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WM-Botschafterin Grit Jurack analysiert die 24 Teilnehmer - heute Gruppe C

06.11.2017
06.11.2017 · WM 2017 Frauen, Nationalteams, Home, Frauen Nationalteam, Slider · Von: GJ

WM-Botschafterin Grit Jurack analysiert die 24 Teilnehmer - heute Gruppe C

Grit Jurack ist nicht nur Deutschlands-Rekord-Nationalspielerin (306 internationale Einsätze) und Rekordtorschützin im DHB-Trikot mit 1581 Toren, sondern war neben Kathrin Blacha die einzige Nationalspielerin, die bei beiden WM-Bronzemedaillen 1997 und 2007 auf der Platte stand. Wie 1999 wurde Jurack auch 2007 WM-Torschützenkönigin. Heute ist die dreifache Champions-League-Siegerin und fünffache Handballerin des Jahres offizielle Botschafterin der Frauen-Weltmeisterschaft 2017 in Deutschland. Tickets für die WM gibt es hier.

Bis zur WM, die am 1. Dezember in Juracks Heimatstadt Leipzig mit dem Eröffnungsspiel Deutschland - Kamerun gestartet wird, analysiert sie die vier Vorrundengruppen. Deren Zusammenstellung lag ganz in den Händen der 39-Jährigen, die im Juni im Final-Spielort Hamburg die Losfee war.

Im dritten Teil ihrer Analyse befasst sich Grit Jurack heute mit Gruppe C, die in Oldenburg ausgespielt wird. An den Start gehen dort Olympiasieger Russland, der 2013er Weltmeister Brasilien, Rekord-Olympiasieger Dänemark, der 2012er Europameister Montenegro sowie Tunesien und Japan.

Grit Jurack über….

Japan: In dieser sehr starken und ausgeglichenen Gruppe wird Japan nicht einmal der dänische Trainer Ulrik Kirkely ausreichen, um ins Achtelfinale einzuziehen. Die Asiatinnen werden im President’s Cup weiter für ihre Olympischen Heimspiele 2020 lernen, mehr ist leider nicht drin.

Montenegro: Für diese junge Mannschaft wird das Weiterkomme ebenfalls nicht einfach. Dragan Adzic krempelt das Team komplett um, mit Blick auf Olympia 2020 wächst dort einiges heran, aber aktuell ist es möglicherweise nicht genug, wie bei der EM in Schweden, als Montenegro die Hauptrunde verpasste. Aber ich bin mir sicher, dass Montenegro gegen einen der Großen für einen echten Hammer sorgt.

Tunesien: Ich drücke meiner langjährigen Mannschaftskameradin aus Viborger Zeiten, Mouna Chebbah, natürlich die Daumen für den Einzug ins Achtelfinale – denn für sie persönlich könnte es die letzte Chance sein. Tunesien hat immer physisch starke Spielerinnen gehabt, aber es fehlte in entscheidenden Situationen die Erfahrung. Es wäre ein starkes Signal für den afrikanischen Handball, wenn einmal zwei Teams unter den besten 16 wären.

Dänemark: Wie immer sind die Erwartungen in Dänemark sehr hoch, mittlerweile verfügt man auch wieder über eine junge, starke Mannschaft. Clavs Bruun Jörgensen ist ein verrückter Trainer, Sandra Toft eine überragende Torfrau – aber insgesamt ist die Mannschaft eben nicht so erfahren wie frühere Auswahlen. Im Vergleich zu Brasilien und Russland schätze ich sie schwächer ein, der Traum vom Halbfinale wird schwer umzusetzen sein.

Brasilien: Nach dem Rückschlag in Rio, als man klar das Olympische Halbfinale verpasste, geht Brasilien mit einer teilweise neuen Mannschaft unter einem neuen Coach ins Rennen. Jorge Duenas hat Spanien aus dem Nichts an die Weltspitze geführt, dort soll er Brasilien etablieren. Ich denke, sie können in Deutschland an ihre Leistungen von 2013 anknüpfen, sie haben mittlerweile auch einen starken Unterbau, können aus dem Vollen schöpfen. Mit Brasilien ist zu rechnen!

Russland: Unter Jewgeny Trefilow sind die Russinnen eine wahre Wundertüte, denn man weiß nie, wen er zu einem Turnier mitnimmt, wer spielt. Aber der Olympiasieg von Rio spricht natürlich für sich, das Potenzial dieses Teams ist unglaublich hoch. Und daher ist Russland – trotz der überraschenden Niederlage gegen Österreich in der EM-Qualifikation – einer der WM-Favoriten für mich.

In der nächsten Woche befasst sich Grit Jurack im letzten Teil mit der deutschen Gruppe D.