Frankreich nach Kraftakt im WM-Halbfinale
Frankreich nach Kraftakt im WM-Halbfinale
Die Party geht weiter: Frankreichs Handballer träumen bei der Heim-WM weiter von einer erfolgreichen Titelverteidigung. Der Rekordweltmeister besiegte im Viertelfinale vor 28.000 Zuschauern im ausverkauften Fußball-Stadion von Lille den viermaligen Champion Schweden nach einem Kraftakt mit 33:30 (15:16) und trifft im Halbfinale am Donnerstag in Paris auf Slowenien (20.45 Uhr/handball.dkb.de). Der EM-14. kam gegen Deutschland-Bezwinger Katar zu einem 32:30 (18:15)-Erfolg.
Bester Werfer der Franzosen beim siebten Sieg im siebten Turnierspiel war der Flensburger Kentin Mahe mit neun Toren. Schweden verpasste durch die Niederlage den erstmaligen Einzug ins WM-Halbfinale seit sechs Jahren. „Die Atmosphäre war unglaublich. Das sind unvergessliche Momente. Wir genießen es. Es ist Magie”, sagte Superstar Nikola Karabatic.
Dabei entwickelte sich im Stadion Pierre-Maroy von Beginn an eine ausgeglichene Partie. Die Franzosen schafften es in der ersten Halbzeit nicht, sich abzusetzen. Beim 23:20 (42.) sah es kurzzeitig so aus, als würde die Equipe tricolore ihrer Favoritenrolle gerecht werden, doch Schweden kämpfte sich zurück und ging selbst wieder mit 25:24 (47.) in Führung. Angetrieben von den Fans behielten die Gastgeber in der Schlussphase aber die Nerven und sind nur noch zwei Siege vom sechsten WM-Gold entfernt.
Norwegen steht unterdessen erstmals im WM-Halbfinale. Der EM-Vierte besiegte Ungarn im Viertelfinale in Albertville nach einer beeindruckenden Vorstellung mit 31:28 (17:10) und machte damit den größten Erfolg seiner Geschichte perfekt. Norwegen spielt im Halbfinale am Freitag in Paris gegen Kroatien. Der zweimalige Olympiasieger behielt im Duell der Ex-Weltmeister gegen Spanien in Montpellier mit 30:29 (17:15) die Oberhand. Bester Werfer der Kroaten war Marko Mamic mit neun Toren.
Der deutsche Gruppengegner Ungarn verpasste gegen Norwegen nach einer lange Zeit enttäuschenden Vorstellung die erste Halbfinalteilnahme bei einer WM seit 20 Jahren. Im Achtelfinale hatte der Vize-Weltmeister von 1986 vollkommen überraschend Olympiasieger Dänemark aus dem Turnier geworfen.
Die Norweger, die in Espen Lie Hansen (sechs Tore) ihren besten Werfer hatten, erwischten einen Traumstart und führten nach 16 Minuten mit 11:4. In der von den deutschen Schiedsrichtern Lars Geipel/Marcus Helbig geleiteten Begegnung ließ sich Norwegen den deutlichen Vorsprung auch in der zweiten Halbzeit nicht mehr nehmen - zwischenzeitlich sah es sogar nach einem Debakel für Ungarn aus.