalls direkt.

Daneben werden bei der WM in Dänemark sechs Startplätze für die drei Qualifikationsturniere im März vergeben - grundsätzlich an die Mannschaften, die bei der Weltmeisterschaft die Plätze zwei bis sieben belegen. Da aber vier Achtelfinalisten - neben Norwegen sind dies Gastgeber Brasilien, Asienmeister Südkorea und Afrikasieger Angola - schon ihr Rio-Ticket in der Tasche haben, können auch Mannschaften ab Platz acht auf einen Platz bei den Olympia-Qualifikationsturnieren hoffen.

Je mehr dieser vier Mannschaften sich für das Viertelfinale qualifizieren, desto größer ist die Chance. Ist es ein Team, ist der WM-Achte dabei, sind es zwei, auch noch der Neunte, bei dreien sogar der Zehnte.

Gewinnt Deutschland also sein Achtelfinale am Sonntag, hat man eigentlich schon die Qualifikation für eines der Qualifikationsturniere geschafft. Aber selbst im Falle einer Niederlage gegen Norwegen ist der Traum von Rio noch nicht ausgeträumt: Während die Plätze 5-8 (die Viertelfinalverlierer) an zwei Spieltagen (18. und 20. Dezember) in Herning ausgespielt werden, gibt es keine Platzierungsspiele für die Positionen 9-16. Diese Plätze errechnen sich aus dem Abschneiden in der Vorrunde gegen die Mannschaften, die ebenfalls ins Achtelfinale eingezogen sind. Aus deutscher Sicht kommen also die Partien gegen Brasilien (21:24), Frankreich (20:30) und Südkorea (40:28) in die Wertung. Die DHB-Auswahl weist somit 2:4 Punkte und -1 Tore auf.

Und selbst, wenn man sich nicht über das WM-Abschlussklassement für die Olympia-Ausscheidung qualifiziert, gibt es noch eine Hintertür: Europa hat zwei Startplätze für die Qualifikationsturniere, diese werden über das Abschneiden bei der EM 2014 in Ungarn und Kroatien vergeben. Dort wurde die deutsche Mannschaft zwar nur Zehnter, darf aber noch auf eines dieser Tickets hoffen, wenn exakt acht der seinerzeit vor ihnen platzierten Teams sich über die WM entweder direkt für Olympia oder eines der Qualifikationsturniere qualifizieren.

Dies geht aber nur in folgender Konstellation: Wird Europameister Norwegen auch Weltmeister, ist automatisch der EM-Zweite Spanien direkt für Olympia qualifiziert. Wenn sich dann Schweden, Montenegro, Ungarn, Frankreich, Dänemark und die Niederlande (oder Rumänien) die sechs Tickets für die Qualifikationsturniere sichern, ist die DHB-Auswahl auch dabei.

Bei den drei Qualifikationsturnieren mit je vier Startern - an denen auch noch Mannschaften teilnehmen, die sich über die Qualifikationen in Afrika, Asien und Panamerika ihr Startrecht qualifiziert haben,  sichern sich jeweils die beiden bestplatzierten Teams ihr Ticket für Rio 2016.