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WM-Botschafterin Grit Jurack analysiert die 24 Teilnehmer - heute Gruppe B

30.10.2017
30.10.2017 · Nationalteams, WM 2017 Frauen, Frauen Nationalteam, Slider, Home · Von: GJ

WM-Botschafterin Grit Jurack analysiert die 24 Teilnehmer - heute Gruppe B

Grit Jurack ist nicht nur Deutschlands-Rekord-Nationalspielerin (306 internationale Einsätze) und Rekordtorschützin im DHB-Trikot mit 1581 Toren, sondern war neben Kathrin Blacha die einzige Nationalspielerin, die bei beiden WM-Bronzemedaillen 1997 und 2007 auf der Platte stand. Wie 1999 wurde Jurack auch 2007 WM-Torschützenkönigin. Heute ist die dreifache Champions-League-Siegerin und fünffache Handballerin des Jahres offizielle Botschafterin der Frauen-Weltmeisterschaft 2017 in Deutschland. Tickets gibt es unter www.germanyhandball2017/tickets 

Bis zur WM, die am 1. Dezember in Juracks Heimatstadt Leipzig mit dem Eröffnungsspiel Deutschland - Kamerun gestartet wird, analysiert sie die vier Vorrundengruppen. Deren Zusammenstellung lag ganz in den Händen der 39-Jährigen, die im Juni im Final-Spielort Hamburg die Losfee war.

Im zweiten Teil ihrer Analyse befasst sich Grit Jurack heute mit Gruppe B, die in Bietigheim-Bissingen ausgespielt wird. An den Start gehen dort Titelverteidiger Norwegen, Schweden, Tschechien, Ungarn, Argentinien und Wildcard-Teilnehmer Polen.

Grit Jurack über…

Argentinien: Obwohl sich die Argentinier in den vergangenen Jahren wirklich sehr gut entwickelt haben, sind sie in dieser Gruppe weit weg von den europäischen Konkurrenten. Schade, denn die Mannschaft hat Potenzial - mehr als Lernen wird für Argentinien aber nicht drin sein.

Tschechien: Den Tschechinnen fehlt trotz einiger guter Einzelspielerinnen die Breite und die internationale Erfahrung. Sie hatten in der Qualifikation mit der Türkei keinen so schweren Gegner, werden also schon froh sein, dass sie in Deutschland dabei sind. Ehrlich gesagt, glaube ich nicht daran, dass sie ins Achtelfinale einziehen, sondern eher auf Platz fünf landen.

Polen: Leszek Krowicki ist ein toller Trainer und genau der richtige Mann für den Neuaufbau der Polen, bei denen Karolina Kudlacz-Gloc nach ihrer Schwangerschaft wieder der Dreh- und Angelpunkt sein wird. Polen stand zuletzt zweimal in WM-Halbfinals, also rechne auch diesmal mit ihnen. Allerdings sind sie natürlich in einer Hammergruppe gelandet, so dass das Weiterkommen nicht einfach wird.

Ungarn: Das wird natürlich ein tolles Duell mit seiner ehemaligen polnischen Mannschaft für Ungarns Trainer Kim Rasmussen. Der Däne hatte Polen an die Weltspitze herangeführt und soll das nun mit Ungarn machen. Ich denke, die Tagesform in den Spielen gegen Schweden und Polen wird für das Team um Weltstar Anita Görbicz entscheidend sein, wer am Ende die Plätze zwei, drei und vier belegt.

Schweden: Die Schwedinnen wollen in Deutschland ihr wahres Gesicht zeigen, nachdem sie bei der Heim-EM absolut unzufrieden waren und das Halbfinale deutlich verpassten. Schweden spielt den klassisch-skandinavischen Handball mit viel Tempo aus einer starken Abwehr. Zudem macht es sich positiv bemerkbar, dass viele ihrer Stars bei europäischen Topklubs unter Vertrag stehen. Vieles hängt natürlich von Isabelle Gullden ab, die an einem guten Tag ein Spiel alleine entscheiden kann. Für mich ist Schweden Kandidat für den zweiten Platz in dieser Gruppe.

Norwegen: Der Titelverteidiger ist für mich nicht nur der Favorit auf den Gruppensieg, sondern auch auf den WM-Titel. Trainer Thorir Hergeirsson zaubert immer wieder neue Spielerinnen aus seinem Hut - und die passen sofort in die Mannschaft. Die Norweger haben einfach dieses Siegergen, egal, wer auf dem Feld steht. Sie arbeiten extrem hart für den Erfolg, sind immer topfit und verfügen in meiner ehemaligen Mannschaftskameradinnen Katrine Lunde über eine überragende Torfrau.

In der nächsten Woche befasst sich Grit Jurack mit Gruppe C.