Vier Bundesliga-Legionäre im serbischen Supercup-Kader
Vier Bundesliga-Legionäre im serbischen Supercup-Kader
19.000 Fans feierten im Januar 2012 EM-Silber im heimischen Belgrad, doch nach diesem EM-Hype schafften es die serbischen Männer nicht mehr, zur internationalen Spitze aufzuschließen. Bei Olympia in London blieb man ebenso hinter den Erwartungen zurück wie bei der WM 2013 (Achtelfinal-Aus) und der EURO 2014, wo man den Einzug in die Hauptrunde verpasste.
Nachdem Vladan Matic zwischenzeitlich das Team übernommen hatte, trat er gleich nach dem Tiefpunkt ab: Serbien verspielte in den WM-Play-offs für Katar einen Acht-Tore-Vorsprung, ging in Tschechien mit 21:33 unter und verpasste das Großereignis. Nachfolger von Matic wurde ein alter Bekannter: Torwartlegende Dejan Peric, mit Celje 2004 Champions-League-Sieger und mit Serbien-Montenegro 1999 WM-Bronzemedaillengewinner.
Sein Hauptziel war zunächst einmal, der Mannschaft ein frisches Gesicht und eine Verjüngung zu verpassen. Neben ein paar alten Haudegen wie dem Ex-Kieler Momir Ilic (der allerdings beim Supercup fehlen wird), Kreisläufer Rastko Stojkovic oder Spielmacher Davor Cutura hat Peric einige junge Spieler integriert, die bei den Serben traditionell über ganz Europa verstreut sind. Dazu gehört zum Beispiel Nemanja Zelenovic vom Champions-League-Teilnehmer Wisla Plock oder auch der Flensburger Petar Djordjic, der für den Supercup nachnominiert wurde - und am Freitag gegen Slowenien ein Heimspiel hat. Gleiches gilt am Sonntag im Spiel gegen Brasilien für Linkshänder Marko Vujin in der Kieler Sparkassenarena.
Ex-Löwen-Torwart Darko Stanic - einer der Helden bei EM-Silber 2012 - hat mittlerweile seinen Rücktritt vom Rücktritt aus der Nationalmannschaft bekanntgegeben. Nach seinem Wechsel nach Katar wird er nach 18-monatiger Pause bei der EM wieder für Serbien auflaufen (beim Supercup allerdings noch nicht). Gleiches gilt für den Ex-Löwen Zarko Sesum, der sein Comeback schon in Kiel, Hamburg und Flensburg feiern wird. Der Melsunger Momir Rnic vervollständigt das Bundesliga-Quartett der Serben beim Supercup.
Durch einen finalen Erfolg gegen Israel schafften sie die Qualifikation für die EHF EURO 2016 mit einem Punkt Vorsprung auf den Nachbarn Montenegro. Und weil man bei der WM in Katar fehlte, ist die Europameisterschaft die letzte Chance, noch in der Qualifikation für die Olympischen Spiele in Rio zu verbleiben. Aber in Polen droht gegen die Gastgeber, Titelverteidiger Frankreich und Nachbar Mazedonien schon erneutes Unheil in der Vorrunde.