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Bad Boys wie im Rausch: Kantersieg gegen Vize-Weltmeister Katar

11.03.2016
11.03.2016 · Slider, Home, Nationalteams, Männer Nationalteam · Von: BP

Bad Boys wie im Rausch: Kantersieg gegen Vize-Weltmeister Katar

Revanche geglückt, Fans begeistert und ein Ausrufezeichen im ersten Test der Olympiavorbereitung gesetzt: Am Freitagabend gewannen die DHB-Männer in der ausverkauften Arena Leipzig mit 32:17 (17:9) gegen den Vize-Weltmeister Katar und revanchierten sich für die 24:26-Niederlage im WM-Viertelfinale 2015 in Doha. Der Asienmeister hatte im Testspiel gegen die „Bad Boys im Rausch keine Chance.

Vor der Pause verzweifelte Katar an Torwart Andreas Wolff, nach dem Seitenwechselt baute die Mannschaft von Bundestrainer Dagur Sigurdsson Tor um Tor aus – die Zuschauer waren aus dem Häuschen.

Über 7000 Fans bereiteten dem Europameister im ersten offiziellen Spiel nach dem Triumpf von Krakau einen begeisterten Empfang in der ausverkauften Arena Leipzig. Mit stehenden Ovationen wurde das Team begrüßt, die handballbegeisterten Leipziger sorgten auch während der Partie für eine tolle Stimmung – und feierten am Ende einen deutlichen Triumpf des Europameisters über den Asienmeister.

Bereits am Sonntag steht der zweite Test gegen Katar auf dem Programm. Anwurf ist um 15.15 Uhr in der ebenfalls ausverkauften Max-Schmeling-Halle in Berlin, Sport 1 überträgt ab 15 Uhr. Diese Partie ist auch die offizielle Verabschiedung von Dagur Sigurdsson von den Füchsen Berlin, die er sechs Jahre lang bis Sommer 2015 trainierte, die letzte Saison parallel zur Nationalmannschaft.

Ein ehemaliger Füchse-Spieler wurde vor dem Anwurf in Leipzig besonders geehrt: Johannes Sellin von der MT Melsungen wurde nachträglich für sein 50. Länderspiel im DHB-Trikot von DHB-Präsident Andreas Michelmann  ausgezeichnet. Diese Jubiläums-Partie wird der Rechtaußen nicht vergessen, denn es war das siegreiche EM-Finale in Krakau (24.17 gegen Spanien).

Gegen Katar musste Sigurdsson zahlreiche Europameister – Steffen Weinhold, Christian Dissinger, Tobias Reichmann, Erik Schmidt, Hendrik Pekeler, Jannik Kohlbacher und Steffen Fäth – ersetzen, dafür kehrten aber die bei der EM verletzten Uwe Gensheimer, Patrick Groetzki und Paul Drux vor den Augen des IHF-Präsidenten Hassan Moustafa in die Mannschaft zurück –und wie.

Gerade die Mannheimer Flügelzange Gensheimer/Groetzki drückte neben Torwart Andreas Wolff der ersten Hälfte den Stempel auf. Beide Außen waren mit je vier Treffern am deutlichen Pausenstand von 17:9 beteiligt – noch größeren Anteil hatte der beste EM-Torwart, der in den ersten 30 Minuten 14 Würfe – darunter alle drei katarischen Siebenmeter – abwehrte. Wie Sellin und Simon Ernst waren Gensheimer/Groetzki die besten Werfer.

Wolff war der Hauptgrund dafür, dass der Vizeweltmeister in den ersten zehn Minuten nur einmal traf – und die frenetisch gefeierte DHB-Auswahl mit 5:1 vorne lag. Katars spanischer Trainer Valero Rivera nahm früh seine erste Auszeit, doch es änderte sich nichts. Beim 10:4 (17.) hatten sich schon acht unterschiedliche DHB-Werfer in die Torschützenliste eingetragen.

Zwischenzeitlich konnte der Asienmeister etwas verkürzen, aber nach 30 Minuten stand wieder ein beruhigender Acht-Tore-Vorsprung auf der Anzeigentafel. Schon früh war also klar, dass die DHB-Auswahl Revanche für die 24:26-Niederlage im 2015er WM-Viertelfinale in Doha nehmen würde.

Während die deutsche Mannschaft schon früh aus der Kabine wieder auf dem Feld war, hatte Rivera seinen Spielern wohl einiges zu erklären. Und er beorderte für die zweite Hälfte die ehemaligen Bundesligaprofis Goran Stojanovic (Tor) und Zarko Markovic (Rückraum) aufs Feld. Auch Sigurdsson wechselte seinen Schlussmann – für Wolff kam Silvio Heinevetter zwischen die Pfosten.

Und der Berliner fügte sich gleich prächtig ein. Der Vorsprung wurde noch deutlicher, weil die deutsche Defensive weiter hervorragend arbeitete. Im Angriff rotierte Sigurdsson sehr viel, gab vielen jungen Spielern die Chance. Rückkehrer Paul Drux blieb es vorbehalten, für die erste Zehn-Tore-Führung beim 24:14 zu sorgen, am Ende waren es 15 Treffer Differenz – der Asienmeister gab sich auf, der Europameister spielte sich förmlich in einen Rausch.

„Die Unterstützung des Publikums war sensationell“, bedankte sich Kapitän Uwe Gensheimer bei den Leipziger Fans: „Wir haben von Beginn an ein hohes Tempo gespielt und waren voll fokussiert, das kann am Sonntag so weiter gehen.“

 

Deutschland - Katar in Leipzig 32:17 (17:9)

Deutschland: Lichtlein, Wolff, Heinevetter; Gensheimer (4/1), Sellin (4/1), Lemke (2), Wiede (3), Strobel, Groetzki (4), Häfner (3), Pevnov (1), Dahmke, Kühn (3), Späth (1), Ernst (4), Pieczkowski, Drux (3)
Katar: Stojanovic, Magdi; Markovic, Bagaric (3), Roine (4/2), Capote (6), Lopez (2), Murad, Memisevic, Vidal (1), Mallash, Tomic (1), Sami, Benali, Venic, Hassaballa
Zuschauer: 7035 (ausverkauft). - Schiedsrichter: Palsson/Eliasson (Island). -Zeitstrafen: 8:4 Minuten (Lemke, Wiede, Häfner, Drux/Bagaric, Benali). -  Siebenmeter: 3/2:5/2 (Gensheimer scheiert an Stojanovic - Capote, Lopez, Roine scheitern an Wolff). - Spielfilm: 5:1 (9.), 11:5 (20.), 12:7 (25.), 17:9 - 20:12 (41.), 24:14 (48.), 28:16 (55.), 32:17.